Dienstleister, Systemhäuser und Handel sind eindeutige Gewinner am DV-Arbeitsmarkt

04.12.1996
MÜNCHEN: Während einem bei der Zeitungslektüre die immer wieder neuen Schreckensmeldungen Über Personalabbau, Massenentlassungen und den Anstieg der Arbeitslosenzahl den Appetit auf das Frühstücksrbrötchen verleiden, stellt sich die Situation am IT-Arbeitsmarkt völlig anders dar. Gute Chancen für gute Leute.Vergleicht man die Situation am Arbeitsmarkt in der IT-Branche in den beiden Monaten Januar und Februar 1996 mit denen des Vorjahres, so läßt sich ein eindeutiger Trend aufzeigen: Dienstleister, Systemhäuser sowie der Handel weisen den stärksten Bedarf an Neueinstellungen innerhalb der IT-Branche auf. Das belegt eine Auswertung des Deutschen Instituts für Arbeitsmarktforschung und -Statistik (DIFAS) in Hamburg.

MÜNCHEN: Während einem bei der Zeitungslektüre die immer wieder neuen Schreckensmeldungen Über Personalabbau, Massenentlassungen und den Anstieg der Arbeitslosenzahl den Appetit auf das Frühstücksrbrötchen verleiden, stellt sich die Situation am IT-Arbeitsmarkt völlig anders dar. Gute Chancen für gute Leute.Vergleicht man die Situation am Arbeitsmarkt in der IT-Branche in den beiden Monaten Januar und Februar 1996 mit denen des Vorjahres, so läßt sich ein eindeutiger Trend aufzeigen: Dienstleister, Systemhäuser sowie der Handel weisen den stärksten Bedarf an Neueinstellungen innerhalb der IT-Branche auf. Das belegt eine Auswertung des Deutschen Instituts für Arbeitsmarktforschung und -Statistik (DIFAS) in Hamburg.

DIFAS analysierte einen Gesamtzuwachs an offenen Stellen in der IT-Branche um 43,7 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die IT-Dienstleister und Systemhäuser sind dabei mit einer Zuwachsrate von 53,1 Prozent überproportional starke Positiv-Vertreter, gefolgt vom IT-Handel, der 50,5 Prozent zusätzliche offene Stellen im Januar und Februar 1996 ausschrieb. Die Telekommunikation weist immerhin mit einem Plus um 36,4 Prozent auch noch einen beachtlichen Stellenzuwachs auf. Ebenso wie die Computer-Elektronik und Informationstechnik (mit 24,6 Prozent Zuwachs) liegen diese beiden Branchen allerdings unterhalb des allgemeinen Durchschnitts des gesamten deutschen IT-Marktes.

Dienstleister und Softwarehäuser

Am gefragesten in den Beratungs- und Software-Unternehmen sind gegenwärtig Anwendungsentwickler und Organisationsprogrammierer. Ihr Anteil betrug im Januar/Februar dieses Jahres 21,2 Prozent. Allerdings: Im Vergleich zum entpsrechenden Vorjahreszeitraum ging die Nachfrage nach dieser Berufsgruppe um 7,6 Prozentpunkte leicht zurück.

Vertriebsbeauftragte und Vertriebsingenieure konnten hier noch mit 18,9 Prozent ein größeres Stück vom Stellenmarkt auf sich verbuchen, wenngleich auch hier zum Vorjahr ein Rückgang um 3,1 Prozentpunkte zu verzeichnen ist.

Systemspezialisten sind mit 8,7 Prozent Anteil die drittgrößte Gruppe der gefragtesten Fachleute in der IT-Beratungs- und Softwarebranche und konnten gleichfalls mit 12,9 Prozentpunkten Steigerung zum Vorjahr glänzen.

Den größten Zuwachs in diesem Branchensegment jedoch verbuchen die Netzwerk- und Kommunikationsspezialisten. Zwar halten sie lediglich einen Gesamtanteil von 5,5 Prozent der brancheninternen Stellenangebote, können sich aber über einen Zuwachs von ganzen 52,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr freuen.

IT-Handel

Besondere Beachtung muß dem IT-Handel geschenkt werden. Hier bilden die Vertriebsbeauftragten mit 50,3 Prozent Anteil die begehrteste Berufsgruppe, was auch dadurch nicht geschmälert wird, daß dieses einen Rückgang um 5,8 Prozentpunkte zum gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet. Servicetechniker haben auch hier traditionell gute Arbeitsmarktchancen, was sich in 12,2 Prozent Anteil am diesbezüglichen Stellenmarkt darstellt und eine Steigerung von 15,6 Prozentpunkten ausmacht. Auch innerhalb der IT-Handelsbranche sind die Netzwerk- und Kommunikationsspezialisten mit 5,4 Prozent in ihrer Nachfrage drittstärkste Berufsgruppe, aber mit einer Steigerung von 68,5 Prozentpunkten deutlicher im Aufwind, als andere Kollegen.

Computer-Elektronik

Die Anteile im Stellenmarkt der Computer-Elektronik weisen ähnliche Zahlen auf. Der Vertriebsbeauftragte und der Vertriebsingenieure halten mit 28,4 Prozent den größten Anteil am internen Arbeitsmarkt, das Angebot an offenen Stellen ging aber gegenüber dem Vorjahr um 23,2 Prozentpunkte zurück. Den zweiten Rang in diesem Branchensegment nehmen die Anwendungsentwickler und Organisationsprogrammierer mit 12,2 Prozent Stellenmarktanteil ein. Diese Berufsgruppe kann aber eine erhöhte Nachfrage von 15,6 Prozent für sich verbuchen. Die Servicetechniker in der Computer-Elektronik erfreuen sich weiterhin größerer Nachfrage und konnten im Januar und Februar 10,8 Prozent des diesbezüglichen Stellenmarktes für sich einnehmen (+ 15,8 Prozentpunkte). Gute Chancen haben derzeit vor allem Projektingenieure beziehungsweise Projektleiter. Diese Gruppe hat mit sieben Prozent zwar einen eher geringen Anteil am Arbeitsmarkt der Computer-Elektronik, doch die Zahl der Stellenausschreibungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verfünffacht.

Telekommunikationsbranche

Die Telekommunikationsindustrie suchte in den ersten Monaten 1996 in erster Linie Anwendungsentwickler/ Organisationsprogrammierer sowie Systementwickler/Systemprogrammierer. Diese Berufsgruppen konnten jeweils Anteile von 14,7 Prozent des Stellenmarktes in der Telekommunikation verbuchen. Für Anwendungsentwickler und Organisationsprogrammierer bedeutet das allerdings keinen Grund zur Freude. Ihr Anteil schrumpfte kräftig um 37,5 Prozentpunkte gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Systementwickler und Systemprogrammierer dagegen steigerten ihre Nachfrage um das Zweieinhalbfache. Der Netzwerk- und Kommunikationsspezialist ist auch in dieser Branche stark gefragt. Er verzeichnet in der Telekommunikation 12 Prozent Stellenmarktanteil und vervierfachte seine Nachfrage somit gegenüber dem Vorjahr mehr als deutlich.

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