E-Plus treibt den Umbau seiner Unternehmensstruktur voran und plant, langfristig einen Großteil seines Umsatzes mit Kooperationspartnern und Werbetreibenden zu erzielen. Die Financial Times Deutschland (FTD) schrieb am Montag, dass die Einnahmen aus Mobilfunkkunden weniger als die Hälfte der Gesamterlöse ausmachen, dabei bezieht sie sich auf eine Äußerung von E-Plus-Chef Thorsten Dirks.
Auf einer Fachtagung sagte der Manager, im Rahmen eines schwierigen Umfeldes sei es für alle am Markt vertretenen Netzbetreiber schwer, allein mit Verbindungsentgelten auf lange Sicht auskömmliche Margen zu erzielen. Auch die erhofften Mehreinnahmen durch mobile Datendienste werden an dieser Situation nichts ändern. Laut Dirks sei Werbung auf dem Handy ein wesentlicher Umsatzfaktor.
Experten stehen der Meinung skeptisch gegenüber. Möchte E-Plus sein Geschäft auf Werbung via Mobilfunk ausrichten, könnte dieser "komplette Turnaround" frühestens in drei bis sechs Jahren realisiert werden, sagte der Mobilfunkanalyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Sal. Oppenheim im Gespräch mit pressetext. Zwar sei der Werbemarkt riesig, der Zugang gestalte sich jedoch als schwer und die Konkurrenz sei auch nicht untätig, so Specht. Dirks hingegen verwies auf den Erfolg des Internetkonzerns Google, der vor allem durch Werbung sein Geld verdient.