Überraschung

Doch noch einige Patches für Windows 7

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Microsoft bringt keine Updates mehr für Windows 7. Ein Drittanbieter springt in die Bresche und bringt einen Gratis-Patch für eine Sicherheitslücke im IE unter Windows 7. Noch überraschender: Microsoft selbst bringt noch einen Patch für alle Windows-7-Nutzer. Gegen das Problem mit dem schwarzen Desktop-Hintergrund.

Schwarzer Desktop bei Windows 7: Microsoft hat die durch KB4534310 verursachten Desktop-Hintergrundprobleme für Windows 7 SP1 und Windows Server 2008 R2 SP1 bestätigt und entwickelt einen Patch, der das Problem mit dem schwarzen Desktop-Hintergrund von Windows 7 lösen soll. Ursprünglich sollte diesen Patch die Mehrheit der Windows-7-Nutzer allerdings nicht bekommen. Denn Microsoft wollte diesen Patch ursprünglich nur für zahlende Kunden im Rahmen der Extended Security Updates (ESU) bereitstellen.

Für alle nicht zahlenden Windows-7-Nutzer hatte Microsoft zunächst nur zwei Workarounds veröffentlicht. Damit sollten die Betroffenen dieses Problem auch ohne den kostenpflichtigen Patch lösen können. Entweder die Nutzer wählen in den Windows-7-Einstellungen eine andere Option als „gedehnt“ für das Desktop-Hintergrundbild. Oder sie wählen ein Bild als Desktop-Hintergrund aus, das genau zur Auflösung ihres Bildschirms passt und somit nicht gestreckt werden muss.

Doch mittlerweile ist Microsoft umgeschwenkt und hat mitgeteilt, dass der Patch, sobald verfügbar, allen Nutzern von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 SP1 angeboten werden soll. Auch den nicht zahlenden Nutzern.

Windows-7-Support-Ende: Nicht-Wechslern drohen hohe Strafen

Sicherheits-Update für Internet Explorer:Das „Schwarzer Desktop“-Problem ist aber nicht der einzige Fall, in dem sich Microsoft anfangs weigerte, einen Patch für Windows 7 außerhalb der kostenpflichtigen Extended Security Updates (ESU) zu veröffentlichen. Denn auch ein wichtiges Sicherheits-Update für den Internet Explorer auf Windows-7-Systemen bekommen nur noch die zahlenden Kunden, wie Betanews berichtet. Fairerweise muss man aber sagen, dass Microsoft ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass es nach dem Januar-2020-Patchday keine Updates mehr für Windows 7 außerhalb von ESU veröffentlichen werde. Insofern setzen die Redmonder nur konsequent ihre Ankündigung um.

Andererseits ist es schon hart, dass Microsoft für den IE unter Windows 7 ein Sicherheitsupdate entwickelt und den Patch dann nicht an alle Nutzer ausliefert. Etwas mehr Kulanz von Microsoft diesbezüglich würde dem Unternehmen vielleicht einige Sympathien einbringen. Nachdem Microsoft beim Patch für das "Schwarzer Desktop"-Problem aber kurzfristig umgeschwenkt ist, erscheint es jetzt durchaus möglich, dass Microsoft auch diesen Sicherheits-Flicken doch noch für alle Windows-7-Nutzer bereitstellt. Warten wir es ab.

Alternativer Micropatch für IE: Es gibt allerdings bereits jetzt für dieses konkrete Problem eine Lösung. Die 0patch-Plattform, hinter der das slowenische Sicherheitsunternehmen Acros Security steht, hat einen kostenlosen Patch für den IE entwickelt. Voraussetzung ist die Installation des kostenlosen 0patch Agent Free. Opatch will in Zukunft auch noch weitere sicherheitsrelevante Micropatches für Windows 7 entwickeln und für alle Nutzer bereitstellen.

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