E-Mails verraten, wer in einem Unternehmen entscheidet

31.03.2003
Wer in einem Unternehmen was zu sagen hat, könne aus firmeninternen E-Mails heraus gelesen werden. Das behaupten Forscher des Computerbauers Hewlett-Packard. Den Beweis für ihre Behauptung haben sie gerade mit einer Beschreibung ihres Software-Prototypenabgeliefert, der automatisch interne Machtstrukturen eines Unternehmens kartografiere, indem automatisch erfasst werde, wer in einem Unternehmen wie oft E-Mails von wem erhalte, und folglich, unabhängig von dem tatsächlichen Rang in der Hierarchie eines Unternehmens, für wichtig gehalten werde beziehunsgweise sei.. Nachdem, wie das Wissenschaftsmagazin Nature Nature berichtet, die HPler im hauseigenen Labor mit 485 Angestellten drei Monate lang insgesamt 200.000 Mails erfasst hatten, konnten sie mit Hilfe eines Algorithmus namens Gemeinschaftsfinders feststellen, wie viele Knoten oder Mailanlaufstellen in ihrem Labor existierten. 68 Communities wurden heraus gefiltert, ein Wert, der laut HP exakt mit der Menge der Teams, die im Labor arbeiteten, übereinstimmte. Es sei übrigens festgestellt worden, dass diese Teams hausinterne, definierte hierarchische Gruppenbeziehungen wenig bis garnicht beachteten. Nun will das HP-Team unter Leitung von Joshua Tyler die Mails der rund 150.000 HP-Angestellten untersuchen. Ein möglicherweise heikles Unterfangen. Nicht nur, weil keineswegs sicher ist, ob die HP-Angestellten dabei mitmachen werden, sondern vor allem deshalb, weil sie damit die offizielle HP-Hierarchie einer praktischen Prüfung unterwerfen würden. Dass diese nicht zwingenderweise von allen HP-Managern gewünscht werden dürfte, macht die einfache Überlegung deutlich: Was passiert, wenn ein Manager im analysierten Mail-Verkehr so gut wie nie vorkommen sollte? (wl)

Wer in einem Unternehmen was zu sagen hat, könne aus firmeninternen E-Mails heraus gelesen werden. Das behaupten Forscher des Computerbauers Hewlett-Packard. Den Beweis für ihre Behauptung haben sie gerade mit einer Beschreibung ihres Software-Prototypenabgeliefert, der automatisch interne Machtstrukturen eines Unternehmens kartografiere, indem automatisch erfasst werde, wer in einem Unternehmen wie oft E-Mails von wem erhalte, und folglich, unabhängig von dem tatsächlichen Rang in der Hierarchie eines Unternehmens, für wichtig gehalten werde beziehunsgweise sei.. Nachdem, wie das Wissenschaftsmagazin Nature Nature berichtet, die HPler im hauseigenen Labor mit 485 Angestellten drei Monate lang insgesamt 200.000 Mails erfasst hatten, konnten sie mit Hilfe eines Algorithmus namens Gemeinschaftsfinders feststellen, wie viele Knoten oder Mailanlaufstellen in ihrem Labor existierten. 68 Communities wurden heraus gefiltert, ein Wert, der laut HP exakt mit der Menge der Teams, die im Labor arbeiteten, übereinstimmte. Es sei übrigens festgestellt worden, dass diese Teams hausinterne, definierte hierarchische Gruppenbeziehungen wenig bis garnicht beachteten. Nun will das HP-Team unter Leitung von Joshua Tyler die Mails der rund 150.000 HP-Angestellten untersuchen. Ein möglicherweise heikles Unterfangen. Nicht nur, weil keineswegs sicher ist, ob die HP-Angestellten dabei mitmachen werden, sondern vor allem deshalb, weil sie damit die offizielle HP-Hierarchie einer praktischen Prüfung unterwerfen würden. Dass diese nicht zwingenderweise von allen HP-Managern gewünscht werden dürfte, macht die einfache Überlegung deutlich: Was passiert, wenn ein Manager im analysierten Mail-Verkehr so gut wie nie vorkommen sollte? (wl)

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