Distributor ergänzt Portofolio um Netzwerkprodukte und AMD-Prozessoren

02.11.1999

OTTOBRUNN: Die MCE GmbH hat sich in der Vergangenheit vor allem als größter Distributor für IBM-Festplatten einen Namen gemacht. Jetzt aber haben die Ottobrunner aufgerüstet und ihr Angebot um IBM-Netzwerkprodukte und AMD-Prozessoren erweitert."Tue Gutes und rede nicht darüber" könnte das Motto der MCE GmbH lauten. Vor allem in den vergangenen drei Jahren hat sich in Ottobrunn bei München in aller Stille ein Komponentendistributor gemausert, der sich mit seiner Umsatzentwicklung durchaus sehen lassen kann: Während 1996 die Einnahmen bei knapp 100 Millionen Mark lagen, waren es ein Jahr später bereits 190 Millionen Mark. 1998 schließlich wurden 380 Millionen Mark erwirtschaftet, und für das laufende Jahr strebt MCE gar 500 Millionen Mark an.

90 Prozent der Umsätze werden nach Angaben von Walter Lang, kaufmännischer Leiter der Bayern, mit IBM-Produkten eingefahren - eine Abhängigkeit, die Lang nicht stört: "Wir sehen unsere Beziehung zu IBM nicht als Abhängigkeit, sondern als Partnerschaft. Außerdem darf man nicht vergessen, daß wir für die IBM ein sehr wichtiger Partner sind und auch dementsprechend behandelt werden", meint der MCE-Manager selbstbewußt.

Aus diesem Grund, und aus Markterfordernissen, wurde MCE nun auch Distributor für IBM-Netzwerkprodukte. Gestartet wird vorerst mit zwei Ethernet-Karten, Token-Ring-Produkte und dazugehörige Switches und Hubs sollen folgen. "Speicher- und Netzwerktechnologien wachsen zusammen. Deshalb paßt das Abkommen in unsere bisherige Strategie", sagt Lang. Netzwerkprodukte anderer Hersteller wollen die Ottobrunner auch künftig nicht vertreiben. "Wir machen Storage und Netzwerke, und das mit der IBM", legt sich Lang fest.

Anhaltende Lieferengpässe bei AMD

Neu im Distributionsprogramm sind neben den IBM-Netzwerkprodukten Prozessoren der K6-2-Familie von AMD. Zu diesem Abkommen sind die Ottobrunner mehr oder weniger zufällig gekommen. "Durch den Ausstieg der IBM bei Prozessoren hatten wir hier plötzlich eine Lücke im Portfolio. Da unsere Kunden aber nach solchen Produkten verlangten, mußte schnell eine Lösung gefunden werden", erklärt Lang. Die Lösung hieß AMD, und das Angebot reicht heute von Einsteigerversionen bis hin zu High-End-Prozessoren. Erhältlich ist auch das neue Spitzenmodell der Familie, der mit 400 Megaherz getaktete AMD K6-2/400, der in der gleichen Leistungsklasse wie entsprechende Pentium-II-Modelle liegt. Wermutstropfen der Kooperation: anhaltende Lieferengpässe bei AMD - und ein Ende der Allokation ist nicht abzusehen. (sn)

Zur Startseite