Distributor Rein EDV entdeckt die PC-Assemblierung für sich

11.07.1997

WILLICH/MÜNCHEN: Mit der Stephan Rein EDV-Systeme GmbH reiht sich der nächste Distributor in die Gruppe der PC-Assemblierer ein. Mit ihrer PC-Eigenmarke "XSpeed" tritt das Unternehmen vom Niederrhein künftig auch als Build-to-order-Hersteller auf.

Für Werner Philips, Geschäftsführer bei Rein, ist der Schritt in Richtung PC-Assemblierung logisch: "Von nun an brauchen unsere Kunden die Geräte nicht mehr selbst zu fertigen und haben daher mehr Zeit, sich um die ertragsreichen Dienstleistungen, wie Beratung, Softwareintegration und Support zu kümmern." Aus diesem Grund habe Rein die Eigenmarke XSpeed aus der Taufe gehoben, die auf der Systems präsentiert wurde. Die Geräte, die ausschließlich für den Profi-Markt bestimmt sind, werden dabei getreu nach Kundenwünschen zusammengeschraubt und innerhalb von maximal 48 Stunden ausgeliefert.

Ausgerüstet sind die Systeme, die nach Firmenangaben über Systemhäuser und VARs vertrieben werden, mit hochwertigen Komponenten namhafter Hersteller. Konfiguration und die Auswahl an Zubehör sind laut Rein Kundensache, ebenso wie das Betriebssystem und die vorinstallierte Software. Bei den Gehäusen kann man sich zwischen Desktop-, Mini-Tower oder Midi-Tower-Variante entscheiden. Lediglich beim Prozessor bleibt dem Kunden keine Wahl: Hier hat sich die Stephan Rein EDV-Systeme GmbH auf Intel-Halbleiter festgelegt. Last, but not least werden alle Modelle auch mit ViewSonic-Monitoren angeboten.

Getreu der Unternehmensphilosophie des Distributors steht auch bei der PC-Assemblierung Zuverlässigkeit und Schnelligkeit an oberster Stelle. "Zuverlässigkeit geht bei der Produktion und Ausstattung eindeutig vor der 'Best-Price-MentalitätÈ zahlreicher Anbieter", so Jens Kegel, verantwortlicher Produktmanager für die XSpeed-Systeme. Im Moment verkaufen die Niederrheiner gut 100 solcher PCs pro Monat. Ausgelegt ist die Produktion allerdings auf eine Kapazität von 600 bis 700 Geräten - den Steigerungsmöglichkeiten sind also vorerst keine Grenzen gesetzt.

Neben der PC-Assemblierung sieht sich das Unternehmen mit Sitz in Willich bei Düsseldorf als "klassischer Distributor und Logistikpartner des Herstellers", wie es Rein-Geschäftsführer Philips ausdrückt. Gegründet am 1. Januar 1994 hat sich die Rein EDV Systeme GmbH vor allem durch den Vertrieb von ViewSonic-Monitoren einen Namen gemacht. Zudem bieten die Rheinländer ihren rund 800 Kunden CD-ROM-Laufwerke von Pioneer und Toshiba, Festplatten von Quantum und IBM, Motherboards von Asus sowie Grafikkarten von Matrox an.

Als besonderen Pluspunkt im Kampf gegen Mitbewerber sieht Philips, der das Unternehmen gemeinsam mit Stephan Rein und Dieter Cyganek leitet, die rasche Abwicklung der Aufträge. "Durch unsere Erreichbarkeit bis 19.00 Uhr sind wir in der Lage, Bestellungen, die bis 18.30 Uhr bei uns eingehen, noch am gleichen Tag zu versenden", erklärt Philips. Daneben würden die Kunden vor allem die spezielle Kompetenz bei Beratung, Service und Support in der Monitor-Distribution schätzen. Und fügt hinzu: "Kundenzufriedenheit und die Pflege unserer Kundenkontakte haben bei uns oberste Priorität." Die strikte Kundenorientierung, die sich das Unternehmen auferlegt hat, scheint sich auszuzahlen. Seit der Gründung vor knapp vier Jahren wächst Rein EDV überdurchschnittlich: Lag der Umsatz im ersten Geschäftsjahr noch bei sechs Millionen Mark, konnten die Rheinländer zwei Jahre später bereits 33 Millionen einstreichen. In diesem Jahr erwartet die Geschäftsführung einen Anstieg der Einnahmen auf rund 48 Millionen Mark. Und obwohl die Rheinländer natürlich über das enorme Umsatzplus erfreut sind, betont Philips: "Die Profitabilität unseres Unternehmens steht an erster Stelle." (sn)

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