Digitale Spiegelreflex mit Staubschutz

24.08.2006
Mit der "EOS 400D" nimmt sich Canon endlich des leidigen Staubproblems an. Die digitale Spiegelreflexkamera mit zehn Megapixel Auflösung ist unter anderem mit einem Ultraschall-Filter ausgerüstet, der Flusen vom Sensor schüttelt.

Von Dr. Thomas Hafen

Canons Antwort auf die D80 von Nikon heißt "EOS 400D". Die digitale Spiegelreflexkamera ist mit einem UVP von 799 Euro ein ganzes Stück preiswerter, hat aber mit einem Zehn-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format ein vergleichbares Auflösungsvermögen.

Bei der neuen SLR ist Canon endlich den Forderungen der Fotografen nachgekommen und bekämpft das Staubproblem, das bei Spiegelreflexkameras unter anderem wegen der offenen Bauweise mit Wechseloptiken auftritt.

Das "Integrated Cleaning System" genannte Verfahren besteht aus mehreren Stufen der Staubvermeidung und -entfernung. So soll beispielsweise die Auswahl der Materialien im Innern der Kamera und des Gehäusedeckels den Abrieb minimieren und damit eine wichtige Staubquelle von vornherein ausschließen. Der Tiefpassfilter vor dem Sensor ist außerdem antistatisch ausgerüstet, sodass kein Staub angezogen wird. Schließlich verfügt nun auch die Canon-Cam über die aus den Olympus-SLRs bekannte Ultraschallfunktion. Sie wird bei jedem Einschalten für etwa eine Sekunde aktiviert und schüttelt den Staub vom Sensor. Damit die Kamera trotzdem sofort einsatzbereit ist, kann der Nutzer die Funktion deaktivieren, indem er den Auslöser drückt.

Doch damit nicht genug: Canon hat der Kamera zusätzlich eine digitale Staubentfernung spendiert. Das "Dust-Delete-Data-System" merkt sich jede Staubfluse auf dem Sensor. In Zusammenarbeit mit Canons eigener RAW-Entwicklungssoftware "Digital Photo Professional" lassen sich die Staubflecken dann automatisch aus den Bildern herausrechnen.

Auch beim AF-System hat der Hersteller nachgelegt. Es verfügt nun wie die teureren Modelle 30D und 5D über neun Messpunkte. Bei der Vorgängerkamera 350D waren es nur sieben. Die maximale Zahl in Serie aufnehmbarer Bilder hat sich gegenüber dem Vorgängermodell fast verdoppelt. Im JPEG-Modus kann der Nutzer bis zu 27 Bilder in Serie schießen, im RAW-Modus nur zehn. Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit nur drei Aufnahmen pro Sekunde recht niedrig.

Das Display misst nun die branchenüblichen 2,5 Zoll Bilddiagonale und bietet mit 230.000 Pixeln eine ordentliche Auflösung. Davon abgesehen ist die Bauform gegenüber der 350D weitgehend gleich geblieben. Akku und Batteriegriff sind identisch, vorhandenes Zubehör kann also weiterverwendet werden.

Die Kamera ist ab Mitte September erhältlich. Im Kit mit dem EF-S 18-55 soll sie 900 Euro kosten, mit dem EF-S 17-85 IS sind es 1.200 Euro. Ein "Double Zoom Kit" mit EF-S 18-55 und EF 55-200 soll für 1.500 Euro zu haben sein.

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