Düsterer Jahresausblick

21.06.2001

Der Ausblick des gebeutelten und immer kleiner werdenden Netzwerkers 3Com auf das laufende Fiskaljahr (Stichtag: 1. Juni) ist bedenklich: Die Company rechnet mit einem Jahresverlust von wenigstens 700 Millionen Dollar mit vollen Lagern und leerlaufenden Produktionsbändern. Exemplarisch dafür ist das voraussichtliche Zahlenwerk für das vierte Quartal: Statt ohnehin schon reduzierter 575 Millionen Dollar Umsatzerwartung werde das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen lediglich zwischen 450 und 475 Millionen Dollar Umsatz bilanzieren. Den Netzwerkausrüster hat wie viele andere Netzwerker die IT-Krise voll erwischt; das Überangebot an derzeit kaum verkäuflichen Netzwerkkomponenten nennt auch 3Com als Grund für das enttäuschende Quartal.

Daraus zieht 3Com seine Konsequenz. Es stellt wie gerade Alcatel das niedrigmargige DSL- und Kabelmodem-Geschäft für Endkunden ein. Die Konzentration auf Unternehmenskunden und Service Provider sei beschlossene Sache, erklärte CEO Bruce Claflin: "Das ist unsere Stärke." So werde 3Com weiterhin DSL-Modems und Router für Geschäftskunden herstellen.

Marktbeobachter geben 3Com bei dieser Entscheidung Recht. So erklärte Jeremy Duke, Analyst bei Marktforscher Synergy Research Group, die Konzentration der Kalifornier auf das Segment Geschäftskunden und Telekommunikationsanbieter sei berechtigt; die Ab- teilung "Commonworks", für Letztere gegründet, mache vergleichsweise gute Geschäfte. Aber auch der deutliche SMB-Fokus könnte das Unternehmen wieder voran- bringen. "So düster und traurig, wie es scheint, ist es nicht", machte der Analyst der Company Mut. (wl)

www.3com.com

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