Die VoIP-Alternative

22.07.2004
Mit dem "COP-FE" will Pandatel eine Alternative zu Voice over IP bieten. Der Time-Division-Multiplexer (TDM) überträgt Sprachdaten von bis zu vier E1/T1-Schnittstellen über paketbasierte Netze. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Thomas Hafen

Der Multiplexer "COP-FE" von Pandatel nutzt das CESOP-Verfahren (Circuit Emulation Services over Package), um Sprachdaten über paketbasierte Netze zu übertragen. Im Unterschied zu Voice over IP tunnelt CESOP den von der Telefonanlage abgehenden leitungsvermittelten TDM-Bitstrom (Time Division Multiplexing) transparent durch das paketvermittelte Netz. VoIP-Systeme terminieren hingegen die Signalisierung am Übergang ins IP-Netz und ersetzen sie durch eine komplett neue, meist nach den Standards H.323 oder SIP (Session Initiation Protocol).

Durch das Emulationsprinzip lassen sich Sprachdaten nicht nur über IP, sondern auch über Ethernet oder MPLS (Multiprotocol Label Switching) übertragen. CESOP soll außerdem die verfügbare Bandbreite effizienter nutzen und geringere Latenzzeiten als VoIP aufweisen.

Der CESOP-TDM-Multiplexer überträgt Sprachdaten auf bis zu vier E1/T1-Leitungen, was einer Bandbreite von 2,048 Mbit/s respektive 1,544 Mbit/s entspricht, sowie von bis zu zwei 10/100BaseTx-Ethernet-LAN-Schnittstellen. Zusätzlich bietet der COP-FE zwei LAN-Schnittstellen, über die sich dank Port-basiertem Double-VLAN-Tagging (Virtual LAN) auch der Datenverkehr von zwei Unternehmen unabhängig voneinander über ein Gerät übertragen lässt. Auf der Netzseite ist das Gerät mit zwei 10/100BaseTx-Kupfer- oder 100BaseFX-Glasfaserschnittstellen ausgerüstet. Der Anwender kann die beiden Anschlüsse redundant verwenden und so die Ausfallsicherheit erhöhen. Alternativ lassen sie sich aber auch parallel zur Datenübertragung nutzen.

Um die für paketvermittelte Netze typischen Schwankungen bei der Laufzeit auszugleichen, ist der Multiplexer mit einem Ausgangspuffer ausgestattet, der die Pakete vor der Übergabe ins TDM-Empfängernetz zwischenspeichert. Der Nutzer kann zusätzlich verschiedene Quality-of-Service-Mechanismen einsetzen, um Laufzeit und Varianz zu minimieren. Zu den nutzbaren Services gehören etwa das VLAN-Priorisierungsfeld, das MPLS-Label oder das IP-ToS-Feld (Type of Service). Der COP-FE verfügt zusätzlich über eine externe Taktschnittstelle, über die sich das Gerät auf einen vorhandenen Systemtakt synchronisieren lässt. Der Administrator kann den Multiplexer über SNMP (Simple Network Management Protocol) oder per Telnet konfigurieren und überwachen. Zusätzlich steht eine webbasierte Benutzeroberfläche bereit.

Der COP-FE ist ab September 2004 verfügbar, Endkunden-Listenpreise beginnen bei 1.200 Euro.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Pandatel

Produkt: TDM-Multiplexer COP-FE

Produktgruppe: Netzwerkkomponenten

Verfügbarkeit: ab September 2004

Preis: ab 1.200 Euro

+ Alternative zu Voice over IP

+ Sprachdaten auch über Ethernet und MPLS

+ sichere Trennung von Datenströmen

- wenig bekanntes Übertragungsverfahren

Meine Meinung: Interessante VoIP-Alternative für Nutzer, die sich mit TDM und dem CESOP-Verfahren auskennen.

www.pandatel.de

Zur Startseite