EAF vertreibt Ersatzteile exklusiv für Kyocera

23.08.2001
Drucker werden heute fast überall verkauft. Gehen sie kaputt, so ist die Beschaffung der Ersatzteile auch für den vom Endkunden ausgewählten Fachhändler oft ein mühsames Unterfangen. Kyocera Mita regelt diesen Bereich nun außer Haus - beim Ersatzteiledistributor EAF.

Kyocera Mita betreut etwa 200 Fachhandelspartner direkt. "Sie sind das Herzstück unseres Vertriebs", umschreibt Jürgen Krüger, Vertriebsdirektor von Kyocera Mita, die Partnergemeinde. Doch der Vertrieb über Distributoren wächst sprunghaft, Tendenz steigend. Von den 200.000 Druckern, die Kyocera laut Krüger im vergangenen Jahr verkauft hat, wurden bereits 30 Prozent über die Distribution abgesetzt. Das bedeutet: Es sind immer mehr Geräte im Umlauf, die nicht bei autorisierten Fachhändlern gekauft wurden.

Geht so ein Gerät kaputt, hat aber doch meistens wieder ein Händler - ob autorisiert oder nicht - seine liebe Not, die nötigen Ersatzteile zu beschaffen. "Wir versorgen bereits zwischen 2.000 und 4.000 indirekte Fachhandelspartner mit Ersatzteilen", so Krüger. Und dies sei auf Dauer nicht mehr zu schaffen.

Dass der Bedarf nach einem geregelten Ersatzteilemanagement da sei, habe man auf der Systems gesehen. Von etwa 300 Gesprächen mit Partnern hatte fast die Hälfte die Beschaffung von Ersatzteilen zum Thema.

Die Lösung heißt für Kyocera nun Eaf GmbH. Das in Goch ansässige Unternehmen hat das lästige Ersatzteilemanagement von Kyocera übernommen - und das, wie alle Beteiligten einstimmig betonen, zum Vorteil aller. Benötigt ein Fachhändler in Zukunft ein Ersatzteil, so wendet er sich an EAF und bekommt die Lieferung innerhalb von 24 Stunden. "Wir liefern alle Produkte bis zum nächsten Vormittag beziehungsweise bis 17 Uhr an - wenn es sein muss, auch in den Kofferraum des Servicetechnikers", verspricht EAF-Geschäftsführer Jan Lindner.

Zugriff auf die Daten von Kyocera

EAF ist auf die neue Aufgabe gut vorbereitet. "Wir haben unser Support-Personal und unsere Techniker zu Kyocera auf Schulung geschickt", betont Lindner. Oft komme es vor, dass man am Telefon erst herausfinden muss, welches Teil denn gebraucht werde. "Wir gehen sogar so weit, dass wir im Bedarfsfall Zeichnungen faxen", so Lindner, "In schwereren Support-Fällen können wir auch auf die Datenbank von Kyocera selber zurückgreifen."

Auswahlkriterien sprachen für Disti

Für die Auswahl des richtigen Ersatzteil-Distis waren für Kyocera mehrere Kriterien wichtig. Zum einen wollte der Hersteller die kos-tenlose Lieferung der Ersatzteile gesichert wissen, zum anderen "sehr transparent über Margen bei einem Produkt sprechen" können. "Wir würden draußen unglaubwürdig, wenn ein Ersatzteil beim Handel für 19 Mark zu haben wäre, und anderswo kostet es 79 Mark. Das fällt auf uns als Hersteller zurück", erklärt Krüger. Und als drittes Kriterium nannte Kyocera einen Partner, der ausschließlich Händler beliefert.

www.eaf-gmbh.de

www.kyoceramita.de

ComputerPartner-Meinung:

Durch die Zusammenarbeit mit Eaf entledigt sich Kyocera des lästigen Ersatzteilmanagements. So wie es aussieht, ist dies in der Tat für alle Beteiligten nur von Vorteil - vor allem für die vielen indirekten Händler, die sich nicht Kyocera auf die Stirn tätowiert haben. Doch nicht nur für sie wird das Handling von Reparaturen dadurch leichter. Auch die zertifizierten Händler und die Distributoren müssen sich nicht mehr "als verlängerter Werksarm" des Herstellers mit Ersatzteilanfragen in Pfennighöhe herumschlagen. (gn)

FACTS & FIGURES

EAF Computer Service Supplies GmbH

Der Name "EAF" setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der Firmen "Electrolube", einem Distributor von Spezialfetten und Schmierstoffen aus den siebziger Jahren, und der Firma "Automation Facilities", Reinigung und Wartung von Elektroniksystemen. 1974 schlossen sich die beiden Unternehmen zusammen - das Geburtsjahr von Eaf. Zunächst erzielte Eaf mit der Vermittlung von Festplattenreparaturen seinen Umsatz. Seit 1987 betreibt das Unternehmen Repair-Zentren in England, den Niederlanden, Norwegen, Frankreich, Spanien, Kanada und USA.

Im Jahre 1992 wurde in Goch (nahe Düsseldorf) die Eaf Computer Service Supplies GmbH aus der Taufe gehoben und 1996 in das englische börsennotierte Unternehmen Acal integriert.

Heute versteht sich EAF als Service-Solutions-Provider mit dem Schwerpunkt Ersatzteilverfügbarkeit. Der Disti arbeitet neben Kyocera Mita noch mit Herstellern wie Minolta QMS, Compaq, Lexmark oder IBM zusammen. Ersatzteile anderer Hersteller werden begrenzt bevorratet. Die Lagerkapazitäten von EAF beliefen sich im Mai 2001 auf 2.600 Quadratmeter. Im Jahr 2000 erwirtschaftete EAF mit 30 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 50 Millionen Mark. (gn)

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