EHI-Studie „Der Store im Omnichannel-Zeitalter“

Digitale Elemente und Services im Laden

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Nur die stationären Geschäfte werden überleben, die sich digitaler Hilfsmittel in der Ladeneimrichtung und beim Kunden-Service bedienen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der EHI-Studie „Der Store im Omnichannel-Zeitalter“.

Statonäre Händler in Deutschland blicken entspannt in ihre Zukunft. Den Auswirkungen von E-Commerce auf ihre Ladengeschäfte sehen sie gelassen entgegen. Allerdings wollen sie ihre Aktivität im Bereich der digitalen Services deutlich verstärken. Das ergab die EHI-Studie "Der Store im Omnichannel-Zeitalter".

Hierzu befragte das EHI Retail Institute 41 Planungsleiten aus dem Handel sowie 50 Ladenbauunternehmen und Planungsbüros aus dem deutschsprachigen Raum. In die noch endgültig fertig zu stellende Studie gehen auch die Ergebnisse der Befragung von 87 Geschäftsführern am PoS (Point of Sales) ein.

Flächen unverändert, mehr Showroom-Charakter

Stationäre Händler wollen verstärkt in ihre Läden investieren und sie um digitale Hilfsmittel (Digital Signage, digitale Preisschilder) erweitern.
Stationäre Händler wollen verstärkt in ihre Läden investieren und sie um digitale Hilfsmittel (Digital Signage, digitale Preisschilder) erweitern.
Foto: EHI Retail Institute

Die E-Commerce-Umsätze haben in Deutschland bereits einen beachtlichen Marktanteil von rund zehn Prozent erreicht, weiteres Wachstum wird erwartet. Das beflügelt zu teils düsteren Prognosen für die Lädeninhaber. Doch den stationären Handel scheint das nicht zu beunruhigen. Zwar werde Dank "digitaler Regalverlängerung" das Angebot für die Kunden insgesamt größer, am PoS verändere es sich aber nicht, meinen die Händler mehrheitlich.

Zwei Drittel der befrage Ladenbauer und Händler sehen keine Größenveränderung der Verkaufsflächen. An eine erhöhte Anzahl von Flagship-Stores glaubt nur rund ein Viertel von ihnen. Ein Drittel rechnet bei Neueröffnungen mit einer erhöhten Anzahl an Showrooms und Pop-Up-Stores als Auswirkung auf den steigenden eCommerce-Anteil.

Ladenbau zwischen on- und offline

Allerdings hält die große Mehrheit der befragten Händler von gut 71 Prozent stärkere Investitionen für nötig. 44,4 Prozent rechnen mit Mehrausgaben zwischen fünf und zehn Prozent. Ein gutes Viertel geht von einer Erhöhung der Kosten von mehr als Prozent aus.

Neben der fortgesetzten Bereitschaft, ins Trading-up seiner Läden zu investieren, liegen auch Energieeffizienzprojekte unverändert vorne bei den Investitionen im Handel. Sofern digitale Elemente und Omnichannel-Services bereits als Investitionsschwerpunkte definiert werden, sind dies bisher in erster Linie technische Anforderungen, die an die Planungsabteilung herangetragen und von dieser umgesetzt werden, etwa Einbau von Monitoren für Digital Signage oder die Einführung von digitalen Preisschildern.

Die Ladenbau-Industrie sieht im Gegenzug zum Handel größere konzeptionelle Veränderungen auf die Branche zukommen und versucht sich als Mittler in diesem Transformationsprozess zu positionieren.

Die endgültige Studie "Der Store im Omnichannel-Zeitalter" wird das EHI Retail Institute Ende Oktober 2015 veröffentlichen.

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