Dank der Konsumforscher aus Nürnberg ist es nun amtlich, was wir schon immer gewusst haben. Erstens ist Geiz nicht geil und zweitens ist Blödheit relativ. Meine Hoffnung, dass der Fachhandel davon profitiert, ist dagegen nicht ganz erfüllt, denn vor allem mittelständische TV- und Radiogeschäfte haben etwas davon und dazu gehört unser kleiner Laden sicher nicht.
Trotzdem, auch bei uns auf dem Dorf, wo es im Umkreis von 30 Kilometern sieben Kistenschieber aus der Metrogruppe gibt, steigen die Umsätze. Nicht nur im Bereich Digitalkameras haben wir neue und reuige Geizkunden zurückerobert, sondern auch im Notebooksegment und bei klassischen PCs. Meine Theorie ist, dass gerade, wenn das Geld knapper wird, die Qualität der Ware und der Beratung eine größere Rolle spielt.
Obwohl sich angeblich die Zutexterei mit Halb- und Nichtwissen verbessert hätte - so einige Kundenaussagen - verlieren die Märkte weiter an Boden. Der Geizgöttin sei es gedankt, werden die Franchiser und Einkaufsgemeinschaften bemerken. Doch ist da wirklich so ein großer Unterschied? Auch dort gibt es ein zu verkaufendes Sortiment, das an den Kunden gebracht werden muss, wobei der "echte" Fachhandel die Produkte nach dem Bedarf des Kunden verkauft. Eine Beratung über das vorhandene Warenlager ist zwar schon eine Steigerung, richtig gut wird es aber erst, wenn der Kunde genau das bekommt, was er auch will.
Genau diese Differenz hat aber den Wandel verursacht, so er einer wird. Es besteht die Chance, dass der qualifizierte Fachhandel seine Renaissance erlebt, Beratung und Personalaufwand honoriert wird, letztendlich wieder Qualität über Masse siegt. Dann könnte es der Markt wirklich richten, der Arbeitsmarkt würde belebt, die Kaufkraft gestärkt.
Mein Fazit: An was man nicht wieder alles glauben kann, seit dem Sieg gegen Argentinien. Es werden eben nicht die Billigsten Weltmeister, auch nicht in der IT!
Bis demnächst, euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.