DNS setzt Expansion fort

03.07.2006
Im Oktober 2005 hat Arrow Electronics die DNSint.com AG übernommen. Doch Manfred Moullion agiert weiterhin als Vorstand des VADs. Gegenüber ComputerPartner hat er seine Pläne für die nächsten 18 Monate verraten.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

"Viel hat sich nicht verändert, seitdem wir zum Arrow-Konzern gehören, außer, dass wir nun nach Richtlinien von Sarbanes-Oxley berichten müssen", zieht DNS-Vorstand Manfred Moullion seine persönliche Bilanz nach dem Verkauf seiner Firma. Immerhin gibt er zu, dass dies manchmal mühsam sei und seine Finanzabteilung und das IT-Department mehr als vorher beanspruche.

Doch das Aufgehen der DNS in Arrow hat sich für Moullion auf jeden Fall gelohnt: "Nun verfügen wir über die finanziellen Möglichkeiten, um in Europa noch schneller expandieren zu können." Allein in diesem Jahr hat DNS drei weitere Niederlassungen gegründet: in Slowenien, Kroatien und in Rumänien. Damit ist der VAD (Value Added Distributor) nun in 17 Ländern vertreten.

Stärkere Diversifizierung

Neben einer weiteren Expansion möchte Moullion auch noch in den einzelnen Ländern wachsen: "Nicht alle unsere Produkte werden überall vertrieben." Dies sei nur in Deutschland und in Tschechien der Fall. Da gebe es noch viel Potenzial. Auch weitere größere Akquisitionen schließt der DNS-Vorstand nicht aus.

Derzeit ist DNS in vier verschiedenen Bereichen tätig. Im Serverumfeld, hier hauptsächlich mit Sun Microsystems als Lieferant, erzielt der VAD etwa die Hälfte seines Umsatzes. Dieser Anteil soll in den nächsten 18 Monaten auf etwa 40 Prozent sinken. Etwas mehr als 15 Prozent stark ist bei DNS der Bereich "Security", mit bekannten Anbietern wie Check Point und Symantec. Dahinter folgen die Abteilungen "Storage" (IBM, Sun, HDS) und "Virtualisierung" mit den Softwareherstellern Citrix und VMware.

Diese drei noch etwas unterrepräsentierten Bereiche sollen bei DNS überdurchschnittlich wachsen und in anderthalb Jahren je ein Fünftel zum Geschäftsvolumen beitragen. Doch auch in ihrer Kernsparte, bei den Servern, möchte die DNSint.com AG Gas geben. Hier sieht Moullion seinen Hauptlieferanten Sun Microsystems bereits gut aufgestellt: "Das neue Management, die enge Kooperation der Technologiefirma mit AMD und die neuen Strom sparenden Sparc-Chips lassen uns jetzt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken."

Erstmals hat sich der DNS-Vorstand zur Zusammenarbeit mit IBM geäußert. Dieser vor knapp zwei Jahren abgeschlossene Distributionsvertrag hat für viel Wirbel in der Branche gesorgt: Wie konnte der Sun-Distributor nur fremdgehen? Die Entscheidung begründet Moullion folgendermaßen: "Gewisse Produktbereich, etwa Intel-basierende Server, hat Sun zum damaligen Zeitpunkt nicht abgedeckt. Und Suns Vertriebspartner wollten genau dahin." Außerdem wollte sich DNS als Komplettanbieter im Serverumfeld aufstellen und nahm deswegen x- und p-Series-Server mit in sein Portfolio auf. Aller Anfang ist schwer, doch mittlerweile erzielt der VAD laut Moullion mit IBM-Servern Jahresumsätze in zweistelliger Millionenhöhe.

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