So wird 2012

Drei Fragen an Michael Kleinemeier, SAP

21.12.2011
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier antwortet Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von SAP Deutschland und Regional President SAP DACH.
Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von eutschland und Regional President SAP DACH
Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von eutschland und Regional President SAP DACH
Foto: SAP

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier antwortet Michael Kleinemeier, Geschäftsführer von SAP Deutschland und Regional President SAP DACH.

Herr Kleinemeier, Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2012 ein?

Michael Kleinemeier: Die Aussichten für die ITK-Branche sind grundlegend sehr gut. Die Informationstechnologie wird künftig immer mehr die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen bestimmen. Technologien aus dem Konsumentenbereich finden dabei zunehmend Eingang in den Arbeitsalltag und brechen die Barrieren des beruflichen und privaten Alltags immer mehr auf. Um produktiv, informiert und vernetzt zu sein, greifen Unternehmen in weiterem Ausmaß auf Technologien wie soziale Netzwerke, Instant Messaging und mobile Applikationen zurück. Innovation wird sich auch im nächsten Jahr für die ITK-Branche auszahlen. Auch der Bitkom hat dies bestätigt. Laut einer aktuellen Umfrage des Bitkom ist das Geschäftsklima für die ITK-Branche weiterhin sehr gut. Der Bitkom-Branchenindex liegt bei 60 Punkten und damit deutlich über dem Ifo-Index für die Gesamtwirtschaft. Natürlich können wir momentan die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Lage noch nicht abwägen.

Was kommt 2012 auf Ihr Unternehmen zu?

Kleinemeier: Für SAP wird auch das kommende Jahr ganz im Zeichen von mobilen Software-Lösungen, In-Memory-Computing und Cloud Computing stehen. Diese Technologien werden die Arbeitsabläufe in Unternehmen nachhaltig verändern. So birgt beispielsweise die In-Memory-Technologie für das Durchsuchen und Auswerten von Massendaten in Echtzeit ein ungeheures Potenzial für Unternehmen. Mit unserer In-Memory-Plattform SAP Hana werden komplexe Simulationen und Vorhersagen möglich, die bisher - wenn überhaupt - nur mit extrem hohem Zeit- und Ressourcenaufwand zu stemmen waren.

Allerdings werden wir unseren Kunden auch mit der Business Suite und den Industrie-Lösungen kontinuierlich Innovationen liefern. Diese Innovationen werden leicht zu konsumieren sein und vierteljährlich als Support Packages und Add-Ons ausgeliefert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt für uns hier auch in einer Reduzierung der Komplexität und einer höheren Benutzerfreundlichkeit der Lösungen.

Auch unser Partnernetzwerk wird kontinuierlich ausgebaut werden. Wir wollen neuen Partnern den Einstieg ins SAP Geschäft deutlich erleichtern und einen noch flexibleren Rahmen geben als bisher, sowie die Spezialisierung fördern, damit Partner mit uns gemeinsam wachsen und investieren können. Wichtige Bereiche für die Zusammenarbeit mit Partnern sind dabei natürlich auch die Innovationsschwerpunkte Mobility, Cloud Computing, Analytics und In-Memory. Im Bereich Mobility allein gibt es beispielsweise bereits jetzt 200 von Partnern entwickelte Apps, die unseren gemeinsamen Kunden den Arbeitsalltag erleichtern. Auch im Bereich Business ByDesign, einem wesentlichen Bestandteil unserer Cloud-Strategie setzen wir weiterhin stark auf unsere Partner, hier gibt es weltweit bereits 180 Partner, die die Lösung insbesondere um branchenspezifische Anwendungen erweitern und 70 reine Reseller-Partner.

Was werden 2012 die Trends der ITK-Branche sein?

Kleinemeier: Der Trend hin zu komplementären Lösungen in der Cloud ist kaum aufzuhalten. So prognostiziert zum Beispiel das Analysten-Haus Gartner HCM-Produkten aus der Cloud, bis zum Jahr 2015 den 10-Milliarden-Dollar-Markt zu knacken. 75 Prozent der Talent-Management-Lösungen sollen bis dahin Cloud-basiert zur Verfügung gestellt werden. Die gerade bekannt gegebene geplante Übernahme von SuccessFactors wird der SAP hier helfen, eine Top-Priorität von Vorständen weltweit zu adressieren - nämlich Mitarbeiter und Talente erfolgreich zu führen. Der Boom hin zu mobilen Endgeräten wird weiterhin anhalten, die Akzeptanz von Tablet-PCs in den Unternehmen ist mittlerweile sehr hoch. Bis Ende dieses Jahres allein sollen 55 Prozent der weltweit verkauften Tablets von Unternehmen eingesetzt werden. Somit gewinnen Apps, die den Zugriff auf das Core-System ermöglichen, immer mehr an Bedeutung. Marktforscher gehen davon aus, dass sich das digitale Datenvolumen alle zwei Jahre verdoppelt. Daten werden komplexer und müssen in immer kürzerer Zeit analysiert werden. Dies bedingt, dass die Datenhaltung und Auswertung von Massendaten durch In-Memory immense Bedeutung für Unternehmen gewinnt, denn nur so können fundierte Entscheidungen zum Unternehmenserfolg beitragen. All diese Trends jedoch bedingen noch immer eine solide Grundlage im Core der Unternehmenslösungen für die Planung und Umsetzung der Unternehmensstrategie.

(rb)

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