Von Dr. Thomas Hafen
Keine Frage: Das "Macbook Air" von Apple ist mit einer "Dicke" zwischen 4 und 19 Millimetern das "dünnste Notebook der Welt". Angesichts dieser Maße sind die inneren Werte durchaus beeindruckend: Ein 13,3-Zoll-Hochglanz-Display mit LED-Backlight, ein Intel-Core-2-Duo-Prozessor mit 1,6 oder 1,8 GHz, wahlweise 80 GB Festplatte oder 64 GB Flash-Disk und 2 GB RAM bei fünf Stunden Akku-Laufzeit und 1,36 Kilogramm Gewicht - dies sind alles Werte, mit denen das Air gegen die Subnotebook-Konkurrenz von Asus, LG, Sony, Samsung, Fujitsu Siemens Computers oder Toshiba durchaus bestehen kann. So ist beispielsweise das Asus W7s zwar mit einem schnelleren Prozessor und einer größeren Festplatte ausgestattet, es ist aber auch mehr als doppelt so dick, fast anderthalb Mal so schwer und mit einer Akku-Laufzeit von maximal drei Stunden auch schneller erschöpft.
Kurz gefasst
Hersteller: Apple
www.apple.de
Produkt: Notebook Macbook Air
Produktgruppe: mobile Computer
Verfügbarkeit: ab Februar
Preis: ab 1.699 Euro (UVP)
+sehr dünn und leicht
+lange Akku-Laufzeit
-sehr wenige Schnittstellen
-kein optisches Laufwerk
-nicht aufrüstbar
Meine Meinung: Das Macbook Air ist sicher nur für Kunden interessant, denen Mobilität vor Leistungs- und Erweiterungs-fähigkeit geht. Wenn man diese Einschränkung berücksichtigt, dann kann das Subnotebook aber durchaus mit anderen Mo-dellen dieser Klasse mithalten.
Die heftige Kritik am Macbook Air konzentriert sich jedoch nicht auf sinnvolle Vergleiche mit anderen Subnotebooks, sondern darauf, was das Gerät alles nicht kann und nicht hat. Und die Liste fehlender Merkmale ist in der Tat lang: Ein internes optisches Laufwerk fiel ebenso dem Formfaktor zum Opfer wie Ethernet- und Firewire-Anschlüsse. Letzteres ist umso bedauerlicher, als Apple selbst unter der aktuellen Betriebssystemversion Mac OS X 10.5 nur suboptimale USB-Treiber liefert, die aus dem einzigen USB-Port des Notebooks kaum die spezifizierten 480 Mbit/s Bruttodatenrate herausholen werden. Ärgerlich ist auch, dass der Akku fest verbaut ist und nur von Apple getauscht werden kann. Je nach Nutzungsverhalten ist der Laptop damit spätestens nach zwei Jahren ein Fall für den Service.
Nicht alle Vorwürfe sind berechtigt
Doch es gibt auch einige Vorwürfe, die bei genauerer Betrachtung unsinnig sind: So lässt sich der Speicher von 2 GB RAM in der Tat nicht erweitern, und der Onboard-Grafik-Chip ist für 3D-Ego-Shooter sicher nicht leistungsfähig genug. Ähnliche Kritik könnte man aber an fast allen Subnotebooks üben, da diese Gerätekategorie einfach nicht als Hochleistungs-Spiele-Notebook ausgelegt ist. Auch der beklagte Mangel an USB-Schnittstellen lässt sich per Hub schnell beheben - vorausgesetzt natürlich, es werden nicht mehrere stromhungrige Geräte angeschlossen, die dazu noch hohe Bandbreiten benötigen - beispielsweise externe 2,5-Zoll-Festplatten ohne eigene Stromversorgung.
Das Macbook Air ist ab Februar unter anderem bei B.com, Comline, Ingram Micro und Tech Data erhältlich. Das 80-GB-Festplatten-Modell schlägt mit 1.700 Euro (UVP) zu Buche, die Flash-Variante ist mit 2.870 Euro (UVP) deutlich teurer. Für knapp 100 Euro bekommen Endkunden einen externen DVD-Brenner, ein USB-zu-Ethernet-Adapter kostet laut unverbindlicher Preisempfehlung 30 Euro.
Prozessor | Intel Core 2 Duo (1,6 GHz / 1,8 GHz) |
Arbeitsspeicher | 2 GB 667 MHz DDR2 SDRAM |
Grafikchip | Intel GMA X3100, 144 MB (Shared Memory) |
Display | 13,3 Zoll, 1.280 x 800 Pixel |
Festplatte | 80 GB ATA 4.200 U/Min. oder 64 GB SSD |
optisches Laufwerk | nein |
Modem | nein |
LAN | nein |
WLAN | 802.11n |
Bluetooth | ja (2.1 + EDR) |
Firewire | nein |
UMTS | nein |
Weitere Schnittstellen | 1 x USB |
Trusted Platform Module | nein |
Fingerabdrucksensor | nein |
Akku-Laufzeit(lt. Hersteller) | 5 Stunden |
Gewicht | 1,36 kg |
Betriebssystem | Mac OS X 10.5 |