E-Mail-Schutz mit Kapersky

20.07.2006
Der russische Antivirenspezialist Kaspersky nimmt sich mit der Software "Mail Gateway 5.5" erstmals des E-Mail-Schutzes an. Allerdings setzt der Hersteller Linux oder ein BSD-System als Serverplattform voraus.

Von Alexander Roth

Kaspersky hat die Software als Komplettlösung für den E-Mail-Schutz in kleineren und mittelgroßen Unternehmensnetzen konzipiert. "Mail Gateway 5.5" überprüft den gesamten SMTP-Verkehr am Gateway auf den Enthalt von Viren und unerwünschten Spam-Inhalten. Wo die Software installiert wird, lässt Kaspersky offen: Sowohl ein separater Server als auch der vorhandene Mail-Server können als Basis dienen. Voraussetzung ist aber, dass der jeweilige Server eine Linux-Distribution oder eine Version des Unix-Derivats BSD als Betriebssystem verwendet.

Hauseigene Technologie beim Spam-Filter

Beim Virenschutz kommen Kasperskys bewährte Prüfmethoden zum Einsatz. Die Filter überprüfen dabei auch die angehängten Dateien. Erkennt das System verdächtige oder auch passwortgeschützte Anhänge und Mails, legt sie diese in einen Quarantäneordner, in dem auch alle als Spams identifizierten Mails gesammelt werden können. Je nach Einstellung kann der Administrator beziehungsweise der eigentliche Adressat auf diesen Ordner zugreifen. Zudem stehen verschiedene Möglichkeiten offen, in welchen Zeitabständen der Adressat über den Inhalt des Ordners informiert wird.

Beim Spam-Check kommt Kasperskys hauseigene und neue "SpamTest"-Technologie zu Einsatz. Diese vergleicht die Mails mit den gesammelten Spam-Datenbanken des Herstellers - laut diesem sind die Filter dabei in der Lage, modifizierte E-Mails aufzuspüren. Auch grafische Signaturen der E-Mails würden untersucht, um sich der wachsenden Zahl von Bild-Spams anzunehmen. Die Viren- und Datenbanken-Updates finden in vom Administrator festgelegten Zeitabständen statt.

Webinterface als Basis

Mail Gateway 5.5 wird über ein Web-Interface administriert. Der IT-Chef kann einzelne Anwendergruppen des Mail-Systems festlegen und für diese individuelle Regeln erstellen, etwa ob es eine maximale Größe für Bildanhänge geben soll oder bestimmte Dateiformate gänzlich vom E-Mail-Verkehr ausgeschlossen werden sollen. Über das Interface können auch Statistiken und Viren-Reports erstellt werden.

Ein Schwachpunkt: Ein Content-Filter fehlt, den Unternehmen mit strengen Unternehmensrichtlinien einsetzen - etwa um E-Mails anhand von Schlüsselwörtern zu sperren. Hier ließe sich aber mit einer zusätzlichen Lösung aushelfen - Kaspersky hat nach eigenen Angaben dem parallelen Einsatz von Content-Schutz- und Antivirenlösungen anderer Hersteller keine Steine in den Weg gelegt.

Kaspersky Mail Gateway 5.5. ist ab sofort erhältlich; bei 50 Anwendern kostet die Software pro E-Mail-Adresse 18 Euro, bei 250 Usern liegt der Preis pro Adresse bei elf Euro. Die Servicekosten ab dem zweiten Jahr liegen bei 60 Prozent des Einkaufspreises.

Zur Startseite