HANNOVER: Die Kopiererzunft, einst von der IT-Branche belächelt und wenig beachtet, ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und drängt mit Macht und neuen Marketingkonzepten in den Markt. Die NRG Office System GmbH versucht, mit ihren digitalen Systemen und alternativen Finanzierungsformen den angestammten Druckeranbietern Konkurrenz zu machen."Gerade im Key-Account-Management werden in Zukunft größere Geschäfte nur noch nach Vorlage einer akkuraten Unternehmensanalyse gemacht." Michael Pichler, Marketingleiter der NRG Office System GmbH in Hannover, ist überzeugt, daß Insellösungen, also Hardware zum möglichst günstigsten Preis, "schon heute für kaufende Unternehmen eher ein Problem" darstellen. Deshalb werde von einem Bürokommunikationsanbieter, gleich ob Kopierer-Fachhändler oder IT-Systemhaus, heute mehr erwartet.
Erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermarktung digitaler Systeme sei die Bereitschaft, neue Wege beschreiten zu wollen, meint der Marketingmanager "Fast lautlos findet in Unternehmen eine kleine Revolution statt, die heißt: Mieten geht vor kaufen", hat er beobachtet. Was im Immobilien-, Anlagen- und Fuhrpark-Geschäft bereits an der Tagesordnung sei, greife nun auch auf die Bürokommunikation über. So würden Kopierer traditionell mit den bekannten Kosten pro Seite vermietet. Die wenigsten Unternehmen jedoch seien sich über die Druckkosten pro Seite bei Printern und Telefax bewußt. "Ziel von NRG ist es daher, Drucker und Faxgeräte ebenso über die Leasing-Schiene zu vermarkten", erklärt Pichler.
Der Wildwuchs soll gestutzt werden
Um die Printerhersteller unter Druck zu setzen, haben die Hannoveraner kürzlich ein umfassendes Unterstützungspaket geschnürt, um insbesondere IT-Fachhändler an Bord zu holen: Neben Vertriebsschulungen, speziellen Seminaren für die Geschäftsleitung und verschiedenen Software-Vertriebsprogrammen inklusive einer Ertrags-Kalkulationssoftware für die Unternehmensleitung kann auch der Bereich Unternehmensberatung von allen Partnern genutzt werden. Dieses Office-Consulting-Angebot umfaßt Analyse, Beratung und Prozeßoptimierung. Die Analyse der gesamten Bürokosten - pro Seite - ist die Grundlage für das sogenannte "1=1-Pay-Per-Page"-Konzept von NRG. Hardware, Verbrauchsmaterial, Service und Ersatzteile sind in dem individuell kalkulierten Seitenpreis enthalten. In der Prozeßoptimierung werden die Unternehmen beraten, wie der oft typische - und teure - "Wildwuchs" von Hardware (Drukker, Fax, Kopierer) auf ein effizientes Maß gestutzt werden kann.
Großen Spaß bereiten Pichler immer wieder die Tourneen quer durch Deutschland mit den beiden NRG-Showtrucks. "Viele IT-Fachhändler, die uns nicht oder nur als Kopierer-Lieferant kennen, fallen dabei aus allen Wolken", schmunzelt der Marketingleiter.
Diese Trucks sollen "den Nachweis unserer digitalen Kompetenz vermitteln": Vernetzung, Client-Server, mittlere Datentechnik, Image Communication und Support. Betont Pichler: "Wir sind heute in allen Welten zu Hause." (ak)
NRG-Marketingleiter Michael Pichler: "In vielen Unternehmen findet fast lautlos eine kleine Revolution statt, die heißt: Mieten statt kaufen."
Vollgepackt mit Netzwerktechnik und digitalen Systemen, soll der NRG-Showtruck zeigen, daß Kopierer den Anschluß an die Zukunft
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