Test

Edel-Netbook Asus Eee PC 1002HA

18.02.2009
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Der "Eee PC" im neuen Kleid: Beim Modell "1002HA" verändert Asus das Aussehen des erfolgreichen Mini-Laptops – und will dafür üppige 430 Euro. Der PC-Welt-Test klärt, ob das frische Design mehr ist als Augenwischerei.
Solide verarbeitetes Netbook: Asus "Eee PC 1002HA"
Solide verarbeitetes Netbook: Asus "Eee PC 1002HA"

Der "Eee PC" im neuen Kleid: Beim Modell "1002HA" verändert Asus das Aussehen des erfolgreichen Mini-Laptops – und will dafür üppige 430 Euro. Der PC-Welt-Test klärt, ob das frische Design mehr ist als Augenwischerei.

Von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der Eee PC 1002HA deutlich von anderen Netbooks: Asus verwendet gebürsteten Edelstahl als Material für Deckel und Handballenauflage – das sieht stabil und hochwertig aus und fühlt sich auch so an. Die neue Hülle ist aber der einzige Unterschied gegenüber den Vorgängermodellen des Eee PC und anderen Netbooks: Unter der Haube bleibt alles beim Alten – auch der neue Eee PC 1002HA arbeitet also mit dem Intel "Atom N270"-Prozessor (1,6 GHz), 1 GB Arbeitsspeicher, einer 160 GB großen Festplatte sowie Windows XP Home.

Mobilität: Trotz des stabilen Gehäuses ist der Asus Eee PC 1002HA kein Schwergewicht: Er wiegt 1.240 Gramm – für ein Netbook mit 10-Zoll-Display geht das in Ordnung. Um dieses schlanke Gewicht zu erreichen, spendiert Asus dem Eee PC einen 6-Zellen-Akku in Lithium-Polymer-Technik (31 Wh): Damit hält er beim WLAN-Surfen rund vier Stunden durch, beim Abspielen eines Videos etwa drei Stunden – ähnliches leisten andere Netbooks bereits mit einem 4-Zellen-Akku. Der Akku des Eee PC 1002HA sitzt übrigens unter der Handballenablage - also nicht hinten am Gehäuse wie bei anderen Netbooks.

Ergonomie: Diese Akkulaufzeiten schaffte der Eee PC ohnehin nur, weil sein Display ziemlich dunkel ist – es erreichte nicht einmal die Leuchtdichte von 100 cd/m2, die wir üblicherweise für den WLAN-Test einstellen. Über neun Messpunkte gemittelt, leuchtete das Display nur mit 88 cd/m2: Das ist trotz der entspiegelten Oberfläche für draußen zu dunkel und auch am gut ausleuchteten Schreibtisch kein Augenschmaus. Auch die neue Bios-Version 0301 brachte hier keine Abhilfe. Beim Arbeiten mit Text- und Tabellen-Programmen mit dem Eee PC 1002HA profitiert der Anwender immerhin vom hohen Kontrast und der gleichmäßigen Helligkeitsverteilung des Displays. Pluspunkte verdient sich das Netbook durch den besonders leisen Lüfter.

Handhabung: Bei der 25,5 Zentimeter breiten Tastatur liegen die Tasten in einem ausreichenden Abstand von 17,5 Millimeter – auch Anwender mit großen Händen sollten daher beim Eee PC 1002HA keine Probleme haben, die richtigen Tasten zu treffen. Die Tastatur ist stabil, die Tasten bieten einen klaren Anschlag – nur in der oberen Leiste mit den Funktionstasten federte die Tastatur spürbar. Die Maussteuerung über den Touchpad ist weniger bequem: Er bremst den Finger spürbar, besonders bei vertikalen Bewegungen. Daher nutzt man im Praxisbetrieb auch die Multitouch-Gesten kaum, die der Touchpad zum Beispiel fürs Zoomen oder Scrollen unterstützt. Ebenfalls verbesserungswürdig: Die Touchpad-Tasten besitzen nur ganz außen einen spürbaren Druckpunkt.

Ausstattung: Mit 1 GB RAM und einer 160-GB-Festplatte bringt der Eee PC 1002HA die Maximalausstattung für Netbooks mit. Ähnlich gut bestückt ist das Netbook auch in Sachen Netzwerk: Es bietet ein WLAN-Modul mit Draft-N, Bluetooth sowie Fast-Ethernet-Tempo übers Kabel-LAN.

Tempo: Angesichts der Standard-Komponenten überrascht es nicht, dass der Eee PC 1002HA im "PC Mark 05" ähnlich abschneidet wie andere Netbooks: Er schaffte 1.532 Punkte. Im "3D Mark 03" kam er auf 677 Punkte – auch das ist Standardkost.

Fazit: In der außergewöhnlichen Hülle des Eee PC 1002HA steckt letztendlich ein ganz normales Netbook – und zwar eines mit einem ziemlich mauen Display. Immerhin überzeugte der neue Eee PC bei Akkulaufzeit und Tastatur: Doch auch hier bietet er nicht mehr als andere, deutlich günstigere Netbooks – zum Beispiel sein Vorgänger Eee PC 1000H. Den Aufpreis bezahlen Sie also ausschließlich für die solide Verarbeitung – die ist das Geld aber auf jeden Fall wert.

Alternativen: Etwas schwerer ist das MSI Wind U100-1616XP, es bietet aber eine längere Akkulaufzeit und ein sehr viel helleres Display. Ein exklusiveres Design bringt der leichte Asus Eee PC S101 mit.

Auf der folgenden Seite finden Sie die ein Video vom Asus Eee PC 1002HA, unsere Bewertung sowie die technischen Daten.

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