Experten klären auf

Diese neuen Gefahren sollte Cyber-Security bekämpfen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Immer raffiniertere Attacken der Cyber-Kriminellen

Dabei gehen die Cyber-Gangster äußerst raffiniert vor, wie "Chet" Wisniewski von Sophos bestätigt: "Sobald eine Sicherheitslücke geschlossen wurde, ändern die Angreifer ihre Technik."

Die Hauptgefahr sieht der Security-Experte in der Tendenz, Hintertüren kryptografisch zu lockern, um auf diese Weise die Sicherheit nach und nach zu schwächen und so die Angreifer einfacher zu identifizieren. Außerdem hat der Sophos-Manager immer mehr Sicherheitsrisiken bei Linux-Servern ausgemacht. Diese Lücken würden Angreifer sofort nutzen, um Malware zu verbreiten. "Und Sicherheitsfunktionen bei IoT-Geräten fehlen bis dato komplett", ergänzt Chet.

Laut Christian Nern, bis Mitte 2016 Deutschland-Chef bei Symantec, ist Deutschland aktuell das am zweithäufigsten via Ransomware angegriffene Land und es kommt noch schlimmer: "Angriffe aus dem Netz werden in Zahl, Qualität und Dynamik immer mehr zunehmen", so Nern. Hier zu Lande hätte sich demnach die Anzahl der Lösegelderpressungen im Laufe des Vorjahres verdoppelt.

Und der ehemalige Symantec-Manager weiß auch warum: Die größten Gefahren entstehen aus dem Mangel an Fachkräften für IT-Sicherheit und daraus, dass es im Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Technologien Schwachstellen gibt." Diese Schwachstellen bemängelt auch das BSI in seinem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit 2015.

Ferner sorgt die zunehmende Nutzung von Cloud-Systemen dafür, dass diese Lösungen gegebenenfalls nicht in das IT-Sicherheits-Management von Unternehmen eingebunden sind: "Wir beobachten schon seit geraumer Zeit einen Anstieg der Ransomware. Mit diesen Verschlüsselungstrojanern erpressen Internet-Banden von Unternehmen und Privatpersonen derzeit viel Geld", weiß Nern zu berichten.

Für Privatanwender birgt die vernetzte Welt weitere Risiken, weil ihre Weareables und die darauf laufenden Apps oft nicht unter dem Aspekt der Sicherheit entwickelt wurden: "Das bietet zusätzliche Angriffsflächen", meint der ehemalige Symantec-Manager. Er glaubt, dass die auf diese Weise gestohlenen persönlichen Daten der User auf dem Schwarzmarkt einen erheblichen Wert darstellen.

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