Die Zeiten sind hart, aber nicht hoffnungslos

17.04.2003

Nach Aussage von IDC wird sich dieses Jahr der europäische IT-Markt trotz andauernder Wirtschaftsflaute leicht erholen. Laut Analysten wurde der Tiefpunkt im vergangenen Jahr erreicht, und dieses Jahr soll ein moderates Wachstum von zwei Prozent erzielt werden.

Den größten Wachstumsschub werden demnach Softwarepakete und Services haben, das voraussichtliche Plus liegt bei 3,3 res-pektive 2,5 Prozent. Anders sieht es bei der Hardware aus. Dieses Marktsegment wird weiterhin auf niedrigem Niveau stagnieren, erst ab 2004 ist eine leichte Besserung in Sicht. Grundsätzlich werden dieses Jahr die IT-Ausgaben sehr stark von weltpolitischen Ereignissen beeinflusst. Dennoch sollen die Budgets wieder leicht anziehen, ein zweistelliges Wachstum ist jedoch unwahrscheinlich.

Nach Ansicht der Analysten wird die Nachfrage nach Innovationen weiterhin stark bleiben, vor allem Mobile-Connectivity-Lösungen und Web-Services seien vielversprechend. Aber auch auf Sicherheit legen die Kunden größeren Fokus. Die Angst vor Terrorismus und Cyber-Kriminalität sorgt für ein stabiles Wachstum in diesem Marktsegment.

Trotz dieser tendenziell positiven Trends wird sich der IT-Markt in Westeuropa laut IDC vor allem in der ersten Jahreshälfte weiterhin konsolidieren. Wie die Kundenbefragung "Project Barometer" zeigt, werden 37 Prozent der Unternehmen dieses Jahr bei der IT-Budgetierung mehr Wert auf routinemäßige Infrastruktur-Upgrades legen. Neue Projekte hingegen stehen ganz unten auf der Prioritätenliste, vor allem bei Großunternehmen.

Die Unternehmen berichteten in der Umfrage, dass sie statt großer Roll-outs eher kleine, punktuelle Lösungen mit kürzeren Implementationszeiten bevorzugen. Sie wollen auch aus der bestehenden IT-Infrastruktur verstärkt Wert schöpfen und ihre IT-Abteilungen effizienter gestalten.

Grundsätzlich zeigten die Befragten starken Widerwillen, für neue IT Geld auszugeben. Ihr Hauptziel sei vielmehr, mit allen Mitteln den Profit zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Diese Grundeinstellung beeinflusst nach Analystenaussage aber nur kurzfristig die IT-Budgets. Letztendlich würden die Ausgaben umso deutlicher steigen, sobald das Vertrauen in die wirtschaftliche Situation wieder zurückkehre. (go)

www.idc.com

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