Dt Telekom will sich verstärkt neue Umsatzträger erschließen

17.03.2010
Von Archibald Preuschat und Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

Von Archibald Preuschat und Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

BONN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG will sich mit dem Ausbau von Geschäftsfeldern abseits der Sprachtelefonie neue Umsatzfelder erschließen. Dienste wie mobiles Internet, Webhosting, aber auch Bereiche wie intelligente Stromzähler und -netze sollen insgesamt zusätzliche Erlöse von bis zu 13 Mrd EUR bis 2015 beisteuern, sagte Vorstandsvorsitzender René Obermann im Vorfeld einer Investorenveranstaltung, welche die Telekom am Mittwoch und Donnerstag abhält.

Der Bonner Ex-Monopolist leidet im Festnetz seit Jahren wegen der Abwanderung von Kunden in Richtung Mobilfunk unter einem anhaltenden Verlust von Anschlüssen. Im Mobilfunkbereich findet zudem aufgrund der Sättigung vieler Märkte ein harter Preiskampf statt. Obermann sagte, sein Unternehmen wolle bis 2012 auf den Wachstumspfad zurückkehren, und zwar nicht durch Übernahmen, sondern organisch.

Im Vorjahr konnte der Konzern zwar Umsatz und operatives Ergebnis steigern - allerdings lediglich durch die erstmalige Einbeziehung der griechischen Gesellschaft OTE, welche seit dem 1. Februar 2009 voll konsolidiert wird.

Im Deutschlandgeschäft sollen sich die Erlöse bis 2012 Angaben vom Mittwoch zufolge stabilisieren. Im März 2008 hieß es noch, eine Stabilisierung werde für 2010 angepeilt - damals bezog sich die Aussage aber lediglich auf die heimischen Festnetzaktivitäten. Die Telekom legt derzeit ihr heimisches Mobilfunk- und Festnetzgeschäft zusammen, um der steigenden Konvergenz der beiden Bereiche Rechnung zu tragen.

Große Hoffnungen setzt der Konzern auf sein Internet-TV-Angebot "Entertain", das auch die Fußball-Bundesliga im Programm hat. Bis Ende 2012 wollen die Bonner hier bis zu 3 Mio vermarktete Pakete im Bestand haben, verglichen mit rund einer Million Ende 2009. Den Bezahlfernsehsender Sky Deutschland, der ebenfalls Bundesliga-Spiele live überträgt, will die Telekom überholen, wie Obermann sagte. Sky hatte Ende Dezember 2,47 Millionen direkte Abos im Bestand. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, hält nach jüngsten Angaben 45,42% an Sky Deutschland.

Insgesamt will die Telekom in den kommenden drei Jahren 10 Mrd EUR in Deutschland investieren, vor allem, um dem steigenden Bedarf nach hohen Bandbreiten nachzukommen und den Kabelanbietern Paroli bieten zu können, die mit kombinierten Angeboten aus Fernsehen, Internet und Telefonie auf Kundenfang gehen.

Mit Blick auf die schwächelnde US-Tochter T-Mobile USA sagte Obermann, dass der Konzern die operative Marge bezogen auf die Serviceumsätze hier bis 2012 auf über 35% bringen möchte. Im Vorjahr lag sie bei 31,2%.

Webseite: www.telekom.com - Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 13872 18; archibald.preuschat@dowjones.com DJG/DJN/phg/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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