Ziel des "Application Provider Resource Center" (APRC) ist es, die Entwicklung neuer Standard-Applikationen für die Plattform Solaris von Sun zu fördern. Softwarehersteller, die eine Applikation auf Solaris entwickelt haben und sich beim APRC anmelden, erhalten von DNS und Sun Unterstützung, um ihren Marktzugang zu verbessern. Außerdem vermittelt DNS Kontakte zu den eigenen zertifizierten Sun-Partnern, die diese Applikationen dann wiederum in gemeinsamen Projekten beim Kunden implementieren.
Meldet sich ein Hersteller beim APRC an, wird er zunächst einmal gescannt, das heißt, er gibt sein Profil und seine Wünsche an. Danach wird ein Maßnahmenkatalog für die nächsten Schritte erarbeitet. Darin enthalten sind zum Beispiel Go-to-Market-Aktivitäten, eventuelle Mailing-Aktionen oder auch Co-Marketing zusammen mit Sun und DNS. Der IT-Vermarkter prüft daraufhin, welche zertifizierten Wiederverkäufer aus seiner Kundenkartei sich für eine Zusammenarbeit mit dem ISV eignen, und vermittelt die Kontakte.
Im Ergebnis können mit einem ISV auch mehrere Wiederverkäufer zusammenarbeiten. "Wir verstehen das APRC als Moderator, Vermittler und Katalysator. Es werden keine Verträge zwischen den Partnern vermittelt", erklärt Manfred Moullion, Vorstand von DNS.
Sun und DNS erhoffen sich durch das APRC eine verstärkte Entwicklung von Standard-Applikationen auf der Basis von Sun/Solaris. Dadurch wiederum sollen die Kunden der zertifizierten Wiederverkäufer dazu gebracht werden, sich für Solaris zu entscheiden. "Wir werden den Applikationen-Pool, der aus dieser Aktion entsteht, auf jeden Fall bekannt machen", so Moullion. "Sowohl Sun als auch wir bieten ja Technologien an, keine Lösungen. Wir liefern quasi nicht die Spitze des Eisbergs, also die Lösungen, sondern alles was darunter ist, zum Beispiel Middleware oder die Hardware." Der offizielle Start des APRC war zur Systems.
Kein Margeneinbruch bei DNS beobachet
Für DNS ist Sun der zentrale Partner, mit dem der Netzwerkarchitekt zusammenarbeitet. Nun erweitern die beiden ihre Kooperation auch auf Ungarn. Die neue DNS-Niederlassung ist die neunte DNSint.com-AG-Landesgesellschaft. Auch hier soll vor allem der Mittelstand adressiert werden. Zurzeit ist DNS hauptsächlich im Osten und Norden Europas aktiv. In Richtung Westen und Süden halte man die Augen offen, aber eine Erweiterung der Aktivitäten in diese Richtung sei "sicherlich nicht bereits morgen spruchreif", so Moullion.
Im Produktbereich plant der IT-Vermarkter schon seit der Cebit verstärkt, seine Aktivitäten im IT-Sicherheitsmarkt auszuweiten. Bislang hat DNS einzig den Hersteller Watchguard in seinem Portfolio. Näheres will Vorstand Moullion dazu gegenwärtig auch noch nicht bekannt geben: "Die Vertragsverhandlungen laufen noch. In ein paar Wochen wissen wir mehr", verspricht er. Neben der IT-Security erwartet DNS vor allem auch für die Bereiche ERP, SCM und CRM - unter Berufung auf Erhebungen der Marktforscher von Techconsult - zusätzliches Wachstum. Im Internetworking-Segment wollen sich die Fürstenfeldbrucker auf mittlere Sicht Hersteller von Traffic-Management genauer anschauen.
Insgesamt wirkt DNS-Vorstand Moullion zufrieden mit der Situation. "Wir beobachten derzeit keinen Margeneinbruch", betont er. Wie hoch die Marge sei, will er nicht verraten. Er setzt auf seine Mittelstandsstrategie, denn der mittlere Kunde werde auch gerne vom Mittelstand betreut, und da seien die Kunden von DNS schließlich genau die Richtigen.
www.aprc.de
ComputerPartner-Meinung:
Eine Initiative wie das APRC kann dazu führen, dass die verfügbaren Standard-Applikationen auf Basis von Sun/Solaris vermehrt werden. Und genau dies ist dringend nötig, wenn Sun seine Plattform an den Mittelstand bringen will. Gelingt dies dem Hersteller, so wird in Folge davon auch DNS in Gestalt höherer Absatzzahlen profitieren. Die Partner werden partizipieren, wenn DNS und Sun darauf achten, dass die Applikationen auch wirklich etwas taugen. (gn)