Microsoft korrigiert

Doch kein kostenloses Windows 10 für jeden Insider

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Am vergangenen Freitag sah es kurzzeitig danach aus, als könne sich praktisch jeder ein kostenloses und legales Update auf Windows 10 sichern.

Da erschien nämlich ein Blogpost von Microsoft-Manager Gabe Aul zu anstehenden Änderungen an dem Beta-Programm "Windows Insider". Darin stand zunächst zu lesen, dass jeder, der sich für dieses Programm anmeldet, Ende Juli kostenlos eine echte ("genuine"), aktivierte und dauerhaft aktualisierte finale Version von Windows 10 bekommen würde. Aul bestätigte dies auf Nachfrage bei Twitter sogar noch ausdrücklich:

Allerdings wurde der nämliche Blogpost tags darauf an entscheidenden Stellen geändert, wie unter anderem der Branchendienst "Ars Technica" schreibt. Von einer weiterhin Aktivierung ist nun keine Rede mehr. Außerdem wurde ein "klärender" Satz eingefügt, der wieder auf den Status Quo vor Auls Blogpost pocht - dass nämlich nur wer aktuell ein echtes Windows 7 oder 8.1 (Consumer-Versionen wohlgemerkt; Enterprise fällt wie gehabt unter die Volumenlizenzierung) fährt, ab dem 29. Juli kostenlos auf Windows 10 upgrade kann.

Klare Aussagen zur späteren Lizenzierung von Windows 10 bleibt Microsoft ohnehin noch schuldig - bislang ist nur bekannt, dass das neue Betriebssystem im ersten Jahr nach Erscheinen für Vorbesitzer von Windows 7/8.1 kostenlos wird. Ob der Redmonder Konzern danach beispielsweise auch für Windows auf ein Software-Abonnement à la Office 365 wechselt, bleibt abzuwarten.

Auls Blogpost enthält unabhängig von den Ankündigungen zum Upgrade-Pfad wichtige Neuerungen für Teilnehmer des Insider-Programms. Diese müssen nun aufgrund veränderter Infrastruktur für Windows Update ihre Vorschauversion von Windows 10 mit ihrem Microsoft-Konto (dem, mit dem sie sich als Insider angemeldet hatten) verknüpfen, um bis zum Erscheinen der Final weiterhin Preview-Builds über die "Slow"- und "Fast"-Ringe zu erhalten. Auch das fertige Windows 10 wird ab dem 29. Juli einfach als weiterer Flight bereitgestellt - und wer möchte, kann nach dessen Installation dann auch von ISO-Medien clean installieren und mit einem jungfräulichen Windows 10 neu anfangen.

Das Insider-Programm wird nach Erscheinen des finalen Windows 10 fortgesetzt und soll interessierten Enthusiasten dauerhaft die Möglichkeit bieten, bereits mit den neuesten Entwicklungen aus Redmond zu arbeiten. Wie das mit Anwendungsprogrammen funktionieren soll, die - wie beispielsweise "StarMoney" von StarFinanz - die Code-Integrität des Betriebssystems überprüfen und bei unbekannnten Änderungen den Start verweigern, ist unklar.

Im nächsten Build des Fast-Rings will Microsoft den bisher noch unter dem Codenamen "Project Spartan" laufenden neuen modernen Browser auf den offiziellen Namen "Microsoft Edge" umtaufen. Damit ändert sich leider auch die App-ID - und in Spartan gespeicherte Favoriten, Cookies sowie Einträge in Verlauf und Leseliste gehen verloren, wenn der Nutzer diese nicht vorher sichert. Zumindest für die Favoriten beschreibt Aul, wie sie sich aus Spartan sichern und anschließend wieder in Edge importieren lassen.

Zur Startseite