Durchgängig gute Noten

23.11.2000
Plasma-Monitore eignen sich beispielsweise hervorragend zu Präsentationszwecken in Eingangshallen. Doch erfüllen diese Bildschirme auch die an sie gestellten Anforderungen? ComputerPartner führte deshalb auf der Systems 2000 einen großen Test durch. Insgesamt fünf Monitore mussten zeigen, dass sie dem Messestress gewachsen waren.

Plasma-Bildschirme erfreuen sich steigender Beliebtheit bei Präsentationen. In vielen Eingangshallen stehen diese Monitore und lenken wirkungsvoll die Blicke der Gäste auf sich. Da diese großen Bildschirme doch recht teuer sind, scheuen viele Kunden die Anschaffung. ComputerPartner zeigt in diesem Anwendungstest, wie einfach oder schwer sich die Geräte installieren lassen und wie sie sich im Dauerbetrieb verhalten.

Um unter realistischen Bedingungen testen zu können, hat ComputerPartner die fünf Monitore auf der Systems aufgebaut. Gesteuert wurden sie über einen PC mit nachgeschaltetem Videosplitter. Damit lassen sich mit hochwertigen Kabeln leicht Entfernungen von über 50 Metern zwischen PC und Monitor überbrücken.

Grundlagen Plasma-Monitore

Zuerst einmal ein paar grundsätzliche Anmerkungen zu Plasma-Monitoren: Plasma-Bildschirme arbeiten mit einer anderen Technologie als CRT-Monitore. Sie haben keine Bildröhre, sondern bestehen aus vielen kleinen Entladungskanälen, ähnlich einer Glimmlampe. Diese Kanäle sind mit unterschiedlichen Edelgasen gefüllt, so dass sie in verschiedenen Farben aufleuchten können. Die einzelnen Pixel sind recht grob angeordnet. Dadurch entsteht, aus der Nähe betrachtet, ein recht pixeliges Bild. Das ist technisch bedingt, stört aber nicht, da der Betrachtungsabstand meist mehrere Meter beträgt. Und dann kann das menschliche Auge die einzelnen Pixel nicht mehr ausei-nander halten. Wie bei einem Mosaik setzt das Gehirn die einzelnen Bildpunkte zu einem Gesamtbild zusammen.

Vorteil dieser Technik: Es können sehr große Bildschirme hergestellt werden. Im Test waren vier Monitore mit 42 Zoll-Bildschirmdiagonale und ein 50 Zoll-Gerät vertreten. Ein großer Nachteil bei Plasma-Monitoren soll aber nicht verschwiegen werden: Technisch bedingt neigen diese Monitore bei stehenden Bildern zum Einbrennen. Das bedeutet: Sobald ein stehendes Bild, sei es eine Internetseite oder eine Werbeeinblendung länger als etwa 10 bis 20 Minuten gezeigt wird, "brennt" sich das Bild ein. Wechselt jetzt der Bildschirminhalt, sieht man das vorher Gezeigte noch als "Geisterbild" auf dem Monitor. Mit der Zeit verblasst das Geisterbild zwar, aber es setzt die Lebensdauer des Monitors deutlich herab.

Dieser Effekt ist schon bei der Planung zu bedenken. Es muss sichergestellt sein, dass immer wechselnde Bilder auf dem Monitor gezeigt werden. Das gilt auch für Firmenlogos, die meist am Bildschirmrand ständig eingeblendet sind. Ein Verschieben der Logos um wenige Pixel reicht meist aus, um einen Einbrenneffekt zu verhindern.

Zur Anzeige von stehenden Bildern sind solche Monitore, wie zum Beispiel auf Flughäfen, wo die Ankunftszeit der landenden Maschinen dargestellt wird, absolut nicht zu gebrauchen.

Transport und Lagerung

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Transport solcher Monitore. Aufgrund ihrer Größe sind sie recht schwer und werden in einem stabilen Pappkarton mit aufwendigen Styroporhalterungen geliefert. Die Bildschirme dürfen nur senkrecht transportiert werden. Auch in der Verpackung befindliche Monitore dürfen unter keinen Umständen seitlich gelagert werden. Grund: Die Glasscheibe ist relativ dünn, und es kann dann zu Verspannungen im Glas kommen, was schließlich zu einem Glasbruch führt.

Zur Anbringung des Monitors hat der Hersteller eine bestimmte Halterung im Angebot. Die ist nicht ganz billig, sie kostet zwischen 400 und 800 Mark. Darauf sollten Sie aber keinesfalls verzichten. Denn die Geräte wiegen rund 40 bis 50 Kilogramm. Und ohne diese spezielle Stahlhalterung ist es nicht einfach, die Monitore zu be-festigen.

Leistungsbedarf

Im Gegensatz zu herkömmlichen Monitoren ist der Leistungshun-ger von Plasma-Bildschirmen beträchtlich. Zwischen 400 und 500 Watt nehmen diese Geräte im Betrieb auf. Im Einschaltmoment können aber leicht Spitzenströme von über sechs Ampere auftreten, was einer Leistungsaufnahme von mehr als 1.300 Watt entspricht. Das führt natürlich zu einer recht großen Wärmeentwicklung, die jetzt abgeführt werden muss, damit sich die Elektronik an der Rückseite nicht überhitzt. Alle Testgeräte, bis auf den Plasma-Bildschirm von Panasonic hatten deshalb Lüfter an der Oberseite integriert. In jedem Fall muss an der Oberseite der Monitore immer genügend Freiraum vorhanden sein, damit die Abwärme weg geführt werden kann.

Außerdem sorgen die Lüfter für ein ständiges Geräusch. Auch darauf sollten Sie Ihre Kunden hinweisen.

NEC Plasmasync 42MP2

NEC nahm mit einem 42 Zoll- Plasma-Display am Test teil. Dieser Monitor hat wesentlich weniger Pixel als das Hitachi-Gerät, nämlich 853 x 480 Bildpunkte. Mit knapp 400 Watt Leistungsaufnahme war auch nicht ganz so stromhungrig. Im Betrieb glänzte der Bildschirm mit einem Kontrastverhältnis von 700 zu 1 bei einer maximalen Helligkeit von 550 Candela. Das ist mehr als das Doppelte des Hitachi-Monitors. Wegen der geringeren Anzahl der Pixel konnte das Gerät bei sehr feinen Details aber nicht ganz mithalten. In puncto Farbbrillanz und Helligkeit gehört der NEC aber zur Spitzenklasse.

Auch beim Fangbereich der Zeilenfrequenz konnte der NEC überzeugen. Von 15,5 bis 80,5 KHz arbeitete das Gerät problemlos. Der Sichtwinkel betrug ebenfalls 160 Grad.

<b>Kurzgefasst</b>

NEC Plasmasync 42MP2

Preis: 18.699 Mark

Tel: 089/96 27 40

ComputerPartner-Meinung: Der NEC-Monitor ist bestens geeignet zur Präsentation in hellen Räumen. Direkter Lichteinfall sollte aber vermieden werden. Erfreulich ist der relativ günstige Preis für das Display.

Gerät: 2

Lieferumfang: 1

Handbuch: 2

Ease-of-use: 1

CP-Tipp: 2

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