Druckerhersteller im Zugzwang

10.05.2002

Tintenstrahler bekommt man hinterhergeworfen - die Tinte muss teuer gekauft werden. Diesen Eindruck hat man, wenn man sich die Anzeigen in den Flyern der großen Tageszeitungen ansieht. Ein guter Tintenstrahler ist heute schon für weit unter 100 Euro zu haben. Die Ernüchterung kommt aber, wenn das erste Mal Tinte nachgekauft werden muss. Für den Preis der beiden Tintenpatronen könnte man schon fast einen neuen Drucker kaufen.

"Verschenke die Lampen und verkaufe das Öl!" Mit diesem Geschäftsprinzip ist Rockefeller Anfang des letzten Jahrhunderts zum Multimillionär geworden.

Nach demselben Prinzip vermarkten die Hersteller von Tintenstrahlern, zumindest im unteren und mittleren Segment, ihre Geräte. Tinte besteht aus über 99 Prozent aus Wasser - was soll daran schon viel kosten, hat mich mal ein großer Boss aus dem Tintenstrahlerlager gefragt. Das meiste Geld verdienen Hersteller und Handel an den Tintenpatronen.

Mit Inksaver kann sich das schnell ändern. Lesen Sie dazu auch den Artikel "Werden Tintenstrahler bald teurer?" auf Seite 12.

Angenommen das Programm funktioniert wirklich so fantastisch, wie der Hersteller angibt - und der Anwender spart bis zu 75 Prozent an der Tinte. Dann geht die Rechnung der Hersteller von Tintenstrahlern nicht mehr auf. Und der Verdienst muss von den Geräten kommen. Das würde bedeuten, dass besonders im unteren Segment die Preise für Tintenstrahler anziehen. Denn Verschenken kann der Hersteller seine Geräte nun wirklich nicht mehr. Und wenn der Verdienst durch den Tintenverkauf wegbricht, dann muss das Geld eben wieder aus dem Erlös für die Tintenstrahler kommen.

Es kann aber auch ganz anders kommen: Das ist wie bei dem Deutschen liebstes Kind - dem Auto. Wenn das Benzin billiger wird, fahren die Leute mehr Auto. Ist das Benzin teuer, bleibt sonntags der Wagen in der Garage.

Sinkt der Preis pro ausgedruckter Seite, wird nicht mehr überlegt, sondern gleich gedruckt. Und dann ist die Ersparnis zum Teufel. Aber Hersteller und Handel können sich freuen. Denn nun wird zusätzlich zu der Tinte auch mehr Papier verbraucht.

Einzig Unternehmen, die Tintenstrahler im Einsatz haben, könnten durch den Inksaver eine Menge Geld sparen. Denn bei der Anschaffung der Geräte haben viele IT-Entscheider nur auf den Preis geschielt. Die Folgekosten wurden nicht bedacht. Und ein Tintenstrahler verbraucht in den ersten drei Jahren oft ein Vielfaches seines Anschaffungspreises an Tinte. Mit Inksaver könnte sich das schnell ändern. Dann lohnt sich auch für Betriebe der Kauf von Tintenstrahlern - solange sie noch so preiswert sind.

Hans-Jürgen Humbert

hhumbert@computerpartner.de

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