Die Zukunft von CE: Konvergenz erhöht Umsatzpotential

27.12.2007
Durch die Digitalisierung der Unterhaltungselektronik können die einzelnen Segmente besser verschmelzen. Die Trend-Studie vom Bitkom zeigt auf, wie sich dadurch für den Fachhandel höhere Umsatzpotentziale ergeben.

Konvergenz bedeutet – bezogen auf den CE-Markt – das Verschmelzen der bislang unterschiedlichen Märkte Unterhaltungselektronik (UE), Medien, Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation (TK). Betroffen sind davon die Bereiche Infrastruktur, Endgeräte und Dienste sowie Hersteller, Diensteanbieter und Handel. In der Trend-Studie "Die Zukunft der digitalen Unterhaltungselektronik" geht der Bitkom auf die Chancen dieser Verschmelzung ein.

Galt vor Jahren Konvergenz noch als Zukunftsvision, hat sie inzwischen auf der Basis der digitalen Technik längst konkrete Gestalt angenommen. Konvergenz führt in bestimmten Bereichen zu verschärftem Wettbewerb, wenn Branchen zueinander in Konkurrenz treten und damit neue Hersteller in die Consumer-Electronics-Märkte eindringen. So stehen jetzt bei vielen Produkten Hersteller von IT-Hardware, Unterhaltungselektronik und TK-Endgeräten oder auch Fotohersteller im Wettbewerb. Aber es eröffnen sich dadurch auch neue Absatzchancen. Sehr deutlich wird das am Beispiel der digitalen Fotografie: einst marktführende Hersteller aus dem Fotobereich mussten Marktanteile an "globale Elektronikriesen" oder auch Mobiltelefonhersteller im Massengeschäft abtreten. Angebot und Produktvielfalt haben sich erhöht, der Preiswettbewerb hat sich verschärft.

Der Konsument hat es mit steigendem Intereresse honoriert: Verkaufsmengen und Umsätze sind kräftig gestiegen. Konvergenz lässt bislang auch komplett getrennt vermarktete Produktbereiche zusammenwachsen: Für zunehmend viele Konsumenten ist die Kamera inzwischen nur noch eine Zusatzfunktion ihres Mobiltelefons, mit dem nicht nur Bilder, sondern auch Videos aufgenommen werden können. Smartphones ersetzen immer mehr PDA‘s ohne Mobilfunk. Auch Fernsehen ist mit dem Mobiltelefon oder dem PC möglich, ohne dass dies dem "Home Television" per Flachbildschirm abträglich ist; die einzelnen Contents oder der Nutzen lassen sich nicht miteinander vergleichen.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass es sich bei konvergenten Produkten in der Regel nicht nur um Nutzeninnovationen handelt, sondern die Innovation besteht überwiegend darin, dass bereits existierende Nutzenfunktionen kombiniert werden (siehe Beispiel Handy).

Ein entscheidender Erfolgsfaktor für Hersteller von Konvergenzprodukten ist der Handel, den mithin die Konvergenz genauso betrifft. Der Handel hat sich mit dem Thema Konvergenz bereits befasst, aber sowohl bei Großbetriebsformen (Elektronikfachmärkte) als auch insbesondere im Fachhandel herrschen in der Regel immer noch klassische Aufteilungen der Fachabteilungen in UE/Zubehör, IT, TK, Foto etc. vor.

Neue Zusammenstellungen werden zwar vereinzelt getestet, aber überzeugende POS-Konzepte liegen noch nicht vor. Die Zusammenarbeit mit der Industrie ist hier gefordert. Gemeinsame Vermarktungskonzepte könnten entwickelt und getestet werden. Produktinformationen und vor allem Schulungen der Verkaufsmitarbeiter werden benötigt, um die derzeit noch zögerliche Vermarktung der vernetzten Produktwelten zu beschleunigen.

Fazit:

Konvergenz als Vernetzung unterschiedlicher Produktgruppen und deren Kompatibilität untereinander, die gleichzeitig verschiedene Dienste/Funktionen in einem Produkt vereint, wird künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Branchen treten in Konkurrenz zueinander; die Branchenzuordnung von Geräten wird schwieriger. Konvergenz erhöht aber auch Produktvielfalt und Umsatzpotenziale.

Industrie und Handel müssen sich auf diese Entwicklung einstellen; Kooperation ist angesagt.

Wer digitale Techniken mit allen Schnittstellen im Markt beherrscht und bedient, gewinnt an Performance – zu Lasten anderer Anbieter in Industrie und Handel.

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