EADS fühlt sich finanziell zu Zukäufen in der Lage

09.06.2010
BERLIN (Dow Jones)--Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS erwägt trotz seiner hohen Aufwendungen für das operative Geschäft Zukäufe. Kleinere Akquisitionen zur Abrundung des Geschäftes und zur Erfüllung der Vision 2020 seien durchaus finanzierbar, sagte CEO Louis Gallois am Mittwoch während der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA in Berlin.

BERLIN (Dow Jones)--Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS erwägt trotz seiner hohen Aufwendungen für das operative Geschäft Zukäufe. Kleinere Akquisitionen zur Abrundung des Geschäftes und zur Erfüllung der Vision 2020 seien durchaus finanzierbar, sagte CEO Louis Gallois am Mittwoch während der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA in Berlin.

Der Konzern hat sich bei seiner Investitionsplanung allerdings eindeutige Prioritäten gesetzt. Zu allererst werde das Geld zur Finanzierung der laufenden Programme eingesetzt, sagte Gallois. Danach stehe die finanzielle Absicherung des Unternehmens auf der Tagesordnung. Diese Strategie habe sich in der Vergangenheit sehr bewährt. Aufgrund der selbstauferlegten Sparsamkeit sei EADS mit seinen Geldbeständen gut durch die Finanzkrise gekommen, sagte der CEO.

Das Geld, das dann noch übrig ist, will das Management für Zukäufe ausgeben. Der Amsterdamer Konzern denkt hier vor allem an Unternehmen, die in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit sowie Service tätig sind. Außerdem will der Vorstand auch gerne seine Präsenz in den USA ausweiten.

Mit Blick auf die bestehenden Flugzeugprogramme äußerte sich der CEO erneut positiv. Nach all den Schwierigkeiten habe das Management nun wieder die Kontrolle über die Produktionsprozesse gewonnen, sagte Gallois. Jetzt gehe es darum, die Produktionskosten weiter zu senken. "Wir haben große Probleme hinter uns gelassen", sagte der CEO. Dies heiße aber nicht, dass es jetzt keine Herausforderungen mehr gebe.

Eine der Herausforderung ist das in der Entwicklung befindliche Langstreckenflugzeug A350XWB. "Hier sind wir im Zeitplan, auch wenn wir einige Zeitpuffer verbraucht haben", sagte Gallois. Eine weitere Herausforderung sind sinkende Verteidigungsetats diverser Regierungen. Hier müssten die Auswirkungen auf das Unternehmen so klein wie möglich gehalten werden, sagte der CEO. Er nannte für dieses Ziel einen Lösungsansatz. Die beste Möglichkeit für die Regierungen, Geld zu sparen, seien Kooperationen in Europa, sagte er.

Auch das Militärtranporterprogramm A400M ist Gallois zufolge "im Zeitplan". "Ich bin zuversichtlich, dass wir den endgültigen Vertrag im Sommer oder ein bisschen später unterzeichnen", sagte er. Die Vertragsgestaltung sei allerdings nicht einfach, weil alle sieben Bestellnationen jedem einzelnen Punkt zustimmen müssten. Klar sei aber, dass alle beteiligten Länder auch weiterhin zu diesem Projekt stehen würden

Webseite: www.eads.com -Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/has Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite