Garmin schafft Wandel zu neuen Umsatzbringern

Die Zeit nach dem Navi-Hype

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Navigationsgeräte sind mittlerweile zum Allerweltsprodukt geworden. Jetzt heißt es für die Hersteller entweder die Preise zu senken, Zusatzdienste zu vermarkten oder das Geld mit weiteren Standbeinen zu verdienen. Garmin sieht sich in dieser Hinsicht gut aufgestellt.
Garmin sieht einen zunehmenden Trend zu Outdoor-Aktivitäten wie Geocaching.
Garmin sieht einen zunehmenden Trend zu Outdoor-Aktivitäten wie Geocaching.
Foto: Garmin

Navigationsgeräte sind mittlerweile zum Allerweltsprodukt geworden. Jetzt heißt es für die Hersteller entweder die Preise zu senken, Zusatzdienste zu vermarkten oder das Geld mit weiteren Standbeinen zu verdienen. Garmin setzt auf die Varianten zwei und drei dieser Möglichkeiten - Dumpingpreise kommen für den Hersteller nicht in Frage. In Deutschland hat das Unternehmen Geräte für die Bereiche Straßennavigation, Outdoor, Fitness und Marine im Handel. Über alle Produktkategorien arbeitet der Hersteller in Deutschland mit rund 6.000 Händlern aus dem IT-, Auto- und Sportbereich zusammen.

Forschung und Entwicklung aus Deutschland

Doch nicht nur über das Handelsnetz, sondern auch über OEM-Verträge mit Herstellern aus anderen Wirtschaftszweigen kommen Garmin zu Gute. Der Yachthersteller Bavaria hat komplett auf Garmin-Navigation umgestellt. Auch mit BMW bestehen Verträge für semi-integrierte Navis in Autos sowie Motorrädern.

Stefan Bernard, Geschäftsführer Garmin Deutschland GmbH
Stefan Bernard, Geschäftsführer Garmin Deutschland GmbH

Insgesamt haben alle Produktbereiche Garmin im Geschäftsjahr 2011 einen Gesamtumsatz von 2,8 Milliarden Dollar beschert, was ein Wachstum von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmachte. "Über ein Drittel des Gesamtumsatzes kommt mittlerweile aus der Europa-Region", ergänzt Stefan Bernard, Geschäftsführer der Garmin Deutschland GmbH. Der Manager ist sich ziemlich sicher, dass dieser Umsatzateil in Zukunft bestimmt nicht geringer werden wird. Hier stütz er sich unter anderem auf den Zukauf des deutschen Navigationsherstellers Navigon im Juli des vergangenen Jahres. Aus dessen Standort in Würzburg entstand neben bisherigen Forschungszentren in den U.S.A und Asien das erste europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum mit 200 ehemaligen Navigon-Entwicklern. Von dem neuen Standort und dem Umsatzanteil der deutschen Niederlassung am Europa-Markt verspricht sich das deutsche Management mehr Mitspracherecht und Gehör innerhalb des Konzerns.

Die Abhängigkeit von den PNDs hat der Hersteller in den vergangenen Jahren mehr und mehr zurückgefahren. "Das heißt nicht, dass wir uns weniger um diesen Geschäftsbereich kümmern", schiebt Stefan Bernard, Managing Director bei der Garmin Deutschland GmbH, rasch hinterher. Wachstums-Chancen sieht Kai Tutschke, Director Sales bei der Garmin Deutschland GmbH für die kommenden Jahre vor allem in den Segmenten Outdoor (z.B. Wandern, Radfahren, Geocaching) und Fitness (z.B. Laufen, Radfahren, Golf).

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