DMS-Anbieter plant Börsengang und weitere Internationalisierung

29.10.1998

MÜLHEIM: Im Markt für Dokumentenmanagementsysteme etabliert sich ein weiterer Player. Die Easy Software AG will vor allem durch den angestrebten Börsengang im kommenden Jahr die Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum auf internationaler Ebene schaffen. Aber auch über ihr neues Produkt "Easy-DMS" erhoffen sich die Mülheimer Eintritt in neue Marktsegmente.Der Markt für Dokumentenmagementsysteme (DMS) ist im Kommen. "Derzeit hat der europäische DMS-Markt ein Volumen von 4,5 Milliarden Mark. Ein Drittel davon entfällt allein auf Deutschland. Marktforscher gehen davon aus, daß der Markt bis zum Jahr 2002 jährlich um 26 Prozent zulegt", gibt Markus Hanisch, Vorstand Vertrieb und Marketing der Mülheimer Easy Software AG, die Eckdaten an. Klar, daß die Softwareschmiede von diesem Wachstum profitieren will.

Die Chancen dafür stehen nach Ansicht von Hanisch nicht schlecht:

"Im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern können wir mit unseren Produkten alle Kundenschichten abdecken - vom Großkunden mit einer Installationsbasis von mehr als 2.500 PCs bis hin zu kleinen Unternehmen und Selbständigen. Außerdem haben wir den breitesten Vertriebskanal für DMS, den es überhaupt gibt", glaubt er.

Gestützt werden die optimistischen Zukunftsaussichten auch durch das neue Produkt Easy-DMS. Es eröffne Anwendern zahlreiche Vorteile der individuellen Dokumentensteuerung, ohne daß kostspielige EDV-Projekte zur Anpassung von Software oder Geschäftsprozessen erforderlich sind, heißt es bei Easy. Weiterer Vorteil: Easy-DMS arbeite mit elektronischen Vorgangsmappen und sei mit seiner vertrauten Windows-Oberfläche so einfach zu handhaben wie Textverarbeitung oder E-Mail.

Stolz sind die Mülheimer in diesem Zusammenhang auch auf eine kürzlich vereinbarte Zusammenarbeit mit Microsoft. Demnach wird Easy als Independent Software Vendor

(ISV) die SQL-Server-Datenbank von Microsoft standardmäßig integrieren und zusammen mit Easy-DMS und der Archivierungssoftware Easy-Archiv anbieten. Kunden erhalten damit beim Kauf der Easy-DMS-Vollversion eine Microsoft SQL-Serverlizenz und drei Client-Lizenzen. Wie Kay Greve, Leiter Industriemarketing bei Microsoft, betont, handele es sich hierbei um ein weltweites Abkommen. Außerdem sehe die Zusammenarbeit technische Unterstützung während der Produktentwicklung, einen regelmäßigen Info-Austausch und die Ausbildung und Erweiterung des Vertriebskanals vor.

Zusammenarbeit mit über 350 Vertriebspartnern

Die Betreuung und Ausweitung des Vertriebskanals ist für die Mülheimer ohnehin Herzensangelegenheit. Derzeit arbeiten nach Angaben von Vorstandssprecher Jörg Michael Pläsker über 350 autorisierte Partner weltweit mit Easy zusammen. So wurden gerade kürzlich weitere Di-stributoren in Australien, Südafrika und im Mittleren Osten benannt. In Deutschland vertreibt zusätzlich die Wnet AG, ein Zusammenschluß von über 20 Siemens-Nixdorf-Werksvertretungen, die Produkte der Softwareschmiede.

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht aber auch die weitere Internationalisierung des Softwareunternehmens, das erst vor kurzem von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Ge-

lingen soll das vor allem durch den Börsengang an den Neuen Markt in Frankfurt, der trotz der momentanen Turbulenzen an den internationalen Börsen im kommenden Jahr geplant ist. Außerdem will Easy 1999 in den USA präsent sein. Mögliche Standorte sind nach den Worten von Vertriebsvorstand Hanisch bereits anvisiert. (sn)

Das Management-Team der Easy Software AG, Dirk Vollmering und

Markus Hanisch (vorne, von links) sowie Jörg Michael Pläsker, Ralf Somplatzki und Hans-Joachim Gartz (hinten, von links), legt viel Wert auf die besonders qualifizierten Vertriebspartner.

Auf einen weiteren Schub hofft die Easy Software AG mit derzeit 108 Mitarbeitern vor allem durch ihr neues Produkt Easy-DMS. So erwartet Vorstand Markus Hanisch einen Umsatzanstieg von mehr als 30 Prozent im kommenden Jahr. Quelle: Easy Software

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