Digitaler Kopier-Drucker Document Work Centre XE 84 von Xerox

25.03.1999

MÜNCHEN: Bei Platzproblemen müssen Kompromisse gemacht werden. Deshalb finden sich in kleineren Büroumgebungen mehr oder minder gelungene Kombigeräte der verschiedensten Hersteller. Fax oder Tintenstrahler - es sind stets die Kopien, die entweder zu teuer oder in schlechter Qualität erstellt werden. Mit dem "Work Centre XE84", einem Digital-Kopierer mit integriertem Laserdrucker, will Xerox einen neuen Weg beschreiten. Ob die Rechnung aufgeht, hat ComputerPartner getestet.Die im typischen schwarz-weiß-roten Xerox-Design gehaltene transportsichere Verkaufsverpackung macht einen hochwertigen, professionellen Eindruck. Die kompakten Maße und ein Bruttogewicht von nur 13,6 Kilo, für einen Digitalkopierer und Laserdrucker sehr leicht, bereiten keine Transportprobleme. Neben der CD-Rom für die Treiberinstallation liegt dem Gerät ein deutschsprachiges Benutzerhandbuch, eine Kurzübersicht, Netzkabel, Papierhalter, ein Tonerbehälter inklusive kostenlosem Entsorgungsgutschein und ein für den IEE1284-Parallelport-Anschluß geeignetes Verbindungskabel bei.

Auspacken und Zusammenbau erledigen sich, dank der gut bebilderten und übersichtlichen Kurzanleitung, in wenigen Minuten. Das Lösen der Transportsicherung und der Einbau der Tonerkassette sind entgegen der Unsitte anderer Hersteller so einfach wie beim Laserdrucker. Das ansprechend und funktionell gestaltete Work Centre XE84 nimmt gerade mal so viel Raum in Anspruch wie ein durchschnittlicher Tintenstrahldrucker. Sämtliche Bedienungsfelder und Statusanzeigen sind schräg auf der Vorderseite angebracht und dadurch gut ablesbar. Lediglich der Netzschalter auf der linken Gehäuseseite ist nicht auf Anhieb zu entdecken.

Wird der Deckel geöffnet, gibt er den Blick auf das feststehende Vorlagenglas frei. Links befindet sich die Anlegekante mit Markierungspunkten zum Ausrichten der Dokumente. An der Kopfseite ist diese Kante allerdings vier Millimeter zu weit oben angebracht, was eine korrekte Positionierung unnötig erschwert. Nach dem Einschalten vergehen kaum 15 Sekunden bis das erste Blatt kopiert ist. Die im Datenblatt angegebenen acht Seiten pro Minute schafft das Gerät ohne Probleme. Während die Maschine im Kopierbetrieb mit lautstarken 66 Dezibel rattert, sorgt eine programmierbare Energiesparvorrichtung für himmlische Ruhe im Wartezustand.

Ein Filter zum Auffangen der beim Kopierbetrieb entstehenden schädlichen Ozon-Gase sollte bei Geräten dieser Kategorie eigentlich ein Muß sein. Nicht so jedoch beim XE 84: Er läßt den Nutzer im Ozon-Nebel sitzen.

Keine Aangst vor farbigen Vorlagen

Die Kopierqualität normaler Textvorlagen läßt nichts zu wünschen übrig, bei Farbfotovorlagen wird mit Hilfe der Fotoeinstellung ein für Kopierer überraschend gutes Schwarzweiß-Abbild erstellt. Der Zoombereich kann von 50 bis 200 Prozent in Einerschritten festgelegt werden, Größenänderungen der DIN-Formate sind per Tastendruck möglich. Maximal 50 Kopien macht der XE84 am Stück, der Papiervorrat ist mit 250 Blatt für die Geräteklasse ausreichend. Für den automatischen Betrieb kann Papier von 60 bis 90 Gramm verwendet werden. Umschläge, Kopierfolien und sogar Karton bis 130 Gramm müssen einzeln eingelegt werden. Die Druckertreiber lassen sich auch ohne Plug & Play unter den Windows-Versionen ab 3.1 komfortabel per CD einrichten. Ein Probedruck nach dem Neustart bestätigt die einwandfreie Funktion.

Am Speicher gespart

Das Druckmenü ist trotz seiner vielen Einstellmöglichkeiten übersichtlich und auch für Laien leicht durchschaubar. Wird ein 600 dpi-Druck nicht bewältigt, bietet Xerox statt kryptischer Fehlermeldungen automatisch eine Druckwiederholung mit geringerer Auflösung an. Allerdings sollte ein Gerät dieser Preisklasse, gerade wenn es in die Druckerphalanx einbrechen will, einen vollformatigen, hochauflösenden Druckjob (in diesem Beispiel ein Schwarzweiß-Foto DIN A4 aus Corel Draw) erledigen können. Ohne dieses Manko wäre das Work Centre XE84 bedenkenlos zu empfehlen. Der dazugehörige Hinweis des Handbuchs, den Arbeitsspeicher des Rechners zu erhöhen, ist bei dem im Test verwendeten PC mit 128 Megabyte RAM nicht ernstzunehmen. Leider hat der Kopier-Drucker keinen eigenen Speicher und bietet auch keine Nachrüstmöglichkeit, so daß nur eine reduzierte Bildgröße als Lösung bleibt.

Reichlich Verkaufsargumente

Abgesehen davon bietet das Druckerteil ein einwandfreies Schriftbild, der Büroschriftwechsel, auch mit halbseitigen Fotos oder Grafiken angereichert, ist ein ideales Einsatzgebiet. Die Treiber taugen auch für kleine Arbeitsgruppen, so sind beispielsweise von Windows 98 auf NT 4.0 auch mehrere Seiten ohne Printserver selbst in einem 10-Mbit-Ethernet-Netzwerk flott ausgeduckt.

Drei Jahre Garantie mit einem 48-Stunden-Austausch-Service sind beachtlich und ein gutes Verkaufsargument. Vor allem die gebührenfreie Xerox-Hotline hält den Händler nach getaner Arbeit sorgenfrei. Ein weiterer Pluspunkt ist der günstige Verkaufspreis. Einen Digitalkopierer in dieser Qualität und Ausstattung in Verbindung mit einem Acht-Seiten-Laserdrucker hat selbst der billigste Konkurrent bisher nicht aufzuweisen. Bleibt nur die Frage, warum der XE 84 keine Scannerfunktion besitzt, obwohl er doch intern scannt. (kew)

Sieht aus wie ein gewöhnlicher Kopierer, kann aber wesentlich mehr: das Document Work Centre XE84 von Xerox.

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