EADS nennt keine Details zu A400M-Vertragsbedingungen

02.03.2009
Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES

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AMSTERDAM (Dow Jones)--Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS nennt keine Details aus seinen Verträgen zum Militärtransporter A400M. Ein Sprecher verwies in Reaktion auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" jedoch auf eine Pressemitteilung von Anfang Februar. Damals hatte EADS bekräftigt, auch weiterhin zur Realisierung dieses Programms zu stehen.

"Der Spiegel" hatte berichtet, dass der A400M möglicherweise schon bald vor dem Aus stehe, da die europäische Rüstungsbehörde Occar die beteiligten Länder erinnert habe, dass der Kaufvertrag bis zum 31. März gekündigt werden könnte, weil ein "kritischer Meilenstein" nicht erreicht worden sei. Dabei handele es sich um den ursprünglich für Januar 2008 geplanten Erstflug der Maschine. Occar wollte diesen Bericht am Montag nicht kommentieren.

EADS hatte Anfang Februar 2009 mitgeteilt, dass es derzeit noch keinen Termin für den Erstflug gibt, mit dem Triebwerkskonsortium aber daran gearbeitet werde. Die Erstauslieferung des neuen Flugzeuges solle drei Jahre nach dem Erstflug stattfinden, hieß es damals weiter.

Falls der Konzern nicht bald darlege, wie und wann er die Probleme zu lösen gedenkt, heißt es laut dem Magazin-Bericht im Berliner Wehrressort, werde Rüstungsstaatssekretär Rüdiger Wolf "rechtzeitig" mit Minister Franz Josef Jung (CDU) über die "Beendigung" des Vertrags beraten. Würde Jung danach mit den sechs anderen von Occar vertretenen Käuferländern verabreden, das Kündigungsrecht auszuüben, käme Airbus in Nöte, so der "Spiegel".

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums hatte am Sonntag auf Anfrage gesagt, dass es im Moment keine Verhandlungen mit Airbus gibt. Das Ministerium stehe aber im Dialog mit dem Unternehmen. Der Sprecher fügte hinzu, dass die Bundesregierung nicht bereit sei, vertragliche Ansprüche aufzugeben. Es liege nun an Airbus, Transparenz zu schaffen.

Laut Vertrag vom Mai 2003 müsste der Flugzeugbauer, dem Paris wegen der Wirtschaftskrise staatliche Hilfen für sein ziviles Geschäft versprochen habe, "innerhalb von 60 Tagen" Anzahlungen in Milliardenhöhe zurückerstatten, schreibt der "Spiegel". Berlin habe 60 Maschinen für gut 8 Mrd EUR bestellt. Paris will 50 kaufen. Insgesamt würden 192 Aufträge aus neun Nationen im Wert von gut 20 Mrd EUR vorliegen.

EADS hatte in der Vergangenheit immer wieder erklärt, mit den verschiedenen Regierungen in Gesprächen zu stehen.

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