DJ UPDATE: Balda setzt auf profitables Wachstum

28.03.2007

Von Pia Schmeckenbecher

Dow Jones Newswires

BAD OEYNHAUSEN (Dow Jones)--Nach dem Abschluss seiner Restrukturierung präsentiert sich der Technologiekonzern Balda optimistisch und setzt auf profitables Wachstum. Das SDAX-Unternehmen bekräftigte am Mittwoch bei Vorlage der Kennzahlen 2006 seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Auch mittelfristig setzt Balda auf Wachstum. "Bis 2010 wollen wir einen Umsatz von größer als 1 Mrd EUR erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Gut.

Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen aus dem westfälischen Bad Oeynhausen ein Ergebnis vor Steuern zwischen 50 Mio und 55 Mio EUR. Daraus ergebe sich ein Ergebnis je Aktie von mehr als 0,90 EUR. Den Umsatz sieht Balda bei 600 Mio bis 650 Mio EUR.

Analyst Nicolas P. von Stackelberg vom Bankhaus Sal. Oppenheim bekräftigte angesichts des bekräftigten Ausblickes seine Kaufempfehlung. Für von Stackelberg ist Balda sowohl eine Restrukturierungs- wie auch eine Wachstumsgeschichte. Bislang sieht er den Fair Value von Balda bei 10,30 EUR. Diesem sei jedoch eine Ergebnisprognose 2007 von 0,65 EUR je Aktie zugrunde gelegt, so dass der Analyst durchaus Raum für eine Anhebung sieht.

Als "ambitioniert" stufte dagegen ein Händler den Ergebnisausblick ein. Zwar sei die Gewinnentwicklung bei Balda generell volatil, doch der nun prognostizierte Swing bedeute einen Ergebnisanstieg um fast 2 EUR je Aktie. Für 2006 wies der Technologiekonzern aufgrund von Restrukturierungen und Sonderabschreibungen einen Verlust von 42,0 Mio EUR oder 1,04 EUR je Aktie aus.

Gegen 15.30 Uhr notieren die Balda-Aktien mit einem geringfügigen Plus von 0,09% bei 10,91 EUR. Die Balda-Aktie hat seit November deutlich zugelegt. Damals notierten die Titel im Tief bei 4,77 EUR.

Die Absatzprognose für das laufende Jahr bleibe unverändert, teilte Balda mit. Saisonal bedingt sind dem Unternehmen zufolge das dritte und das vierte Quartal im Bereich Infocom traditionell stärker als die beiden Quartale des ersten Halbjahres. Eine ähnliche Zyklik werde 2007 auch bei der chinesischen Touchscreen-Tochter TPK erwartet. Hier soll die Massenproduktion zum Ende des ersten Quartals beginnen. Balda sei vorbereitet, die Kapazitäten flexibel an eine steigende Nachfrage anzupassen. Für 2007 plant Balda Investitionen von 40 Mio bis 45 Mio EUR, die schwerpunktmäßig im zweiten Halbjahr in Wachstum umgesetzt werden sollen.

Balda wurde im abgelaufenen Jahr von Sondereffekten belastet und rutschte daher wie erwartet in die Verlustzone. Das Unternehmen wies einen Vorsteuerverlust von 49,5 (Vorjahr: plus 49,7) Mio EUR aus und blieb dabei im Rahmen seiner Prognose. Im Oktober 2006 hatte die Gesellschaft ihre eigenen Erwartungen binnen vier Wochen zweimal gesenkt und einen Verlust vor Steuern von 45 Mio bis 50 Mio EUR angekündigt. Der Konzernverlust nach Steuern betrug 42,0 (plus 33,4) Mio EUR bei Umsätzen von 370,9 (397,2) Mio EUR.

Zukünftig soll insbesondere die Touchscreen-Fertigung von TPK wesentlich zum Umsatzanstieg beitragen. "Wir erweitern mit TPK unser Leistungsportfolio um Zukunftstechnologien", sagte Joachim Gut. Es werde erwartet, dass 2007 der Anteil der ausländischen Produktionsstandorte am Konzernumsatz auf 80% steigt.

Zurzeit gebe es keinen direkten Wettbewerber im Bereich Touchscreens, weil einzig Balda Kunststoff- und Touchscreen-Technologie aus einer Hand biete, sagte Gut. Momentan würden etwa 3% aller Mobiltelefone über einen Touchscreen verfügen, während es Schätzungen gebe, wonach 2012 etwa 40% aller Mobiltelefone über ein berührungssensitives Display verfügen werden, so Gut.

Webseite: http://www.balda.de

-Von Pia Schmeckenbecher, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 111,

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DJG/pia/mim/nas

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March 28, 2007 09:48 ET (13:48 GMT)

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