"Digitale Habenichtse": Chipriesen drängen auf Billig-PCs für die Dritte Welt

01.10.2003
Die Märkte in den entwickelten Ländern Nordamerikas, Europas und Japan schreiten einer zunehmenden Sättigung entgegen. Die Dritte Welt ist dagegen noch weitgehend digitales Brachland, das es nach Meinung von Industrievertretern auf der "Computex 2003" in Taipei, Taiwan, letzte Woche mit günstigen Angeboten zu beackern gilt. "Die Welt ist geteilt zwischen den digital Besitzenden und Habenichtsen ("Haves" und "Have-nots")", erklärte Via-Chef Chen Wen-chi auf einem Via Technology Forum am Rande der größten Computermesse Asiens. "In China, Indien und vielen anderen Ländern - und entwickelten Ländern - sind viele Menschen noch vom Internet ausgeschlossen, und für sie sprechen wir über bezahlbaren und feature-reichen Zugang zum Internet." Durch Konzentration auf Computerchips mit niedriger Leistungsaufnahme, sei Via in der Lage, den Menschen in der Dritten Welt zu günstigen Geräten zu verhelfen, so zum Beispiel in Thailand, wo sich viele Menschen mit nicht oder niedrig verzinslichen staatlichen Darlehen für PCs mit Via-Prozessor und -Chipsatz entschieden. "Wir möchten dies nicht nur in Thailand sehen, sondern auch in Taiwan, China, Indien und in der ganzen Welt", so Chen. Jason Chen (Chen Junsheng), Vice President von Intel in Taiwan, äußerte sich Anfang letzter Woche zuversichtlich, dass der große Nachholbedarf in der Dritten Welt über die nächsten drei Jahre für anhaltendes Wachstum sorgen werde. Den von ihm vorgelegten Zahlen nach, sollen in die sogenannten "Emerging Markets" (aufstrebenden Märkte) im Jahre 2006 bereits rund 40 Prozent aller PC-Verkäufe gehen. 1999 lag der Anteil gerade mal bei 20 Prozent. AMD-Vize Phil Pompa erklärte indes: "Unsere Kunden in Taiwan halten nach Märkten jenseits des PCs Ausschau" und verwies dabei auf Thin-Clients von CPU-Abnehmer Wyse Technologies. Albert Sisto, CEO von Softwareentwickler Phoenix Technologies, zufolge könnte ein Preispunkt von unter 200 Dollar auch das PC-Geschäft in der Ersten Welt wieder ankurbeln. "Die Industrie muss sich zu einer Art 99-Dollar-Markt entwickeln", lautet sogar die provozierende Forderung Sistos. Mit webfähigen Spielekonsolen für 100 bis 200 Dollar seien Sony, Nintendo und Microsoft, 18 Millionen davon bis Jahresende voraussichtlich in Taiwan oder über Taiwan in China produziert, schon auf dem richtigen Weg. Hinzu kommen unzählige Handys, Smartphones und PDAs, die dem PC an der Internet-Front mehr und mehr Konkurrenz machen. (kh)

Die Märkte in den entwickelten Ländern Nordamerikas, Europas und Japan schreiten einer zunehmenden Sättigung entgegen. Die Dritte Welt ist dagegen noch weitgehend digitales Brachland, das es nach Meinung von Industrievertretern auf der "Computex 2003" in Taipei, Taiwan, letzte Woche mit günstigen Angeboten zu beackern gilt. "Die Welt ist geteilt zwischen den digital Besitzenden und Habenichtsen ("Haves" und "Have-nots")", erklärte Via-Chef Chen Wen-chi auf einem Via Technology Forum am Rande der größten Computermesse Asiens. "In China, Indien und vielen anderen Ländern - und entwickelten Ländern - sind viele Menschen noch vom Internet ausgeschlossen, und für sie sprechen wir über bezahlbaren und feature-reichen Zugang zum Internet." Durch Konzentration auf Computerchips mit niedriger Leistungsaufnahme, sei Via in der Lage, den Menschen in der Dritten Welt zu günstigen Geräten zu verhelfen, so zum Beispiel in Thailand, wo sich viele Menschen mit nicht oder niedrig verzinslichen staatlichen Darlehen für PCs mit Via-Prozessor und -Chipsatz entschieden. "Wir möchten dies nicht nur in Thailand sehen, sondern auch in Taiwan, China, Indien und in der ganzen Welt", so Chen. Jason Chen (Chen Junsheng), Vice President von Intel in Taiwan, äußerte sich Anfang letzter Woche zuversichtlich, dass der große Nachholbedarf in der Dritten Welt über die nächsten drei Jahre für anhaltendes Wachstum sorgen werde. Den von ihm vorgelegten Zahlen nach, sollen in die sogenannten "Emerging Markets" (aufstrebenden Märkte) im Jahre 2006 bereits rund 40 Prozent aller PC-Verkäufe gehen. 1999 lag der Anteil gerade mal bei 20 Prozent. AMD-Vize Phil Pompa erklärte indes: "Unsere Kunden in Taiwan halten nach Märkten jenseits des PCs Ausschau" und verwies dabei auf Thin-Clients von CPU-Abnehmer Wyse Technologies. Albert Sisto, CEO von Softwareentwickler Phoenix Technologies, zufolge könnte ein Preispunkt von unter 200 Dollar auch das PC-Geschäft in der Ersten Welt wieder ankurbeln. "Die Industrie muss sich zu einer Art 99-Dollar-Markt entwickeln", lautet sogar die provozierende Forderung Sistos. Mit webfähigen Spielekonsolen für 100 bis 200 Dollar seien Sony, Nintendo und Microsoft, 18 Millionen davon bis Jahresende voraussichtlich in Taiwan oder über Taiwan in China produziert, schon auf dem richtigen Weg. Hinzu kommen unzählige Handys, Smartphones und PDAs, die dem PC an der Internet-Front mehr und mehr Konkurrenz machen. (kh)

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