Dramatischer Anstieg: 34 Prozent aller Software in Deutschland ist raubkopiert

11.06.2002
Die Software-Piraterie in Deutschland hat laut dem Branchenverband Business Software Alliance (BSA) im vergangenen Jahr erheblich zugenommen. Mit einem Schaden von rund 762 Millionen Euro belegte Deutschland in Europa den ersten Platz bei der Software-Fälschung, will die BSA herausgefunden haben. Im Jahr 2000 verursachten Raubkopien "nur" einen Schaden von etwa 649 Millionen Euro. In Europa sei der Anteil illegal genutzter Software im letzten Jahr gegenüber 2000 um sechs Prozentpunkte auf 34 Prozent gestiegen. Demnach ist die Zahl der Raubkopien auch weltweit im zweiten Jahr in Folge gewachsen. Sie liegt der Untersuchung zufolge jetzt bei 40 Prozent.Der Schaden für die globale Volkswirtschaft ging jedoch von rund zwölf auf knapp elf Milliarden Dollar zurück. Die BSA beruft sich dabei auf eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts IPR. Der Verband, in dem sich führende Software-Hersteller für Urheberrecht und Internet-Sicherheit engagieren, sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsschwäche in Deutschland und der Zunahme der Software-Piraterie. "Gerade in rezessiven Zeiten meinen Unternehmen, Kosten senken zu können, wenn sie illegale Software einsetzen", sagte Georg Herrnleben, Regional-Manager für Zentraleuropa. Mit Ausnahme des Jahres 1999 lag Deutschland bei der Schadensbilanz in West-Europa in den vergangenen acht Jahren immer auf dem ersten Platz. Nur 1999 war Großbritannien hier vorne. Inzwischen habe Großbritannien aber den Schutz legaler Software verstärkt und so den Piraterie-Schaden eingedämmt, behaupten die Software-Wächter. 2001 war die Schadenssumme dort mit 291 Millionen Dollar nicht einmal halb so hoch wie in Deutschland. Die Software-Hersteller fordern deshalb für Deutschland höhere Schadenersatzregelungen zur Abschreckung der Software-Piraten und eine Harmonisierung der europäischen Rechtsprechung. Gerade durch das Internet werde es zunehmend schwieriger, die international agierenden Raubkopierer zu verfolgen. Die höchsten Quoten illegal kopierter Software registrierte der Verband in Vietnam (94 Prozent), China (92 Prozent) und Indonesien (88 Prozent). In Osteuropa stieg der Anteil unlizenzierter Programme den Angaben zufolge um vier auf 67 Prozent. (cm)

Die Software-Piraterie in Deutschland hat laut dem Branchenverband Business Software Alliance (BSA) im vergangenen Jahr erheblich zugenommen. Mit einem Schaden von rund 762 Millionen Euro belegte Deutschland in Europa den ersten Platz bei der Software-Fälschung, will die BSA herausgefunden haben. Im Jahr 2000 verursachten Raubkopien "nur" einen Schaden von etwa 649 Millionen Euro. In Europa sei der Anteil illegal genutzter Software im letzten Jahr gegenüber 2000 um sechs Prozentpunkte auf 34 Prozent gestiegen. Demnach ist die Zahl der Raubkopien auch weltweit im zweiten Jahr in Folge gewachsen. Sie liegt der Untersuchung zufolge jetzt bei 40 Prozent.Der Schaden für die globale Volkswirtschaft ging jedoch von rund zwölf auf knapp elf Milliarden Dollar zurück. Die BSA beruft sich dabei auf eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts IPR. Der Verband, in dem sich führende Software-Hersteller für Urheberrecht und Internet-Sicherheit engagieren, sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsschwäche in Deutschland und der Zunahme der Software-Piraterie. "Gerade in rezessiven Zeiten meinen Unternehmen, Kosten senken zu können, wenn sie illegale Software einsetzen", sagte Georg Herrnleben, Regional-Manager für Zentraleuropa. Mit Ausnahme des Jahres 1999 lag Deutschland bei der Schadensbilanz in West-Europa in den vergangenen acht Jahren immer auf dem ersten Platz. Nur 1999 war Großbritannien hier vorne. Inzwischen habe Großbritannien aber den Schutz legaler Software verstärkt und so den Piraterie-Schaden eingedämmt, behaupten die Software-Wächter. 2001 war die Schadenssumme dort mit 291 Millionen Dollar nicht einmal halb so hoch wie in Deutschland. Die Software-Hersteller fordern deshalb für Deutschland höhere Schadenersatzregelungen zur Abschreckung der Software-Piraten und eine Harmonisierung der europäischen Rechtsprechung. Gerade durch das Internet werde es zunehmend schwieriger, die international agierenden Raubkopierer zu verfolgen. Die höchsten Quoten illegal kopierter Software registrierte der Verband in Vietnam (94 Prozent), China (92 Prozent) und Indonesien (88 Prozent). In Osteuropa stieg der Anteil unlizenzierter Programme den Angaben zufolge um vier auf 67 Prozent. (cm)

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