Lenovo auf der CES 2021

Die Wiedergeburt des PC

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Das vergangene Krisenjahr hat gezeigt, welch wichtige Rolle der PC spielt, um Menschen zu verbinden und in ihrer Arbeit produktiv zu halten. Anlässlich der Consumer Electronics Show (CES) hat Lenovo neue Rechnermodelle genau dafür präsentiert.
Das Homeoffice wird erst einmal bleiben - angesichts der weiter angespannten Corona-Situation.
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Foto: Drazen Zigic - shutterstock.com

Um die Produktivität ihrer verteilt arbeitenden Teams hochzuhalten, müssen die Verantwort­lichen in den Unternehmen das passende IT-Equipment bereitstellen. Vielerorts dürfte es inzwischen darum gehen, provisorisch eingerichtete Heimarbeitsplätze auf eine solidere Basis zu stellen. Das reicht vom Schreibtischstuhl über den ergonomischen Monitor bis hin zu einem leistungsstärkeren Rechner. Hinzu kommen Collaboration und Communications Tools, Security-Software und mitunter auch Tools, mit denen Menschen im Homeoffice besser auf ihre Gesundheit achten können.

Thinkbook Plus - Part 2

Die IT-Hersteller richten ihre Portfolios auf diese veränderten Arbeitsanforderungen der Unternehmen aus. Das hat die Consumer Electronics Show (CES), die Mitte Januar erstmals nicht als Messe in Las Vegas, sondern als virtueller Web-Event abgehalten wurde, deutlich gezeigt. Lenovo hat zur CES die zweite Generation seines "Thinkbook Plus" vorgestellt. Neben der obligatorischen Laptop-Anzeige, in diesem Fall ein 13,3-Zoll-Display mit einer 16:10 Auflösung von 2560 mal 1600 Pixeln, bietet der Mobilrechner auf dem Bildschirmdeckel einen zusätz­lichen E-Ink-Touchscreen. Diesen hat Lenovo in der neuen Version auf 12 Zoll vergrößert.

Die Auflösung der Anzeige beträgt ebenfalls 2560 mal 1600 Bildpunkte. Anwender können sich auf dem Monochrom-Screen Informationen anzeigen lassen beziehungsweise Notizen mit einem im Gehäuse verstaubaren Pen machen. Auch die Technik hat der Hersteller auf den aktuellen Stand gebracht. Neben Thunderbolt-4-Ports und Wi-Fi 6 arbeitet der 1,3 Kilogramm schwere Mobil­rechner mit den neuesten Intel-Prozes­soren. Im Normalbetrieb soll das Thinkbook Plus 15 Stunden durchhalten. beschränken sich die User auf das E-Ink-Display, sollen bis zu 24 Stunden Dauerbetrieb möglich sein.

Lenovo ThinkBook Plus
Lenovo ThinkBook Plus
Foto: Lenovo

Auch die anderen Mitglieder seiner Thinkbook-Familie hat Lenovo überarbeitet. Beim Modell 13x i, das Lenovo mit einer Dicke von 12,9 Millimetern und einem Gewicht von weniger als 1,2 Kilogramm als besonders kompakt bezeichnet, hebt der Hersteller die verbesserten Audio­eigenschaften hervor. Mit mehr Leistung sollen die beiden Modelle Thinkbook 14p und 16p punkten. Die Rechner werden nun von CPUs aus der Serie AMD Ryzen 5000 H angetrieben. Full-HD-Webcams, die sich manuell abschalten lassen, eine KI-basierte Audiosteuerung sowie besondere Tasten für Konferenzfunktionen sollen die Rechner fit für Collaboration-Anwendungen machen. Das 14p-Modell bietet ein 14-Zoll großes OLED-Display, das 16p-Modell eine 16-Zoll große Anzeige mit einer Auflösung von 2560 mal 1600 Pixeln. Optional können Nutzer den größeren Rechner auch mit einer leistungsstärkeren Grafikkarte vom Typ Nvidia Geforce RTX ordern.

Convertibles und Detachables

Neue Modelle bringt Lenovo auch in seiner "Thinkpad"-Reihe heraus. Das Modell "X1 Titanium Yoga" bietet einen 13,5 Zoll großen Touchscreen, der das Bild im 3:2-Format mit 2256 mal 1504 Pixeln auflöst und sich um 360 Grad herumklappen lässt – auch hier ist also eine Tablet-Nutzung möglich. Der Rechner bietet Wi-Fi 6 und optional LTE- oder 5G-Konnektivität. Er arbeitet mit den aktuellen Intel-Prozessoren der 11. Core-i-Generation.

Lenovo ThinkPad X12
Lenovo ThinkPad X12
Foto: Lenovo

Die kommen auch in den überarbeiteten Thinkpads vom Typ "X1 Carbon" und "X1 Yoga" zum Einsatz. Beide Convertibles bieten 14-Zoll-Displays im 16:10-Format. Die Vorgänger arbeiteten noch mit 16:9-Anzeigen. Das "Thinkpad X12" offeriert Lenovo als Detachable – das heißt, das 12-Zoll-Display lässt sich von der Tastaturhülle abnehmen und als Tablet verwenden. Auch in diesem Gerät arbeiten aktuelle Intel-CPUs. Der Arbeitsspeicher lässt sich mit bis zu 16 GB bestücken, der SSD-Speicher bietet Platz für maximal 1 TB. Das Tablet allein wiegt rund 800 Gramm, inklusive Tastatur bringt der Rechner etwa 1,1 Kilogramm auf die Waage.

Assistenten für bessere Audio-Funktionen

Lenovo hat eigenen Angaben zufolge die Audio-Funktionen seiner Thinkpads für Online-Meetings und Videokonferenzen optimiert. Besondere Assistenzsysteme sollen die Lautstärke von Sprachein- und ausgaben automatisch anpassen und störende Hintergrundgeräusche ausblenden. Dolby-Audiosysteme sorgen für einen besseren Sound. Hinzu kommen diverse Sicherheitsfunktionen wie eine kameragestützte automatische Sperrung des Systems, wenn Anwender ihren Arbeitsplatz verlassen, sowie einen Privacyalert, wenn jemand versucht, über die Schulter des Nutzers Informationen auf dem Display einzusehen.

Auch in seiner Ideapad-Reihe hat Lenovo ­diverse Modelle mit verschiedener Prozessorausstattung vorgestellt. Die beiden 14-Zöller Ideapad 5G und 4G arbeiten mit ARM-basierten Chip-Plattformen von Qualcomm. Der Snapdragon 8cx bietet 5G-Konnektivität, der Snapdragon 8c im Modell 4G eine LTE-Version.

Beide Rechner sollen eine Betriebsdauer von bis zu 20 Stunden erlauben. Die weiteren neuen Ideapads mit aktuellen AMD- oder Intel-CPUs soll es in verschiedenen Konfigurationen geben. Zur Auswahl stehen 14- und 16-Zöller. Optional sollen Anwender in einzelnen Modellen auch leistungsstärkere Grafikchips von Typ Nvidia Geforce RTX ordern können.

Der Desktop ist tot, es lebe der Desktop

Während derzeit mobile Rechner in allen Formen und Größen im Rampenlicht stehen, spielt der klassische Desktop-PC nur noch eine Nebenrolle. Wenn überhaupt, stellen die Hersteller schicke All-in-One-PCs (AiO) vor, die mit ihrem Design überzeugen sollen. Der graue Rechnerkasten unter dem Schreibtisch scheint endgültig ausgedient zu haben – einzige Ausnahme: rechenstarke Workstations für leistungshungrige Anwendungen.

Lenovo Yoga AIO 7
Lenovo Yoga AIO 7
Foto: Lenovo

Zur CES präsentierte Lenovo den "Yoga AiO 7". Dabei ist der Rechner in den Standfuß des 27 Zoll großen Displays integriert, das eine 4K-Auflösung mit 3840 mal 2160 Pixeln bietet. Das System rechnet mit einem AMD Ryzen 7 4800H-Prozessor. Der Arbeitsspeicher lässt sich mit 16 beziehungsweise 32 GB bestücken, als Festspeicher kommen entweder eine bis zu 1 TB große SSD oder eine klassische Festplatte mit maximal 2 TB zum Einsatz. Für die Grafik sorgt eine Nvidia Geforce RTX 2060, mit der auch leistungshungrige Grafikanforderungen abgedeckt werden können.

Interessant beim Yoga-Rechner ist vor allem das Display. Es lässt sich über ein Scharnier um 90 Grad drehen und in eine Hochkantstellung bringen. Die Anzeige wird dabei auto­matisch ausgerichtet. Außerdem lässt sich das Display bei ausgeschaltetem Rechner über eine Wireless-Casting-Schnittstelle per Smartphone oder Tablet ansteuern. Bisher ist der Lenovo-Rechner nur in China verfügbar, soll aber ab Februar auch in ausgewählten anderen Märkten zu haben sein. Ob, wann und zu welchem Preis das Gerät nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.

Um ihre Rechner passgenau auf die Anforderungen der Nutzer zu konfigurieren, liefern die Hersteller entsprechende integrierte Management-Funktionen mit. Lenovo stattet seine neuen Rechner mit der "Vantage"-Software aus. Zusätzliche Funktionen wie ein "Meeting Manager" sowie ein "Creator Center" sollen Anwender dabei unterstützen, ihre Mobilrechner besser für bestimmte Anwendungsszenarien anzupassen – wie beispielsweise Videokonferenzen oder die Arbeit mit verschiedenen Inhalten. Über die Software bietet Lenovo seinen Kunden zudem Sicherheits- und Wartungsservices.

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