Der "Eee PC" im neuen Kleid: Beim Modell "1002HA" verändert Asus das Aussehen des erfolgreichen Mini-Laptops – und will dafür üppige 430 Euro. Der PC-Welt-Test klärt, ob das frische Design mehr ist als Augenwischerei.
Von Thomas Rau, PC-Welt
Testbericht
Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der Eee PC 1002HA deutlich von anderen Netbooks: Asus verwendet gebürsteten Edelstahl als Material für Deckel und Handballenauflage – das sieht stabil und hochwertig aus und fühlt sich auch so an. Die neue Hülle ist aber der einzige Unterschied gegenüber den Vorgängermodellen des Eee PC und anderen Netbooks: Unter der Haube bleibt alles beim Alten – auch der neue Eee PC 1002HA arbeitet also mit dem Intel "Atom N270"-Prozessor (1,6 GHz), 1 GB Arbeitsspeicher, einer 160 GB großen Festplatte sowie Windows XP Home.
Mobilität: Trotz des stabilen Gehäuses ist der Asus Eee PC 1002HA kein Schwergewicht: Er wiegt 1.240 Gramm – für ein Netbook mit 10-Zoll-Display geht das in Ordnung. Um dieses schlanke Gewicht zu erreichen, spendiert Asus dem Eee PC einen 6-Zellen-Akku in Lithium-Polymer-Technik (31 Wh): Damit hält er beim WLAN-Surfen rund vier Stunden durch, beim Abspielen eines Videos etwa drei Stunden – ähnliches leisten andere Netbooks bereits mit einem 4-Zellen-Akku. Der Akku des Eee PC 1002HA sitzt übrigens unter der Handballenablage - also nicht hinten am Gehäuse wie bei anderen Netbooks.
Ergonomie: Diese Akkulaufzeiten schaffte der Eee PC ohnehin nur, weil sein Display ziemlich dunkel ist – es erreichte nicht einmal die Leuchtdichte von 100 cd/m2, die wir üblicherweise für den WLAN-Test einstellen. Über neun Messpunkte gemittelt, leuchtete das Display nur mit 88 cd/m2: Das ist trotz der entspiegelten Oberfläche für draußen zu dunkel und auch am gut ausleuchteten Schreibtisch kein Augenschmaus. Auch die neue Bios-Version 0301 brachte hier keine Abhilfe. Beim Arbeiten mit Text- und Tabellen-Programmen mit dem Eee PC 1002HA profitiert der Anwender immerhin vom hohen Kontrast und der gleichmäßigen Helligkeitsverteilung des Displays. Pluspunkte verdient sich das Netbook durch den besonders leisen Lüfter.
Handhabung: Bei der 25,5 Zentimeter breiten Tastatur liegen die Tasten in einem ausreichenden Abstand von 17,5 Millimeter – auch Anwender mit großen Händen sollten daher beim Eee PC 1002HA keine Probleme haben, die richtigen Tasten zu treffen. Die Tastatur ist stabil, die Tasten bieten einen klaren Anschlag – nur in der oberen Leiste mit den Funktionstasten federte die Tastatur spürbar. Die Maussteuerung über den Touchpad ist weniger bequem: Er bremst den Finger spürbar, besonders bei vertikalen Bewegungen. Daher nutzt man im Praxisbetrieb auch die Multitouch-Gesten kaum, die der Touchpad zum Beispiel fürs Zoomen oder Scrollen unterstützt. Ebenfalls verbesserungswürdig: Die Touchpad-Tasten besitzen nur ganz außen einen spürbaren Druckpunkt.
Ausstattung: Mit 1 GB RAM und einer 160-GB-Festplatte bringt der Eee PC 1002HA die Maximalausstattung für Netbooks mit. Ähnlich gut bestückt ist das Netbook auch in Sachen Netzwerk: Es bietet ein WLAN-Modul mit Draft-N, Bluetooth sowie Fast-Ethernet-Tempo übers Kabel-LAN.
Tempo: Angesichts der Standard-Komponenten überrascht es nicht, dass der Eee PC 1002HA im "PC Mark 05" ähnlich abschneidet wie andere Netbooks: Er schaffte 1.532 Punkte. Im "3D Mark 03" kam er auf 677 Punkte – auch das ist Standardkost.
Fazit: In der außergewöhnlichen Hülle des Eee PC 1002HA steckt letztendlich ein ganz normales Netbook – und zwar eines mit einem ziemlich mauen Display. Immerhin überzeugte der neue Eee PC bei Akkulaufzeit und Tastatur: Doch auch hier bietet er nicht mehr als andere, deutlich günstigere Netbooks – zum Beispiel sein Vorgänger Eee PC 1000H. Den Aufpreis bezahlen Sie also ausschließlich für die solide Verarbeitung – die ist das Geld aber auf jeden Fall wert.
Alternativen: Etwas schwerer ist das MSI Wind U100-1616XP, es bietet aber eine längere Akkulaufzeit und ein sehr viel helleres Display. Ein exklusiveres Design bringt der leichte Asus Eee PC S101 mit.