Auf der Computex Taipei hat Qualcomm verkünet, die ersten Produktproben der Dual-Core-Prozessoren für Smartphones auszuliefern. Die Chips der dritten Generation der ARM-basierten Snapdragon-Familie sind mit bis zu 1,2 GHz getaktet und dem Unternehmen zufolge insbesondere für Highend-Smartphones gedacht.
"Im September 2010 wird ein Dual-Core-Chipsatz folgen, der mit bis zu 1,5 GHz getaktet ist und auch für Tablets und Mini-Notebooks gedacht ist", meint Georg Schweighofer, Director Marketing bei Qualcomm Deutschland. In allen Segmenten konkurrieren die Prozessoren in ARM-Architektur immer deutlicher mit Intel, das mit "Moorestown" Richtung Smartphones drängt
Hohe Leistung für Smartphones
Die beiden Snapdragon-Chips MSM8260 und MSM8660 unterstützen HSPA+ für eine schnelle Datenübertragung. Damit auf entsprechenden Smartphones Web-Apps und Multimediainhalte wirklich zur Geltung kommen, setzten die Prozessoren nicht nur auf zwei CPU-Kerne. Die Plattform bietet unter anderem auch 3D/2D-Beschleunigungsengines für OpenGL ES 2.0, 1080p-Videounterstützung und die Möglichkeit, Displays mit bis zu 1.280 mal 800 Pixel Auflösung und 24 Bit Farbtiefe zu nutzen.
Mit den Chips stärkt Qualcomm seine Position im Bereich Highend-Smartphones. Im Prinzip sind die Prozessoren auch für Geräte wie Tablets geeignet, doch der im September kommende QSD8672 wird mit zusätzlichen Interfaces besser auf solch mobile Computer zugeschnitten sein, so Schweighofer. Damit soll also ein direkterer Angriff auf jenes Marktsegment, in dem Intel nicht zuletzt mit dem Atom eine starke Stellung aufgebaut hat, folgen.
Das iPad als Tablet-Chance
Grundsätzlich bleiben für Qualcomm auch Mini-Notebooks ein Thema. "Herkömmliche Netbooks und Notebooks setzen Windows voraus", betont aber Schweighofer. Für das Unternehmen seien noch schlankere und mobilere Geräte besonders interessant. Dabei setzt man nicht zuletzt darauf, dass die integrierte 3G-Fuktionalität von Snapdragon ein Vorteil gegenüber Intels Chips ist. Außerdem werde der Atom immer noch in Sachen Energieeffizienz geschlagen.
In Sachen Mobilcomputer mit ARM-basierter CPU ist aktuell Apple ein Vorreiter. "Der Markt könnte sich durch das iPad ändern, weil Kunden sehen, dass für viele tägliche Anwendungen Windows und Office nicht unbedingt notwendig sind", meint Schweighofer. Darin sieht er eine Chance für Produkte anderer Hersteller, die auf Qualcomms Chips setzten. "Gerade bei Tablets kommen die Design-Möglichkeiten der hochintegrierten Snapdragon-Chipsätze noch deutlicher zur Geltung", betont der Qualcomm-Marketer. (pte/rw)