Bezahldienst

Ebay spaltet Paypal am 17. Juli ab

29.06.2015
Der Bezahldienst Paypal wird in wenigen Wochen ein eigenständiges Unternehmen sein. Der bisherige Mutterkonzern Ebay wird dann auf das Kerngeschäft als Handelsplattform schrumpfen und damit einen wichtigen Erlösbringer verlieren.

Die Online-Handelsplattform Ebay wird den Bezahldienst Paypal am 17. Juli abspalten. Alle Ebay-Anteilseigener sollen dann eine neue Paypal-Aktie erhalten, wie das Unternehmen am späten Freitag ankündigte. Am 20. Juli soll Paypal dann an als ein eigenständiges Unternehmen an die Börse kommen. Ebay geht davon aus, dass seine beiden Teile getrennt erfolgreicher sein können.

Der Bezahl-Service brachte zuletzt rund die Hälfte der Konzernumsätze ein. Im ersten Quartal dieses Jahres wuchsen die Erlöse von Paypal im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. In der Handelsplattform-Sparte mit der Auktions-Website ging es dagegen um vier Prozent abwärts auf 2,07 Milliarden Dollar.

Beide Unternehmen treffen in ihren Geschäftsbereichen auf starke Konkurrenz. Die Ebay-Handelsplattform muss gegen Amazon und neue Rivalen wie Alibaba aus China antreten. Der Markt für Finanzdienstleistungen, in dem Paypal aktiv ist, wandelt sich gerade schnell, unter anderem mit dem Start von Bezahldiensten von Apple und Google, aber auch weil die klassischen Anbieter ebenfall in die neuen Online-Märkte drängen. Mit der Eigenständigkeit wird Paypal freie Hand haben, auch mit Rivalen von Ebay ins Geschäft zu kommen.

Ebay hatte die Trennung bereits im vergangenen Herbst angekündigt. Der heutige Konzernlenker John Donahoe, der sich zunächst gegen die von Investoren schon seit einiger Zeit geforderte Aufspaltung gestemmt hatte, wird die Chefetage verlassen. Die neuen Ebay und Paypal sollen von den aktuellen Spartenchefs Devin Wenig und Dan Shulman geführt werden. Vor der Trennung leitete der Konzern den Abbau von rund 2400 Arbeitsplätzen ein.

Paypal war 2002 bereits kurze Zeit an der Börse notiert, bevor der Bezahlservice von Ebay übernommen wurde. Der Dienst hat 165 Millionen aktive Kunden. (dpa/mb)

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