Beim Begriff "Produktaktivierung" sehen die Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen rot. Den Grund für den erhöhten Blutdruck der Verbraucherschützer liefert der Software-Multi Microsoft: Der IT-Gigant will zukünftige Windows- und Office-Versionen nur noch mit der so genannten "Produktaktivierungstechnologie" ausliefern, nachdem Microsofts Appelle an die vermeintlichen Software-Piraten aus aller Welt offensichtlich nicht gefruchtet haben. So müssen Käufer zukünftig ihre Software nach spätestens 30 Tagen oder 50 Starts bei Microsoft telefonisch oder per Internet freischalten lassen. Auf Wunsch auch ano-nym, betont Microsoft. Geschieht dies nicht, wird das Programm zumindest teilweise funktionsuntüchtig. Die Ideenschmiede von Microsoft setzt dem Ganzen noch Einen drauf, denn der Freischalt-code wird aus der jeweiligen Hardware-Konfiguration des Software-Käufers berechnet. Resultat: Sollte der Anwender auf die Idee kommen, die MS-Software auf einem weiteren heimischen Rechner installieren zu wollen, so muss er sich nochmals einen Freischaltcode von Microsoft besorgen. Allerdings nur, wenn die Hardware-Unterschiede des zweiten Rechners signifikant seien, heißt es aus dem Hause Microsoft.
Eine erworbene Software müsse jedoch auf jedem beliebigen Computer installierbar sein, wettern die Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen. Es sei unrecht-mäßig, wenn ein Programm durch den Kopierschutz nur auf einem einzigen Computer zu gebrauchen sei, ereifern sich die Verbraucherschützer weiter. Microsoft-Sprecher Thomas Jensen kontert: "Ganz so, wie die Fürsprecher der Verbraucher dies befürchten, ist es allerdings nicht. Zum einen kann ein gekauftes Office-Paket sowieso auf einem Desktop und einem Laptop installiert werden. Voraussetzung ist nur, dass man nicht gleichzeitig auf beiden Versionen arbeitet. Zum anderen verfällt die Lizenz beim Kauf eines neuen Computers auf keinen Fall. Der Kunde kann dann einen neuen Schlüssel bei uns anfordern. Er muss halt die alte Version gelöscht haben." (mm)
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