Due Dilligence für Süddeutschen Verlag startet - Kreise

31.10.2007
Von Archibald Preuschat, Kate Haywood und Jessica Hodgson Dow Jones Newswires

Von Archibald Preuschat, Kate Haywood und Jessica Hodgson Dow Jones Newswires

DÜSSELDORF (Dow Jones)--In dem Bieterverfahren für einen Mehrheitsanteil am Süddeutschen Verlag können einige der Bieter mit der Due Dilligence starten. Ein halbes Dutzend Interessenten könne jetzt Einblick in den Datenraum nehmen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Mittwoch zu Dow Jones Newswires. Unter denjenigen, die jetzt Gelegenheit zur Prüfung der Bücher haben, sollen den Quellen zufolge gleichermaßen Finanzinvestoren wie strategische Partner sein.

Personen, die mit Angelegenheit vertraut sind, nannten unabhängig voneinander die Finanzinvestoren 3i und Apax sowie die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Unklar ist derweil, ob die britische Mecom Group plc, an deren Spitze David Montgomery als Executive Chairman steht, noch im Bieterverfahren ist.

Während eine mit der Angelegenheit vertraute Person Dow Jones Newswires sagte, dass es nicht sehr wahrscheinlich sei, dass Mecom es in die zweite Runde des Bieterverfahrens geschafft habe, schränkte eine andere mit der Angelegenheit vertraute Person ein: "Nicht jeder Kaufinteressent, der jetzt keinen Einblick in den Datenraum bekommt, ist automatisch aus dem Prozess ausgeschieden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können noch interessierte Bieter die Möglichkeit zu einer Due Dilligence bekommen."

Sowohl 3i als auch Apax und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck lehnten einen Kommentar zu den Informationen von Dow Jones Newswires ab. Auch Credit Suisse, die die Auktion des Anteils an dem Süddeutschen Verlag durchführt, war nicht zu einer Stellungnahme bereit.

"Zum Verkauf stehen bis zu 62,5%, die sich im Besitz unterschiedlicher Familien befinden", sagte Max Hohenberg, der für die verkaufsbereiten Gesellschafter spricht, Dow Jones Newswires vor zwei Wochen.

Angestoßen von dem Familienstamm Dürrmeier, der 8,33% des Verlags hält, von dem die "Süddeutsche Zeitung" herausgegeben wird, sind Hohenberg damaligen Aussagen zufolge auch die Familienstämme Goldschagg (18,75% Anteil), von Seidlein (18,75% Anteil) und Schwingenstein (16,67% Anteil) möglicherweise verkaufsbereit.

Der Familienstamm Friedmann wie auch die Südwestdeutsche Medien Holding, hinter der baden-württembergische Verleger um die Medien Union von Dieter Schaub stehen, wollen an ihrem Engagement festhalten. Beide halten je 18,75% an dem Verlag. Zudem hat die Südwestdeutsche Medien Holding ein Vorkaufsrecht. "Nachdem ein fertiger Kaufvertrag vorliegt, hat die Südwestdeutsche Medien Holding drei Monate Zeit, diesen zu prüfen und gegebenenfalls von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen", sagte Hohenberg Mitte Oktober dieser Nachrichtenagentur weiterhin.

Neben dem Flaggschiff "Süddeutsche Zeitung" gehört dem Süddeutschen Verlag eine Reihe von Beteiligungen im In- und Ausland, darunter auch Fach- und Wissenschaftsverlage. Der Süddeutsche Verlag erzielte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 709 Mio EUR ein EBITDA von 77 Mio EUR und einen Jahresüberschuss von 35 Mio EUR.

Abhängig von der Übernahmeprämie, die ein Käufer zu zahlen bereit ist, könnte die Transaktion ein Volumen zwischen 500 Mio und 1 Mrd EUR haben. Bei vorangegangenen Verkaufsprozessen für Verlage wurde zwischen dem 8- bis 14-fachen des EBITDA gezahlt.

Webseite: http://www.sueddeutscherverlag.de -Von Archibald Preuschat, Kate Haywood und Jessica Hodgson, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18, archibald.preuschat@dowjones.com (Marietta Cauchi in London hat an diesem Artikel mitgewirkt.) DJG/apr/nas

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