DJ ZEW: Innovationsausgaben im deutschen Fahrzeugbau am höchsten

04.04.2007

MANNHEIM (Dow Jones)--Der deutsche Fahrzeugbau hat von allen deutschen Branchen das meisten Geld für Innovationen ausgegeben. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten "Innovationserhebung 2006 für Deutschland" des Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervorging, gab der Fahrzeugbau - wie seit vielen Jahren schon - bei den Innovationsaufwendungen mit 27,5 Mrd EUR eindeutig das meiste Geld aus. Der Umsatz, der mit neuen Produkten erzielt wurde, lag mit 186 Mrd EUR mit weitem Abstand an der Spitze aller deutschen Sektoren. Auch beim Umsatzanteil mit Produktneuheiten war er mit 56% die innovativste Branche.

Die Innovationsaufwendungen umfassen neben Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) noch Investitionen für Prozessinnovationen sowie Weiterbildungs-, Marketing-, Design- und Konstruktionskosten für neuen Produkte und Verfahren. Hinter dem Fahrzeugbau folgten die Elektroindustrie (13,1 Mrd EUR), die Chemieindustrie (11,3 Mrd EUR) und der Maschinenbau (9,5 Mrd EUR).

Aber auch das Kredit- und Versicherungsgewerbe reihte sich nach ZEW-Angaben mit 7,2 Mrd EUR mittlerweile unter die Branchen mit einem hohen Ausgabenvolumen für Innovationen ein. Die Branche Filmproduktion/Rundfunk (0,2 Mrd EUR) und Bergbau (0,4 Mrd EUR) bildeten die Schlusslichter.

Bei der Innovationstätigkeit der deutschen Unternehmen im Jahr 2005 stellte das ZEW erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen fest. Der Anteil der mit Innovationen erfolgreichen Unternehmen lag mit 80% im Chemie-, Pharma- und Mineralölsektor am höchsten, gefolgt von Elektroindustrie (77%) sowie Maschinenbau und Instrumententechnik (jeweils 73%). Am niedrigsten fiel die Innovatorenquote in den Branchen Transportgewerbe/Post und Großhandel (jeweils 27%) aus.

Die Innovationsintensität - also der Anteil der Innovationsaufwendungen am Gesamtumsatz der Branche - lag in der Instrumententechnik mit 8,8% am höchsten. Der Fahrzeugbau, die Elektroindustrie sowie die technischen und FuE-Dienstleistungen wendeten jeweils 8,3% ihres Umsatzes für Innovationsprojekte auf. Branchen wie EDV/Telekommunikation, Maschinenbau und Chemie/Pharma/Mineralöl lagen dagegen bei der Innovationsintensität klar zurück. Das Kredit- und Versicherungsgewerbe kam sogar nur auf einen Wert von 0,8%.

Die ZEW-Innovationserhebung 2006 wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung sowie dem infas-Institut für angewandte Sozialwissenschaft durchgeführt. An der jährlich erhobenen Umfrage haben 2006 rund 20.000 Unternehmen teilgenommen.

Webseite: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/mip/06/mip_2006.pdf

DJG/kth/apo

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April 04, 2007 06:30 ET (10:30 GMT)

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