Während die Eroberer vergangener Tage mit Feuerwaffen auf der Suche nach sagenhaften Schätzen waren, sind die Eroberer in der heutigen Zeit mit einem Fotoapparat bewaffnet, um rund um den Globus die besten Motive aufzuspüren. Da mit dem Sommer für die meisten auch der Urlaub naht, hat sich ComputerPartner die Digitalkamera QV-3000EX/Ir von der Casio Computer GmbH genauer angesehen. Denn was könnte es für einen Urlauber Schlimmeres geben, als Familie, Freunden und Bekannten die aufregenden Erlebnisse in fernen Ländern nicht mit digitalen Trophäen belegen zu können?
Viel ist in dem Casio-Karton, der einem Safe gleichkommt, nicht zu finden: die 320 Gramm schwere Kamera, vier Batterien, eine Compact-Flash-Karte mit 8 MB, eine CD-ROM mit der Software und der Bedienungsanleitung, ein Objektivschutz, eine kleine Tragetasche mit Riemen sowie ein USB-, ein R232- und ein Videokabel. Die Suche nach einer gedruckten Ausgabe des Handbuchs, nach einem Netzteil oder einem Akku ist leider vergebens. Es obliegt also dem Anwender, die entsprechenden Acrobat-Seiten auszudrucken, wenn er das erste Mal mit der QV-3000EX/ Ir auf die Pirsch geht.
Nicht anschmiegsam
Berührungssensitive Anwender werden mit der Kamera nicht glücklich werden. Das etwas zu klobige Gehäuse liegt unangenehm in der Hand. Der Auslöser und das danebenliegende Bedienfeld lassen sich auch nicht unbedingt blind ertasten. Darüber hinaus gebärden sich der Drehregler für den Betriebsstatus der Kamera und der Zoomschalter auf der Rückseite widerspenstig. Das Handling der restlichen Bedienelemente ist wesentlich angenehmer. Auch wenn das Software-Menü auf dem 1,8-Zoll-Display die Sehkraft des Anwenders stark strapaziert, ist es zumindest übersichtlich und einfach zu bedienen.
In puncto Ausstattung schlägt die große Stunde der Kamera mit Selbstauslöser. Der Apparat bietet über drei Millionen Bildpunkte. Die Auflösung kann 2.048 x 1.536 Pixel, 1.024 x 768 Pixel oder 640 x 480 Pixel (bei Irda-Übertragung) betragen. Die Brennweite des Dreifach-Zoomobjektivs der QV-3000EX/Ir ist mit der einer 35-Millimeter-Kleinbildkamera mit 33 bis 100 Millimetern zu vergleichen.
Auf der Compact-Flash-Karte mit 8 MB Kapazität lassen sich je nach Qualität 5 bis 43 Bilder im Jpg-Format oder eine so genannte Slide-Show mit einer Länge von bis zu 30 Sekunden abspeichern. Darüber hinaus unterstützt das Gerät die Formate DPOF, DCF sowie AVI. Die Verschlusszeit der Kamera beträgt zwischen zwei und einer Tausendstelsekunde. Das Blitzlicht ist für eine Reichweite von 0,5 bis rund 4 Meter ausgelegt. Außerdem bietet der Apparat unter anderem diverse Features zum Weißabgleich, zur Belichtungsmessung sowie zur Fokussierung.
Bitte lächeln
Innerhalb kürzester Zeit sind nach dem Motto "Versuch und Irrtum" die ersten digitalen Bilder im Kas-ten. Allerdings wird der Anwender nicht ohne Handbuch auskommen, wenn er die Technik ausreizen und qualitativ hochwertige Bilder schießen will. Notfalls bieten sich aber auch Bildbearbeitungsprogramme zum Retuschieren misslungener Aufnahmen an.
Im Lieferumfang der Digitalkamera sind die Anwendungen "Photoloader" zur Übertragung der Bilder auf den PC und "Panorama Editor" zur Bildbearbeitung enthalten. Beide in der Oberfläche einfach gestrickten Programme eignen sich für die Betriebssysteme Windows 9x sowie Windows NT. Ein USB-Treiber-Update für Windows 2000 ist ebenfalls enthalten.
Gleich der erste Versuch, mit Hilfe des Photoloaders die Dateien auf den PC zu übertragen, klappte. Sollte der Anwender nur mit qualitativ hochwertigen Bildern arbeiten, empfiehlt es sich, zur Über-tragung ausschließlich den USBAnschluss zu verwenden. Denn der R232-Datentransfer von der Kamera zum PC kann je nach Größe der Dateien schon mal ein bis zwei Minuten dauern.
Besonders gut hat ComputerPartner der so genannte "Card Browser" gefallen, den der Photoloader über einen der gängigen Internet-Browser startet. Dieser Browser listet auf Wunsch alle Bilder samt technischen Details wie Datum, Format, Auflösung, Qualität oder Schärfe auf. Über die Qualität der Bilder kann man nicht meckern: Die Farben sind natürlich, Kontrast und Schärfe sind mehr als in Ordnung. Selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen und ohne Blitzlicht ist das Ergebnis überraschend gut.
Strikte Preispflege
Um die Preise stabil zu halten, betreibt Casio strikte Preispflege. Der Hersteller betont, dass er dadurch gewährleisten wolle, die Marge der Digitalkameras im Vergleich zu anderen IT-Produkten überdurchschnittlich hoch zu halten. Casio klassifiziert seine Händler nicht. Dies bedeutet, dass alle Einzelhändler den gleichen Service von Casio in Anspruch nehmen können. In dem Dienstleistungspaket befinden sich unter anderem Produktbroschüren, POS- und Dekorationsmaterialien, Werbeschaltungen in Fachzeitschriften, Mailings oder - wie Ende des vergangenen Jahres - eine PR-Tour. Darüber hinaus bietet der Hersteller Promotion- sowie Abverkaufsaktionen, Testgeräte und die Betreuung durch den Außendienst an. Die Aussage "Unsere Unterstützungsmaßnahmen sind selbstverständlich kostenlos" dürfte wie Musik in den Ohren der Händler klingen. (mm)
<b>Kurzgefasst</B>
Die Digitalkamera QV-3000EX/ Ir bietet über drei Millionen Bildpunkte bei einer maximalen Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixeln. Das Dreifach-Zoomobjektiv hat eine Brennweite, die der einer Kleinbildkamera mit 33 bis 100 Millimeter entspricht. Das Casio-Modell hat im Vergleich zu anderen Digitalkameras in diesem Preissegment eine besonders gute technische Ausstattung.
Anbieter:
Casio Computer Co GmbH
Bornbarch 10
22848 Norderstedt
Tel.: 0 40/5 28 65-252
Fax: 0 40/5 23 11-01
www.casio.de
Preis:
VK: 1.699 Mark
EK: auf Anfrage
alle Angaben zzgl. MwSt.
Vertrieb/Distributoren:
Ingram Macrotron, RFI, Dexxit, Brodos und andere
Wertung:
Gerät/Software: 1-2
Software: 2
Lieferumfang: 2
Handbuch: 3
Ease-of-Use: 2
Händler-Support: 1-2
CP-Tipp: 2
(Bewertung nach Schulnoten)