DJ Eurofighter setzt auf Einhaltung der Verträge mit Österreich

10.04.2007

HAMBURG/WIEN (Dow Jones)--Die EADS-Tochter Eurofighter hält einen Ausstieg Österreichs aus den Verträgen zur Lieferung von 18 Kampfflugzeugen auch angesichts der jüngsten Berichte über angebliche Schmiergeldzahlungen von EADS an die Frau eines ranghohen Militärs für unwahrscheinlich. Eurofighter-Sprecher Wolfdietrich Hoeveler sagte Dow Jones Newswires am Dienstag, er rechne damit, dass die ersten vier Maschinen wie geplant im laufenden Jahr übergeben werden. Es gebe keinen Grund für einen Ausstieg.

Die im Januar gebildete SPÖ-ÖVP-Koalition würde aus den von der ÖVP-FPÖ-Vorgängerregierung im Jahr 2003 geschlossenen Verträgen gerne aussteigen. Das ist möglich, würde jedoch erhebliche Kosten nach sich ziehen.

Österreichische Presseberichte vom vergangenen Freitag, wonach EADS-Lobbyist Erhard Steininger im Dezember 2002 der Werbeagentur der Frau des Luftwaffenchefs Erich Wolf 87.600 EUR für ein Marketingkonzept gezahlt hat, geben den Gegnern des Rüstungsvertrages Auftrieb. Für Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) sind angesichts der neuen Erkenntnisse die Chancen auf einen Vertragsausstieg größer geworden, wie er laut Presse erklärte.

Verteidigungsminister Norbert Darabos werde diese neue Erkenntnis in die Verhandlungen mit EADS einbringen, sagte Gusenbauer am Montag. Eurofighter führe mit der Regierung derzeit Gespräche, sagte Eurofighter-Sprecher Hoeveler, wollte sich zu deren Inhalten aber nicht äußern. Etwaige Schmiergeldzahlungen bestritt er. Die Eurofigher GmbH, Hallbergmoos, gehört zu 46% EADS, zu 33% BAe Systems und zu 21% der italienischen Alenia Aeronautica. Das Auftragsvolumen für die 18 Eurofighter inklusive Erhaltungs- und Wartungskosten beläuft sich nach früheren Angaben Gusenbauers auf 5,63 Mrd EUR.

Webseite: http://www.eurofighter.com/

-Von Kirsten Bienk und Herbert Dietrichstein, Dow Jones Newswires;

+49 (0)40 - 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com

DJG/kib/hed/rio

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April 10, 2007 11:05 ET (15:05 GMT)

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