Eichels Steuerrechner brilliert mit zwei Bugs

15.01.2004
Die Geheimn der für dieses oder nächstes Jahr angekündigten Steuerreform sind zahl-reich; wer ihnen ernsthaft auf die Spur kom-men will, muss sich laut Kennern mehr Zeit als zum Studium der Bibel und anderer Texte großer Religionen nehmen.

Die Geheimn der für dieses oder nächstes Jahr angekündigten Steuerreform sind zahl-reich; wer ihnen ernsthaft auf die Spur kom-men will, muss sich laut Kennern mehr Zeit als zum Studium der Bibel und anderer Texte großer Religionen nehmen.

Allein: Nachdem den Bürgern zumindest zu-steht, sich in grober Manier Vor- und Nachtei-le der Steuerreform ausrechnen zu können, hat Bundesfinanzminister Hans Eichel einen Online-Rechner auf seiner Webseite installieren lassen. Doch über diesen kann er nicht froh sein: Er hatte Fehler, von Anfang an, und nun, im Rahmen der Bugkorrektur, zwei neue.

Weder kann er die Entfernungspauschale für das Jahr 2003 noch, wie gehabt und trotz Korrektur, für 2004 ausrechnen. Das führt dazu, dass der Rechner eine höhere Entlastung errechnet als die Bürger nach der Steuerreform wahrscheinlich erhalten werden.

Die FAZ, die die den neuen und den alten Fehler aufdeckte, schreibt dazu: "Jetzt stimmt auch die Angabe für das Jahr 2003 nicht mehr, die vorher richtig war, insgesamt ist der Fehler nicht mehr so groß wie vorher, aber es ist immer noch längst nicht richtig."

Eichels Ministerium aber zieht sich auf ein beliebtes, wenn auch unbefriedigendes Argument zurück: Die Materie (des neuen Steuerrechts) sei so kompliziert, dass Fehler nicht zu vermeiden wären. Dass dieses Argument den Steuerzahler für die Steuerreform einnehmen würde, sagte das Ministerium nicht. Der unveränderte Eingangstext des "interaktiven Rechners" lautet übrigens wie folgt: "Einkommensteuer- und Lohnsteuerberechnung? Für unseren interaktiven Steuerrechner kein Problem. Hier können Sie ganz unkompliziert Ihre individuelle Steuerberechnung durchführen." (wl)

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