E-Business: Kunden sollen bei Actebis ins Netz gehen

02.03.2000
"Direct Order" heißt sinnigerweise das neue E-Commerce-Bestellsystem für Fachhändler in ganz Europa, das Actebis bei der Eröffnung des neuen Vertriebsbüros in München vorstellte.

Bis Ende des Jahres sollen zehn Prozent unserer Partner wirklich rein über das neue System ihre Produkte ordern", hofft Michael Urban, Geschäftsführer der Actebis Holding GmbH in Soest. Dass solch ein Zuspruch realistisch ist, habe die Pilotphase von Anfang Dezember bis Mitte Januar gezeigt, die diese Zielhürde bereits geschafft hat.

Der Online-Auftritt soll innerhalb der nächsten drei Monate in 13 europäischen Ländern durchgezogen werden, die Aufmachung wird überall identisch sein. Allerdings findet der Online-Vertrieb in der jeweiligen Landessprache statt - und auch die Preise richten sich am regionalen Markt aus. Wer will, könnte somit recht einfach international nach der günstigsten Einkaufsmöglichkeit Ausschau halten. "Deutschland ist aber das preisaggressivste Land, gerade was die Peripherie betrifft", will Urban das wenig Lohnenswerte daran für hiesige Händler klarmachen - und fügt schelmisch lächelnd hinzu: "Ich würde jedenfalls nicht empfehlen, beispielsweise in der Schweiz einzukaufen."

Das "Wie" aber sieht überall gleich aus, und besonders stolz ist Actebis dabei auf das "Best Price"-Prinzip: Es gibt keine Listenpreise, das System berechnet für jeden Kunden den Kostenpunkt neu, wobei Faktoren wie Menge, Sonderkonditionen und Promo-Aktionen berücksichtigt werden. Wie bei vielen Online-Systemen üblich, gibt es auch hier ein Angebot der Woche. Für Trendkäufer dürfte die Top-20-Funktion interessant sein, die verrät, welche die meistverkauften Waren sind. Des Weiteren existiert eine "Fast-Order"-Funktion, und Datenblätter informieren detailliert über die Produkte. Außerdem kann zwischen Landeswährung und Euro gewählt werden. Einen Überblick über gemachte Aufträge schaffen die Features "Order-History" und "Order-Status".

Die Realisierung des Systems gab der Distributor in die Hände der Intershop Communications GmbH. Was es gekostet hat, will Urban lieber nicht verraten. Und auf die Frage, wann er auf dessen Amortisierung hofft, meint der Geschäftsführer: "Da haben wir keine Kalkulation gemacht, es geht erst mal darum, den Markt zu besetzen. Außerdem geht die Entwicklung des Systems ja stetig weiter." Wichtig ist ihm, bei alledem klarzumachen, dass der persönliche Kontakt deshalb nicht aufgegeben wird, die Kundenberater wird es weiterhin geben, und deren Zahl wird sogar aufgestockt. "Das System soll vor allem den reinen Produktverkauf managen. Die Aufgabe der Ansprechpartner im Vertrieb wird sich dadurch natürlich wandeln: mehr Beratung anstelle des puren Verkaufsgesprächs."

Dank der 52 von CHS übernommenen Mitarbeiter kann Actebis denn auch drei neue Vertriebsbüros eröffnen, und zwar in München, Braunschweig und Hamburg. "Zur Zeit haben wir 225 Mitarbeiter im Vertrieb, Ende des Jahres sollen es 250 sein", will Urban das Interesse an einer starken Vertriebsmannschaft mit Fakten belegen. "Mit den neuen Büros verbessert sich unsere Erreichbarkeit für Händler, die hier weitere bundsweit agierende Ansprechpartner finden. Call-Center will keiner mehr", hebt der Actebis-Mann nochmals den Bedarf an einer persönlichen Note hervor. (via)

www.actebis.de

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