Medion Akoya P4210 D

Ein fast überteuerter Volks-PC bei Aldi (ausführlicher Test)

Friedrich Stiemer ist Inhaber des Redaktionsbüros Text.Talk.Tech.
Für 500 Euro war Anfang Juli ein neuer Komplett-PC bei Aldi zu haben. Wir haben uns das Gerät angesehen.
Für die gängigsten Anwendungen bestens geeignet: der Aldi-PC "Akoya P4210D" von Medion
Für die gängigsten Anwendungen bestens geeignet: der Aldi-PC "Akoya P4210D" von Medion

Am 9. Juli gab es bei Aldi Süd wieder einen Aldi-PC zu ergattern. Auch bei diesem Modell wollte der Discounter und sein Partner Medion vor allem mit einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis Käufer locken. Medion hat dabei eine nagelneue Trinity-APU (Advanced Processing Unit) von AMD mit vier Kernen und einer integrierten Grafikeinheit verbaut – in Verbindung mit der gesonderten Grafikkarte kommt sogar ein kleiner Grafik-Verbund zu Stande.

Darüber hinaus können die Käufer auch noch auf flotte Schnittstellen wie USB 3.0, eSATA, n-WLAN und HDMI zurückgreifen, um schnell Daten auszutauschen oder gar Filme oder Musik im Haus zu streamen. Wir haben den "Medion Akoya P4210 D" (UVP: 499 Euro) auf Herz und Nieren getestet und verraten Ihnen, wie viel Leistung man vom neuen Aldi-PC erwarten darf und ob man seinen alten PC in Rente schicken kann.

Rein optisch unterscheidet sich der Midi-Tower-PC nicht von seinen Vorgängern Akoya P5350 D und P5330 D (--> Testbericht lesen), da das völlig gleiche Gehäuse mit Klavierlack-Front in den Ausmaßen 18 x 39 x 39 Zentimetern (B x H x T) zum Einsatz kommt. Auch an der mitgelieferten Tastatur und Maus hat sich nichts geändert – der Rechner sieht seinen Vorgängern zum Verwechseln ähnlich.

Besondere Aufmerksamkeit verdient aber der verbaute Prozessor: Der AMD A8-5500 stammt aus der neuen Serie-A (Codename Trinity) und rechnet mit vier Kernen, die variabel zwischen 3,2 und 3,7 GHz takten. Hinzu kommt, dass der Prozessor auch über eine Grafikeinheit verfügt – in diesem Fall die GPU Radeon HD 7560D von AMD. Die integrierte Grafik schöpft Kraft aus 256 Radeon-Grafikkernen mit einer Taktrate von 760 MHz und unterstützt obendrein noch DirectX 11.

So voll bepackt kann es sich natürlich nicht mehr um eine ordinäre CPU handeln, sondern AMD nennt seine neuen Chips "APU" (Advanced Processing Unit). Der Cache ist zweistufig, wovon der Level-2-Pufferspeicher runde 4 MB misst. Die A8-Modelle verfügen auch über interessante Techniken: So sorgt AMD Quick Stream für eine Priorisierung Ihres Internet-Datenverkehrs, um Streams flüssiger abzuspielen. Auch der Multi-Monitor-Betrieb Eyefinity gehört zur Ausstattung.

Für die neuen APUs sind auch neue Mainboard-Chipsätze nötig wie der A75 oder A85X. Einzeln zu kaufen gibt es die APUs und Mainboards aber noch nicht. Erst im Herbst diesen Jahres können Sie sich daraus einen PC basteln, vorerst beliefert AMD nämlich nur OEMs. Das für den Medion Akoya P 4210 D eingesetzte Mainboard MS-7800 kommt wieder von MSI und nutzt den A55-Chipsatz.

Grafikleistung mal zwei?

AMD kombiniert die integrierte Grafik mit der dedizierten Grafikkarte.
AMD kombiniert die integrierte Grafik mit der dedizierten Grafikkarte.

Ein Leistungsplus verspricht die Möglichkeit, die dedizierte DirectX-11-Grafikkarte AMD Radon HD 7670 mit der integrierten Grafik zu koppeln, um einen kleinen Crossfire-Grafikverbund zu erhalten. Ob und inwieweit Sie einen Performance-Schub erwarten können, klären wir auf der zweiten Seite mit verschiedenen Benchmarks.

Die Karte kommt von MSI und bedient sich nicht des Grafikprozessors der GNC-Architektur, die auf der AMD Radeon HD 7970 ihr Debut feierte. Die GPU der Grafikkarte selbst taktet mit 800 MHz, der physikalische Speichertakt des 1 GB großen DDR5-Speichers beläuft sich auf 1.000 MHz. Der Speicherdurchsatz liegt damit bei etwa 4 Gbit/s, das Speicherinterface ist 128 Bit groß. Für aufwändige Spiele ist die Grafikkarte nicht geeignet, aber Einsteiger können sich mit der Leistung zufrieden geben.

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