So wird 2012

Drei Fragen an Reinhold Schlierkamp, Kyocera

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier die Antworten von Reinhold Schlierkamp, Geschäftsführer der Kyocera Mita Deutschland GmbH.

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier die Antworten von Reinhold Schlierkamp, Geschäftsführer der Kyocera Mita Deutschland GmbH.

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2012 ein?

Reinhold Schlierkamp: Der europäische Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie wächst in diesem und im kommenden Jahr auf solide Art und Weise. Insgesamt legt der ITK-Markt 2011 in West- und Mitteleuropa laut einer Forrester-Studie um 3,8 Prozent auf ein Volumen von 553 Milliarden Euro zu. Für 2012 prognostiziert Forrester in Europa ein deutlich stärkeres Wachstum von 6,8 Prozent auf ein Marktvolumen von dann 591 Milliarden Euro.

Das Fiskaljahr 2011 war am Umsatz gemessen das Erfolgreichste in der Geschichte der Kyocera Mita GmbH. Der Erfolg ist vor allem auf die gute konjunkturelle Entwicklung, einige Großaufträge sowie den guten Abverkauf der Taskalfa Multifunktionssysteme im Bereich A3 Farbe zurückzuführen. Unsere jahrelange Kontinuität im indirekten Kanal hat wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen. 20 Prozent der Kyocera-Partner setzen derzeit das Flottenmanagementsoftware (KYOfleetmanager) ein. Das war unser Ziel.

Auch im zweiten Quartal des Jahres 2011 konnten wir unsere Position als erfolgreicher Anbieter für wirtschaftliche Outputlösungen weiter ausbauen. Bei den A3-Multifunktionssystemen haben wir derzeit einen Marktanteil von 10,5 Prozent. Auch im rückläufigen Laserdruckergesamtmarkt sind wir mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent gut positioniert.

Was kommt 2012 auf Ihr Unternehmen zu?

Schlierkamp: Die erfolgreiche Vermarktung des ganzheitlichen Dienstleistungs-und Beratungskonzept (Managed Document Services) ist in 2012 eines der strategischen Unternehmensziele. Wir haben diesen Vertriebsbereich durch 20 neue Mitarbeiter in Deutschland ausgebaut. Die wirtschaftlichen Vorteile eines MDS Konzeptes sind bei den Unternehmen noch lange nicht angekommen. In der IDC Betrachtung aus dem Jahre 2009 haben beispielsweise 74 Prozent der befragten Unternehmen noch nicht einmal ein Print Management im Einsatz.

Wir arbeiten also im nächsten Geschäftsjahr intensiv daran mit zugeschnittenen Vertriebsaktivitäten sowie einer zielgerichteten Endkundenkommunikation dem Kunden die wirtschaftlichen Vorteile eines MDS Konzeptes deutlich zu machen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Vermarktung als indirekter Anbieter ist selbstverständlich auch der Fachhändler. Der Händler muss das Potential erkennen und sein Geschäftsmodell auf die aktuelle Entwicklung ausrichten. Wir stärken ihn im Wettbewerb mit Direktanbietern getreu dem partnerschaftlichen Prinzip durch ein flexibles und transparentes MDS Modell. Mit diesem modularen Modell kann er jeden Kunden unterschiedlicher Unternehmensgröße adressieren.

Wir bieten hier am Markt das modularste Programm an, das dem Fachhändler einen Überblick über die gesamte Output-Infrastruktur seiner Kunden bietet. Durch den modularen Aufbau können sie einzelne oder alle Bausteine eigenständig vermarkten. Fachhändler wählen die von ihnen benötigte Lösung aus dem Gesamtpaket aus. Dazu gehören Workshops und Schulungen und eine umfangreiche Vertriebs- und Marketingunterstützung zum neuen Dienstleistungsprogramm sowie eine direkte Unterstützung des Fachhandels durch einen entsprechenden Vertriebsmitarbeiter von Kyocera beim Kunden.

Im Geschäftsjahr 2012 erwartet uns darüber hinaus eine komplett neue Gerätegeneration. Ganz besonders freut mich, dass die wirtschaftliche und umweltfreundliche Ecosys-Technologie, die wir ständig durch neue Leistungsmerkmale weiterentwickeln, im nächsten Jahr 20 Jahre Markterfolg in Deutschland feiert. Das ist eine sehr gute Grundlage für weitere Geschäftserfolge.

Was werden 2012 die Trends der ITK-Branche sein?

Schlierkamp: Ich sehe in 2012 die Themen vorne, die auch schon dieses Jahr Dynamik in unsere Branche gebracht haben. Es wird Zeit, die Cloud weiter mit Leben zu füllen und auf das steigende Interesse von Seiten der IT-Entscheider sowie der Verbraucher zu reagieren. Dabei entwickeln sich die Vertriebsmodelle weiter, vom reinen Software-Vertrieb zum Service-Provider-Modell. Die Distribution spielt hier eine zentrale Rolle als Vermittler und Multiplikator zwischen Hersteller und Fachhandel und stellt wichtige Mehrwerte bereit, wie wir dies bereits mit dem Aufbau der herstellerübergreifenden, europaweiten Cloud-Initiative "Channel Transformation Alliance" tun. Auch im Bereich Mobility erwarten wir dank des nicht zu stoppenden Vormarsches von Smartphones und Tablets weiter starke Zuwächse. Dabei müssen wir berücksichtigen, dass sich die Umsätze aus dem PC- und Notebook-Geschäft weiter verschieben und sich Kannibalisierungseffekte ergeben werden. Auch die Ultrabooks mit der robusten und energieeffizienten Flash-Memory-Technik werden neue Impulse setzen. Die veränderte Kommunikation dank neuer Technologien zeigt sich außerdem im Bereich Unified Communication, der stark an Bedeutung gewinnen wird. Doch nicht nur auf Unternehmensebene, genauso in der Bildung verändert sich die Kommunikation. So besteht beispielsweise im Bereich Education in Deutschland weiterhin großes Potential für die Ausstattung von Schulen und Universitäten mit IT-Equipment. Der Grad der Umsetzung hängt stark von den finanziellen Mitteln der Länder ab.

Lesen Sie hier, was andere führende Köpfe des ITK-Channels für 2012 erwarten.

(awe)

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