Drucker: Kampf der Designs im Jahresendgeschäft

12.06.2001
Drucker haben ein Imageproblem: Während der Kunde bei Handy, PC & Co. jeweils dem neuesten Modell hinterher jagt, gilt der Printer als langweiliges Austauschgerät. Um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln, setzen die Hersteller jetzt auf modernes Design.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Ein Palm ist sexy, ein Notebook cool, ein Drucker ist öde. Der graue Kasten wird zwar gebraucht, doch zum Objekt der Begierde taugte er bislang nicht. Während der Kunde bei Handys, PCs und Notebooks ständig dem neuesten Modell hinterherjagt, ist eine leicht erhöhte Ausgabegeschwindigkeit des Printers nur selten ein zwingendes Kaufargument. Der Markt schwächelt und technische Innovationen sind nicht in Sicht. Um den Umsatz im Weihnachtsgeschäft anzukurbeln, setzten die Hersteller nun auf fesches Design: Drucken wird dabei (fast) zur Nebensache.

Lexmark: exklusiver Drucker für Trendsetter

So bringt - pünktlich zum Jahresendgeschäft - Lexmark seinen "i3" auf den Markt. Mit dem futuristischen Tintenstrahldrucker will der Hersteller vor allem Trendsetter erreichen, die Wert auf "Hightech, Design und Exklusivität" legen. Tatsächlich ist vom grauen Riesenkasten nichts mehr übrig: Der "i3" ist klein, schwarz und kubistisch und passt damit optimal zu einem teuren Design-PC. Die flache und robuste Bauweise preist der Hersteller als optische Kompatibilität zur TV-Peripherie an: Man könne zum Beispiel einen Videorekorder, einen DVD-Player oder sogar einen Fernseher/Bildschirm mit einem Gesamtgewicht von etwa neun Kilo darauf stellen. Notfalls tut#s aber auch eine Designer-Vase, schließlich sollte der hintergrundbeleuchtete Ein-Aus-Schalter aus poliertem Chrom noch zu sehen sein. Das Ausstellungsstück gibt es ab Dezember für 399 Mark.

HP: Niedlichkeitsfaktor für die Handtasche

Bereits seit November ist der erste Tintenstrahldrucker mit Niedlichkeitsfaktor zu haben: Mit einer Höhe von 11,5, einer Breite von 21,8 und einer Tiefe von 10,8 Zentimetern, ist der neue "HP Photosmart P100" ein echter Minimalist. Bei seiner Vorstellung auf der Sys-tems begeisterte der P100 vor allem die Damenwelt: Mit 1,3 Kilogramm passt das Zusatzgerät zur schicken Digitalkamera auch in die Handtasche - und geht optisch locker auch als Mini-CD-Spieler durch.

Der Photosmart P100 schafft randlose Fotos bis zu 10x15 Zentimetern in weniger als zwei Minuten und zwar ohne Umweg über den PC. So klein wurde bei Hewlett-Packard noch nie gedruckt: Kos-tenpunkt 349 Mark.

Canon setzt auch 2002 auf schöne Formen

299 Mark kostet cooles Design bei Canon: Der "S300" hat mit dem günstigen Preis und einer Leistung von elf Seiten pro Minute (im Korrespondenzdruck bei 2.400 x 1.200 dpi Auflösung) das Zeug zum Bestseller. Adressiert ist er an Büroanwender, die Tempo in moderner Verpackung erwarten. Je nach Material verspricht Canon bei den ausgedruckten Fotos eine Lichtbeständigkeit von bis zu 25 Jahren. Auch wenn man diesen Drucker sicher nicht verstecken muss: Die Geräte der Konkurrenz sind optisch ein wenig raffinierter. Das soll sich im Frühjahr ändern: "Wir bringen Anfang des Jahres echte ,Designerstücke# raus. Leider dürfen wir derzeit noch keine Details verraten", heißt es.

Epson: für jede Zielgruppe ein anderes Design

Auch Epson hat den Trend zum Schick erkannt und bietet mit der Stylus-C-Serie gleich drei optisch ansprechende Kandidaten - für jede Zielgruppe einen: Der "C60" ist der vielseitige Allrounder für die ganze Familie und würde sich mit seinem verspielten Design prima als Geschenk für den modebewussten Teenager eignen. Das sieht der Hersteller wohl ähnlich, deshalb gibt es den Tintenstrahler jetzt im Bundle mit dem PC-Spiel "Planet der Affen".

Klarer - aber auch langweiliger - fällt der "C70" als kostengünstiger Arbeitsdrucker für Privat- und Heimbüroanwender aus. Der richtige Kandidat für das durchgestylte Chefbüro ist der "C80", er würde optisch sowohl zum Notebook wie auch zum Imac passen. Dank seiner optionalen Netzwerkfähigkeit und einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Seiten in der Minute ist er auch sonst ein echter Business-Profi. Die Preise der C-Serie liegen zwischen 249 und 499 Mark.

www.canon.de

www.epson.de

www.lexmark.de

www.hewlett-packard.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Trend zu schönen Formen tauchte bei Druckern Anfang des Jahres auf, und setzt sich offenbar endlich durch. Hersteller, die das erkannt haben, werden im Weihnachtsgeschäft die Nase vorn haben. Schließlich hat Papi ja sonst schon die neueste Hardware und freut sich deshalb auch über das passende Zubehör. (mf)

Zur Startseite