Aufbau eines B2B-Onlineshops

E-Commerce für B2B

Volker Boelsch blickt auf über 25 Jahre Erfahrung in Unternehmenssoftwareprojekten zurück - in den Neunzigern für Oracle, später für Compuware und die Freiburger OXID eSales AG. Der Autor betreibt seit einigen Jahren eine Content- und SEO-Agentur. Als zentrale Themen haben sich dabei die Finanz- und Anlagenwelt herausgebildet, neben Online-Business und persönlicher Weiterentwicklung. Sein Herz schlägt aber immer noch für den Vertrieb, wie er auch in seiner jüngsten Veröffentlichung "Das Driver-Prinzip" betont.

Moderne B2B-Shopsysteme bestehen aus unterschiedlichen Komponenten, die in der Verbindung eine gut funktionierende und ansprechende B2B-Commerce-Plattform ergeben.
Im Idealfall sieht der Besucher eines Webshops nichts von den Unterfunktionen, die im Hintergrund für die Leistungsfähigkeit der Plattform sorgen.
Im Idealfall sieht der Besucher eines Webshops nichts von den Unterfunktionen, die im Hintergrund für die Leistungsfähigkeit der Plattform sorgen.
Foto: Natalia Merzlyakova - Fotolia.com

Im Folgenden finden Sie einige Systeme, die in der Zusammenarbeit mit einem Shop-System gute Dienste leisten:

1. Produktdaten kommen aus dem ERP

Die Aufgabe eines ERP-Systems ist es, alles was in einem Unternehmen bewegt wird, zentral zu verwalten. Das bedeutet, dass zu jedem Artikel die Eckdaten wie Artikelnummer, Preis, Dimensionen und Gewicht oder ein Lagerstandort gespeichert werden. In Zeiten des Onlinehandels genügt dies jedoch nicht.

2. Das PIM-System veredelt die Produktdaten aus dem ERP

"Ein System für alles" - funktioniert nicht in der heutigen, komplexen IT-Welt. Daten für unterschiedliche Zwecke bedürfen unterschiedlicher Behandlung - weshalb es neben dem ERP weitere Systeme gibt, die flankierende Dienste leisten. Zum Beispiel das Product-Information-Management-System (PIM), das die rohen Produktdaten aus dem ERP mit sinnvollen zusätzlichen Informationen anreichert: Informationstexte, Fotos und anderes Bildmaterial, aber auch Verknüpfungen der Artikel untereinander.

3. Ein Online-Shop fordert noch mehr vom PIM

Seit die Welt über E-Commerce, Conversion Rates und Userführung spricht, sind die Anforderungen an ein PIM-System ungleich größer geworden. Ein PIM bildet neben den angereicherten Produktdaten Hierarchien der einzelnen Artikel ab. Es werden Verbindungen ähnlicher Artikel untereinander hergestellt, auch werden Betriebsmittel, Ersatzteile und Zubehör mit den Produkten verknüpft, zu denen sie jeweils passen.

Bewerben Sie sich jetzt für den Best in eCommerce Award 2014/2015
Der Wettbewerb "Best in eCommerce" geht jetzt in die zweite Runde: IDG Business Media zeichnet 2015 wieder herausragende Projekte aus, die Anregungen für Anwender und Anbieter erzeugen. Wir freuen uns auf Ihre Projekt-Einreichung. Machen Sie mit! Es lohnt sich.

4. Ein CMS vereinfacht den ansprechenden Webauftritt

Das Content-Management-System vereint Inhalte, Bilder und Texte zu dem, was das Internet attraktiv macht: Ein einfach zu pflegendes, zeitgemäßes Design mit ansprechender Optik. Zusätzliche Werkzeuge wie Redaktionssysteme, Grafikfunktionen und Anbindungen an externe Datenquellen machen das Endergebnis schöner und die notwendige Arbeit dafür geringer.

5. Das Zusammenführen im Shop

Moderne und strategisch denkende E-Commerce-Verantwortliche suchen nach einer Plattform, die sich auf Kernfunktionen beschränkt. Das sind zum Beispiel: Darstellung von Inhalten, Nutzerführung, Conversion, Warenkorb, Checkout oder das Zahlungssystem. Die Funktionen, die damit nicht direkt zusammenhängen, verbleiben bei den Systemen, die damit am besten umgehen können: CMS, PIM und ERP. Dafür bietet ein modernes Shopsystem alle nötigen Schnittstellen und Verbindungskanäle. Unterfunktionen wie Suche, Analyse oder Filter werden an spezialisierte Subsysteme vergeben, so dass im Verbund das Gesamtsystem unschlagbar leistungsfähig ist.
Im Idealfall sieht der Besucher davon überhaupt nichts. Ist das Shopsystem eng mit den übrigen Systemen verzahnt, erhält der Onlinekunde eine einheitliche Oberfläche mit einzelnen Objekten oder Einträgen einer Menüleiste, die aus unterschiedlichen Systemen stammen - nach außen hin jedoch wie aus einem Guss erscheinen.

Das Spezielle am B2B-Commerce

Statt dem Fokus auf Conversion besitzt ein flexibles B2B-Beschaffungssystem eine Reihe von zusätzlichen Funktionen, die den Geschäftsverkehr vereinfachen:

• Darstellung des Unternehmens als Käufer und dessen Mitarbeiter als Kaufberechtigte

• Zuteilung von individuellen Rechten und Rollen

• Ausnahmeregelungen durch Genehmigungs-Workflows

• Schaffung von Händlernetzwerken

• Abwicklung von Streckengeschäften

• Schnellbestellung per Artikelnummer und Menge

• Bestellung aus Kunden-Procurementsystem heraus via Punchout

• Abonnementbestellung

• Portalfunktion für Informationsbeschaff ung und downloadbare Produkte

• Darstellung der Bestellhistorie mit Möglichkeit der Bestellwiederholung

• Anzeige von Bestellungen über andere Kanäle als der Onlineplattform in der Bestellhistorie

Denn ein B2B-Einkäufer betritt üblicherweise die Online-Beschaffungsplattform mit einem konkreten Vorhaben. Und im Unterschied zum B2C-Käufer wissen gewerbliche Einkäufer schon genau, was sie kaufen wollen. (bw)

Zur Startseite