Directory-fähige Produkte tragen 88 Prozent zum Umsatz bei

03.11.1999

MÜNCHEN: Mit dem Geschäftsergebnis des ersten Quartals setzt Novell den positiven Trend des letzten Jahres fort. Inzwischen bestreitet Netware 5 rund 20 Prozent des Umsatzes."Der Turnaround liegt klar hinter uns", beschreibt Andreas Zeitler, Geschäftsführer Zentral- und Osteuropa, die Situation des amerikanischen Netzwerkers Novell. Das Unternehmen aus Provo, Utah, hat im ersten Quartal, das am 31. Januar endete, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 252 auf 286 Millionen Dollar gesteigert. Der Gewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 29 (1998: 14) Millionen Dollar.

Novells Fokus liegt auf den Directory-fähigen Geschäftssegmenten. 88 Prozent des Umsatzes wurden im ersten Quartal darüber generiert. So flossen durch die Directory-fähigen Netware-Server 4 und 5 146 Millionen Dollar in die Firmenkasse. Die Applikationen "Groupwise", "Man-agewise" und "Zenworks" steigerten ihren Umsatzanteil um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 53 Millionen Dollar. Directory-fähige Infrastruktur-Applikationen trugen 15 Millionen zum Gesamtumsatz bei. Mit Service, Training und Consulting verdiente der Netzwerker im ersten Quartal 37 Millionen Dollar.

"Die älteren Produkte wie Netware 3 hatten einen Umsatzanteil von 35 Millionen Dollar", berichtet Zeitler. Das entspricht einem Rückgang im Vorjahresvergleich von 35 Prozent.

Betrachtet man den Umsatz unter geographischen Gesichtspunkten, stieg er in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) um 31 Prozent auf 94 Millionen Dollar, in den USA dagegen nur um neun Prozent auf 156 Millionen Dollar. "In Deutschland haben wir im gleichen Maß zugelegt wie in der EMEA-Region", gab Zeitler Auskunft. In der Asien-Pazifik-Region stagnierte der Umsatz, während er in den amerikanischen Gebieten (ohne USA) leicht zurückging.

Das Partnerprogramm lebt

Die Licence-Agreement-Programme von Novell machen zusammen 52 Prozent (148 Millionen Dollar) des Umsatzes aus. "Unsere Anwender haben 47 Prozent mehr Lizenzen eingekauft als noch vor einem Jahr. Die Lizenzen erfreuen sich großer Beliebtheit", unterstreicht der deutsche Novell-Geschäftsführer.

Ein Teil der liquiden Mittel in Höhe von 1,015 Milliarden Dollar verwendet Novell dafür, eigene Aktien zurückzukaufen. "Wir haben im ersten Quartal fünf Millionen Aktien für 77 Millionen Dollar zurückgekauft", so Zeitler. Das hat den Nebeneffekt, daß der Kurs der Aktie nach oben getrieben wird. Für die Zukunft plant

Novell in den Caching-Markt einzusteigen. Außerdem will sich der Netzwerker auf Sicherheitsprodukte und E-Commerce konzentrieren: "Der

Caching-Markt wird in den nächsten zwei Jahren auf zirka drei Milliarden Dollar Größe wachsen. Heute hat er ein Volumen von 300 Millionen Dollar", zitiert Zeitler die Vorhersagen von Marktforschungsunternehmen. Webcaching beschleunigt den Datenfluß im Internet, weil es die Wege, die die gesuchte Information nimmt, verkürzt. Die Sicherheits- und E-Commerce-Produkte werden natürlich NDS-basierend sein, denn ohne "Verzeichnis gibt es keinen sicheren

E-Commerce", glaubt der deutsche Novell-Boss. Die vor drei Monaten angekündigte Reduzierung der Distributoren von sechs auf vier mache sich nicht bemerkbar. Das im April 1998 restrukturierte Partnerprogramm lebt laut Zeitler: "Wir sind relativ weit und haben 96 Business-Expert-Partner autorisiert." Mit ihnen will Novell demnächst Projekte durchziehen. (is)

Zur Startseite