Die Welt am Netz

15.07.1999

BERLIN: Das Szenario des vernetzten Alltags ist immer öfter in den Medien zu lesen. Jüngst geschehen im Stern, der mit seiner bundesweiten Trendumfrage die "Zukunftsfähigkeit der Deutschen in der vernetzten Umwelt" analysiert hat."Radiowecker sollen künftig nicht nur sanft mit Musik den Schlaf beenden, sondern gleichzeitig übers Hausnetz die Kaffeemaschine star-ten ..." Der Stern befragte in einem Zeitraum von drei Monaten 7.525 Bundesbürger. An eine "vernetzte Welt" glauben 87 Prozent. Daß der Computer als virtueller Supermarkt im Alltag Einzug hält, erwarten

91 Prozent.

Für Alex Waibel, Informatikprofessor an der Uni Karlsruhe ist dies schon sonnenklar: "Noch zehn Jahre, dann werden Sie im Urlaub mit einem kleinen Kasten am Gürtel durch New York laufen, aufs Empire State Building laufen und murmeln: Erzähl mal was drüber." Die Reservierung im Restaurant wird ebenso vom Computer erledigt, wie die Berechnung der optimalen Fahrt-strecke. 60 Prozent der Deutschen glauben sogar daran, daß man in absehbarer Zukunft dank eines Autocomputers nicht einmal mehr lenken muß und das Auto von selbst zum Ziel findet. Allerdings: Durch die Vernetzung sehen viele Bürger auch die Privatsphäre des Einzelnen arg gefährdet. 85 Prozent halten dies zumindest für wahrscheinlich. Und 74 Prozent der Befragten befürchten diese Entwicklung. (gn)

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